1160 Cement-, Kaß Gips- und Mortel-Werke etc. Wickingsche Portland-Cement- u. Wasserkalkwerke in Recklinghausen. Gegründet: 22./5. 1890. Letzte Statutänd. 21./4. 1899. Zweck: Errichung u. Betrieb von Cementfabriken und Kalkwerken oder damit verwandten Unternehm.. Handel mit erkauften Erzeugnissen der Cement- und Kalkfabrikation und allen damit in Verbindung stehenden Fabrikaten, auch ist eine mechan. Fassfabrik in Betrieb. Versand 1902–1907: 5106, 5641, 5225 4484, 4801, 4361 Doppelwagen Kalk à 10 t u. 355 701, 468 208, 549 938, 392 298, 506 515, ca. 500 000 Fass Cement à 170 kg. Den Prozess gegen das Cement-Syndikat in Hannover auf Zahl. von M. 67 526 für gelieferten Cement hat die Ges. 1904 in 2. Instanz zwar gewonnen, das Reichsgericht hat die Sache aber in die 2. Instanz zurückgewiesen. Die Wider- klage des Syndikats wurde abgewiesen. 1906 ist in diesem Streite ein Vergleich zu- stande gekommen, wonach die Ges. an das Syndikat M. 275 000 zahlte, ferner einen Teil der Gerichtskosten trug. Der Verlust der Ges. aus diesem Streit beträgt M. 266 409. Die Ges. ist dem Rhein.-Westfäl. Cement-Syndikat mit 750 000 Fass Anteilziffer beigetreten. Besitz: Die Ges. übernahm bei Gründung die Wasserkalkbrüche u. Brennereien der Firma Westfäl. Kalk-Industrie A. Wicking & Co. in Beckum u. Lengerich i. W. 1890/91 Errichtung der Cementfabrik Lengerich; hat jetzt 300 000 Normalfass Cement jährl. Produktionsfähigkeit. Der grösste Teil des Werkes erhielt 1900 elektr. Antrieb; hierdurch wurde der Bau einer 1902 in Betrieb gesetzten Aufbereitungsanstalt der Kalkabfälle zu Düngkalk ermöglicht. Durch die Teutoburger Waldbahn hat das Lengericher Werk Verbindung mit dem Dörenther Hafen des Dortmund-Ems-Kanals erhalten. 1896 Erwerb des Gutes Friedrichshorst mit ca. 82 ha f. Cementfabrikat. vorzügl. geeignetem Kalkmergellager: daselbst Bau der Ende 1898 in Betrieb gesetzten Cementfabrik Friedrichshorst. J etzige Jahresproduktion in Friedrichshorst 400 000 Fass; kann auf 5–600 000 Fass ohne grössere Neubauten gesteigert werden. Der für die Zwecke der Ges. nicht benötigte Teil des Gutes Friedrichshorst, sowie das der Ges. gehörige ca. 15 ha grosse Gut Königskamp mit ca. 9 ha unvyerritzten Kalkfeldern sind ver- pachtet. In Beckum u. Friedrichshorst sind eine Anzahl einfache u. Doppelarbeiter- u. Beamtenwohnhäuser errichtet; der Bau solcher wird fortgesetzt. Im Betrieb in Friedrichshorst sind 13 Schneider-Cementöfen, sowie ein Ringofen für 130–150 000 Fass Cement. Von den Kalk- Ringöfen befinden sich 7 auf Lengericher Terrain, 2 in Beckum, 2 in Friedrichshorst; einen weiteren Ringofen erwarb die Ges. durch Ankauf des Kalkwerkes Hankenberge, daselbst ist 1906 ein 2. Ringofen erbaut. 1907 Ankauf der kleinen Kalkbrennerei Tepe in Hankenberge mit Bruchgerechtigkeiten. Produktionsfähigkeit der gesamten Kalkwerke, eine 8 monat. Betriebszeit angenommen, ca. 100 000 t. Gesamtgrundbesitz ca. 290 ha 54 a 81 qm. Gesamt- abschreib. bis Ende 1907 M. 3 441 977, Ausgaben für Grundstücksankäufe, Neuanlagen, Ver- besserung der maschin. Anlage u. Ofen etc. 1907 M. 48 865 in Lengerich, M. 193 989 in Beckum, in Hankenberge M. 62 458, ferner für Lokomotiven, Transportwagen etc. M. 54 553. Kapital: M. 4 500 000 in 4500 Aktien a M. 1000. Urspr. M. 1 200 000, erhöht lt. G.-V. v. 12./7. 1897 um M. 800 000 und lt. G.-V. v. 21./4. 1898 um M. 2 500 000 (auf M. 4 500 000) in 2500 Aktien, div.-ber. ab 1./1. 1899; übernommen von den bisherigen Aktionären zu 100 % plus 1 % Stempel. anleihes M. 500 000 in 4 %% Oblig. von 1895, Stücke à M. 1000 u. 500. Zs. 1./. u. l0l. Ende 1907 noch nicht begeben M. 178 000, ausgelost M. 140 000, in Umlauf M. 182 000. Tilg. ab 1901 jährl. mit 4 %. Die Anleihe lastet hypoth. auf dem Lengericher Werke. Kurs in Eessen Ende 1897–1907: 100.50, 100.50, 100.50, –, –, –, –, – —, 98.25, 98 %. Hypotheken: M. 105 600 (Restkaufgelder), verzinsl. zu 4 %, kündbar beiderseits jederzeit mit 6 Mon. Frist, eingetragen auf verschied. Parzellen; M. 24 441 auf Horstkotten; M. 90 000 ruhen auf Friedrichehorst. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. A, 4 % Div. u. weitere Rücklagen, vom verbleib. Betrage 7 % Tant. an A.-R. (mind. M. 15 000), vertragsm. Tant. an Vorst., Rest Super-Div. Bilanz am 31. Dez. 1907: Aktiva: Lengerich: Cementfabrik u. Kalkwerke, Verwalt.-Gebäude, Arb.-Kantine u. sämtl. Nebenanlagen 1 442 514, Gebäude: Beamten- u. Arb.-Wohnungen ete. 141 383; Beckum: Kalkwerke mit Kalksteingruben u. sämtl. Nebenanlagen 71911, Wohnhäuser 10 350, Cement- u. Kalkwerke Friedrichshorst u. sämtl. Nebenanlagen 1 985 692, D u. Garten 33 314, Verwalt.-Gebäude 31 230, Arb.-Wohnhäuser 88 456; Gut Erisüffsteß 98 793, Nordbergs Hof 153 090, Gut Königskamp 25 110, Grandwegskamp 17 081, Grundstüe 1 u. Gerechtsame in Rheine u. Beckum 28 067, Horstkotten 61 643, Hankenberge: Kalkwerke 10 sämtl. Nebenanlagen 158 986, Gebäude, Arb.-Wohnhäuser 39 472, Lokomotiven, Transportwagen u. sonst. Mobil. 137 054, Cementsäcke 86 861, Ganz- u. Halbfabrikate u- Vorricht.-Arbeiten 324 772, Kassa 28 538, Wechsel 164 790, Depot d. A.-R. 50 000, Debit. 929 073, Effekten 17 601 pbassiva, A.-K. 4 500 000, Anleihe 182 000, do. Zs.-Kto 7540, R.-F. A 138 976 (Rückl. 5 99 30 613), do. B 15 801, Delkr.-Kto 4354, Hypoth. 130 041, A.-R.-Depot 50 000, Kredit. Div. 540 000, do. unerhob. 2020, Tant. an A.-R. 28 115, zu gemeinn. Zwecken 5000, Vortrag 8536. Sa. M. 6 125 868. = Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 309 150, Gewinn 612 265. — Kredi trag 8432, Überschuss einschl. Zs. 892 619, Mieten u. Pächte 20 363. Sa. M. 921 415. Kurs Ende 1899–1907: 191.80, 129, –, 74.90, 97.75, 133, 139, 177.50, 138.75 % . M. 4 500 000, aufgelegt M. 1 100 000 am 21./6. 1899 zu 200 % plus 4 % Stück-Zs. u. ½ 50 scheinstempel. Erster Kurs 28./6. 1899: 210 %. Notiert in Berlin. t: Vor-