Papier-, Pappen- und Cellulose-Fabriken. 1401 Zweck: Pappenfabrikation in den Fabriken zu Charlottenburg, Potsdam, Breslau und Fordon. Bezüglich der Anderungen des Besitzstandes der Ges. seit 1872 s. die früheren Jahrg. dieses Handbuches. Nach Zerstörung der Fabrik Pankstr. 46 im Dez. 1898 durch Schadenfeuer Ankauf der Charlottenburger Papier- u. Pappenfabrik Gebr. Damcke zu Char- lottenburg, Charlottenb. Ufer 50/51 ab 1./1. 1899. Die Grundstücke sind ca. 8749 qam gross, dieselben wurden 1906 durch Ankauf einer vorgelagerten Parzelle (Preis M. 36 269) vorteil- haft arrondiert. Die Breslauer Fabrik ist 1902 erweitert bezw. umgebaut (Aufstellung einer neuen Dampfmaschine von 110 HP. und Einricht. elektr. Beleucht.), März 1903 aber von einem Schadenfeuer betroffen. Ende Nov. 1902 zur Beseitig. einer Konkurrenz An- kauf der unmittelbar an der Bahn gelegenen Pappenfabrik Fordon bei Bromberg einschl. Masch. u. Einricht. für M. 81 500, der Summe der darauf lastenden 4 % Hypoth. (inzwischen getilgt) Für die Vorräte wurden M. 3000 bezahlt. Grösse des Terrains ca. 4 Morgen; Feuer- taxe der 1894/95 errichteten Gebäude u. Einricht. M. 164 000. Die Fabrik in Charlottenburg soll nach dem Osten oder Norden von Berlin verlegt werden. 1906/1907 gelang es die aus 1905/1906 herübergenommene Unterbilanz von M. 56 556 zu tilgen. Die schlechten Resultate der letzten Jahre bis 1907 sind auf die ungünstige Lage des Rohmaterialienmarktes zurückzuführen. Günstige Resultate wurden für 1907/08 durch die Preisvereinigung der Fabriken der Branche erreicht. Kapital: M. 1 500 000 in 2080 Aktien (mit Nrn. aus der Zahlenfolge 1–4500) à Tlr. 200 = M. 600 und 210 Aktien (Nr. 9501–4750) à M. 1200. Urspr. M. 2 700 000; Rückkauf von M. 450 000 lt. G.-V. v. 5./7. 1876 und 10./7. 1884 und von weiteren M. 750 000 It. G.-V. v. 19./12. 1885. Der buchm. Gewinn wurde abgeschrieben. Die Rückkäufe erfolgten im Wege der Submission in drei Posten von je M. 150 000, einem von M. 120 000 am 12./9. 1891 und zwei Posten von je M. 90 000 am 20./2. und 4./10. 1893. Die G.-V. v. 14./1. 1899 beschloss besonders zum Ankauf der Charlottenburger Pappenfabrik Gebr. Damcke Erhöhung des A.-K. um M. 300 000 (auf M. 1 800 000) in 250 ab 1./4. 1899 div.-ber. Aktien à M. 1200, angeboten den Aktionären, auf nom. M. 6000 alte Aktien eine neue, v. 30/1.2111/2/ 1899 % franko Zs. Die G.-V. v. 16./5. 1903 beschloss Rückkauf von bis M. 300 000 Aktien nicht über bari, womit das A.-K. auf M. 1 500 000 herabges. worden ist; zunächst wurden M. 102 000 Aktien angek. (Frist bis 21./1. 1905), sodann M. 198 000 (Frist bis 14./3. 1905). Hypotheken: M. 250 000 auf Grundstück Charlottenburger Ufer 50/51. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbjahr. Stimmrecht: 1 Aktie à M. 600 = 1 St., 1 Aktie à M. 1200 = 2 St. Gewinn-Verteilung: 5–10 % z. R.-F., event. Sonderrückl., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, 4 % Div., vom Übrigen 10 % Tant. an A.-R. unter Anrechnung einer festen jährl. Vergüt von M. 12 000, Rest Super-Div. bezw. zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. März 1908: Aktiva: Charlottenburg: Grundstücke u. Gebäude Charlotten- burg. Ufer 51 417 591, Grund u. Boden Charlottenburg. Ufer 50 253 836, Gebäude do. 154 882, Masch. u. Utensil. 91 437, Fuhrwerk 2187; Potsdam: Grund u. Boden 117 300, Gebäude 129 07 Masch. u. Utensil. 43 715, Klär-Anlage 1, Bohlwerkbau 1, elektr. Anlage 100; Breslau: Grund u. Boden 16 559, Gebäude 43 948, Masch. u. Utensil. 45 949; Fordon: Grund u. Boden 3000, Gebäude 29 806, Masch. u. Utensil. 32 587, Fuhrwerk 562; Debit. 266 099, Wechsel 71 224, Kassa 6913, Effekten 1487, Assecuranz 800, Vorräte 132 472. – Passiva: A.-K. 1 500 000, R. F. 5587 (Rückl. 4576), Hypoth. 250 000, nicht erhob. Div. 529, Delkr.-Kto 6000, Kredit. 12 000, Tant. an Vorst. u. Beamte 11 296, Div. 67 500, Vortrag 8618. Sa. M. 1 861 532. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. einschl. fester Vergüt. an A.-R. 51 499, Verlust an Effekten 65, Dubiose 17 985, Steuern 3043, Hypoth.-Zs. 11 500, Zs. 5145, Extra- Abschreib. 5800, Abschreib. 16 480, Gewinn 91 991. – Kredit: Vortrag 454, General- Betriebs-Kto 203 058. Sa. M. 203 512. Kurs Ende 1887–1907: 93.50, 114, 114, 101.25, 93.10, 84, 92, 112, 107, 113.25, 116.90, 117.75, 112.75 96, 77.50, 71.50, 78.50, 82, 78, 72.75, 68 %. Notiert Berlin. Dividenden 1886/87–1907/1908: 5, 6, 7 7, 6 4½ 5½, 6, 6, 6, 6%%%§ 0, 0, 2,0, 1¼, 4½ %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Max Lewinsky, Salo Hamburger. Aufsichtsrat: (3–6) Vors. Komm.-Rat I. Friedmann, Stellv. Komm.-Rat Emil Salomon, Justizrat A. Grau, H. Schalhorn, Gust. Hahn, Jul. Michaelis, Berlin. Zahlstelle: Berlin: Leopold Friedmann. Dorstener Papierfabriken Act.-Ges. in Dorsten a. d. Lippe. (In Liquidation.) Gegründet: 1891. Letzte Statutänd. 7./1., 16./4., 11./9. 1903 u. 3./6. 1905. Zweck: Herstellung, Ankauf u. Verkauf aller in das Papierfach einschlagender Artikel, ohmaterial. u. Papiere. Zwecks Herstellung des Rohmaterials wurde 1897/98 eine Holz- schleiferei u. Cellulosefabrik hergestellt, wozu die Mittel durch Kapitalserhöhung u. Aufnahme er Hypothek gewonnen wurden. 1900 wurde die H. Vorster'sche Holzstoff- u. Cellulosefabrik 13 für M. 550 000 angekauft und eine neue Druckpapierfabrik errichtet. Wegen ver- M tpringenden Betriebs wurden die Cellulosefabriken 1./4. 1903 stillgelegt. Für Neuanlagen M. en Fabriken, hauptsächlich für Umbau der Schleiferei Broich wurden 1905 und 1906 181 586 bezw. 362 192, ausgegeben, hiervon entfallen M. 260 000 auf die Wasserkraft in