Papier-, Pappen- und Cellulose-Fabriken. 1415 Direktion: Heinr. Schmid. Aufsichtsrat: Vors. Fabrikant Mor. Ehinger, Konstanz; Stellv. O. Peyer, Zürich; Conrad Hagmann, Kreuzlingen; Fabrikant F. Leinfelder, Schroben- hausen; Stadtrat E. Rothschild, Konstanz. Prokurist: K. Baier. Zahlstellen: Konstanz: Eigene Kasse; Kreuzlingen: Thurgauische Hypothekenbank. 0 0 0 0 = 0 Kostheimer Cellulose- u. Papierfabrik A.-G. in Kostheim bei Mainz. Gegründet: 1./6. 1885; eingetr. 2./7. 1885. Statutänd. 28./12. 1899 (bis wohin die Firma Kostheimer Gellulosefabrik lautete), 29./4. 1902, 9./5. 1903, 27./2. 1905 u. 20./11. 1906. Zweck: Betrieb einer Cellulose- u. Papierfabrik. Specialität: Fabrikat. von einseitig glatten Düten- u. Seidenpapieren. In der Fabrik sind in Betrieb 6 Cellulosekocher, 11 Dampfkessel mit zus. 1460 qm Heizfläche, 9 Dampfmasch. mit zus. 1070 PS. nebst 12 elektr. Motoren, 5 Papier- masch. sowie 1 Langsieb- u. 2 Pappen-Masch., die zur Herstellung von Cellulose dienen. Be- schäftigt z. Z. 23 Beamte, 400 Arb. u. Arbeiterinnen. Die Fabrik liegt am Main mit ca. 250 m Wasserfront u. ermöglicht den grossen Rheinkähnen unmittelbar an der mit eigenen elektr. Kranen versehenen Ausladestellen anzulegen. Der Grundbesitzt beträgt jetzt insgesamt 68 553 qm. Fabriziert wurden 1902–1907 Cellulose: 5 231 913, 5 968 276, 6 143 890, 6 895 878, 8 235 959, 9 055 427 kg, davon verkauft: 291 651, 258 993, 235 350, 235 198, 1 033 335, 654158 kg, selbst verarbeitet: 4 803 637, 5 684 423, 5 910 000, 6 660 680, 7 202 624, 8401 269 kg; Produktion an Papier: 4 692 767, 5 654 773, 6 190 000, 6 964 995, 7668 429, 9 511 793 kg; Gesamteinnahme: M. 1 389 391, 1 633 212, 1 820 000, 2 012 802, 2 318 661, 2 673 407. Neuanschaffungen erforderten 1902 –1906 M. 150 780, 70 094, 64 238, 87 481, 124 504. Ausserdem erfuhr die Fabrik 1906 u. 1907 eine weitere wesentliche Vergrösserung durch eine Neuanlage, die Anfang 1907 in Betrieb kam; Kosten hierfür, sowie für Terrain-Erwerbungen zus. M. 752 458. Kapital: M. 1 750 000 in 1750 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 600 000, erhöht zwecks Betriebs- erweiterung lt. G.-V. v. 28./12. 1899 um M. 200 000 in 200 ab 1./1. 1900 div.-ber. Aktien, über- nommen von der Rhein. Creditbank in Mannheim zu 103 %, angeboten M. 150 000 den Aktionären 4: 1 bis 26./1. 1900 zu dem gleichen Kurse zuzügl. 4 % Stück-Zs. ab 1./1. 1900 u. Schluss- scheinstempel. Die G.-V. v. 9./5. 1903 beschloss zwecks Verringerung der Bankschulden bezw. zur Vermehrung der Betriebsmittel weitere Erhöhung um M. 200 000 in 200 ab 1./1. 190 div.-ber. Aktien, übernommen von der Rhein. Creditbank zu 105 %% mit der Verpflicht., davon 160 Stück den Aktionären zu demselben Kurse anzubieten (geschehen 2.–15./6. 1903 im Ver- hältnis 3: 1). Ferner erhöht lt. G.-V. v. 27./2. 1905 um M. 250 000 (auf M. 1 250 000) in 250 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1905, begeben zu 150 %; Agio mit M. 125 000 in den R.-F. I. Zur Ver- grösserung der Fabrikanlagen und zur Stärkung der Betriebsmittel beschloss die a. o. G.-V. v. 20./11. 1906 nochmalige Erhöhung um M. 500 000 (auf M. 1 750 000) in 500 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1907, übernommen von einem Konsort. zu 205 %, angeboten den alten Aktionären 5: 2 vom 14.–31./12. 1906 zu 210 %. Agio mit M. 501 242 in R.-F. Die noch auf die frühere Firma Kostheimer Cellulosefabrik laut. Aktien Nr. 1–600 werden durch Stempel- aufdruck richtiggestellt. Anleihe: M. 350 000 in 4½ % Oblig., rückzahlbar zu 103 %, Stücke à M. 1000. Zs. 2/1. u. 1./7. Tilg. ab 1899 in längstens 38 Jahren durch jährl. Ausl. im April auf 1./7. Zahlst. wie Div.-Sch. Ende 1907 noch in Umlauf M. 302 000. Nicht notiert. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. in Mainz. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % z. R.-F. bis 20 0% des A.-K. (ist erfüllt), etwaige besondere Abschreib. u. Rücklagen, vertragsm. Tant. an Vorst., bis 4 % Div., vom Übrigen 10 % Tant an A.-R., Rest weitere Div. bezw. nach G.-V.-B. Der R.-F. kann, sofern er mehr als 10 % des A.-K. beträgt, auch zur Ergänzung der Div. auf 5 % verwandt werden. Bilanz am 31. Dez. 1907: Aktiva: Grundstück 257 337, Gebäude 489 421, Masch. 1 115 944, Werkzeuge u: Geräte 27 284, Holz 480 456, Kohlen, Schwefel u. Kalk 60 747, Material. 60 203, fertige u. halbfert. Fabrikate 167 182, Betriebsmaterial, Reserveteile 112 426, Kaut. 10 000, Debit. 728 512, Kassa 5525, Wechsel 23 608. – Passiva: A.-K. 1 750 000, Oblig. 302 000, do. Zs.-Kto 6480, R.-F. I 689 720, do. II 55 000, Delkr.-Kto 43 452, Disp.-F. f. freiwillige Unterstütz. von Beamten u. Arb. 24 674, Kredit. 250 051, Avale 10 000, Accepte 25 235, Tant. 56 945, Div. 280 000, Vortrag 45 092. Sa. M. 3 538 651. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 119 049, Zs. u. Provis. 20 461, Reparat. 102 810, Abschreib. 141 358, Grat. 10 796, Reingewinn 382 038. – Kredit: Vortrag 73 920, Tabrikat.-Gewinn 702 593, Sa. M. 776 513. Kurs: In Mainz Ende 1896–1907: — 107, 104, 106, 120, 145, 234, 325 239 5696 —– In Mannheim Ende 1903–1907: 117, 145, 242, 324, 235 %. Eingeführt Okt. 1903; erster Kurs: 116 % Kurs Ende 1905–1907: In Berlin: 242, 300, 234.50 %. Die Einführ. der Aktien daselbst erfolgte im Mai 1905. Erster Kurs 11./5. 1905: 206 %. Dividenden 1890–1907: 4½, 0, 0, 5, 0, 0, 3, 5, 7, 8, 8, 5, 8, 8, 12, 15, 18, 16 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Wilh. Röck. Prokuristen: Ad. Neuberger, E. Seidlitz. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Komm.-Rat M. Behrend, Berlin; Stellv. Dir. Em. Melchers, Bank- Ir. Konsul Dr. Brosien, Mannheim; Baurat C. Griebel, Gen.-Unternehmer Ph. Balke, Berlin; aron Friedr. von Born, Budapest. R Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin: Deutsche Bank und deren Filialen; Mainz: Schmitz eidelberger & Co.; Mannheim: Rhein. Creditbank u. deren Filialen. ― ――‚‚‚‚‚‚‚ .