1570 Getreide-Mühlen, Brot-Fabriken etc. Berliner Brodfabrik, Act.-Ges. in Liquid. in Berlin, So. Wusterhausener Strasse 15/16. Gegründet: 16./1. 1856. Die G.-V. v. 10./3. 1905 beschloss die Liquid. der Ges. Dieselbe bezweckte die Vermahlung von Getreide u. Handel mit Mehl. Das Grundstück, welches Ende 1906 mit M. 144 000 zu Buche stand und einen Flächenraum von 862 q R. umfasst, hat heute einen Wert von über M. 1 500 000. Dem Buchwerte der Gebäude von M. 470 031 steht ein Feuerkassenwert von M. 785 300 und dem Buchwerte des Mühlenwerkes von M. 246 070 ein Feuerkassenwert von M. 478 224 lt. Taxe v. 4./5. 1899 gegenüber. Ausser der Mühle sind zwei Speicher, ein fünf Stockwerke hoher Boden- u. ein Silospeicher vorhanden, ferner zwei Aus- ladeelevatoren. 1906 wurde für die Speicherarbeiten elektr. Betrieb eingeführt, u. dadurch eine beträchtliche Ersparnis erzielt. Die Dampfmaschinen und Mühleneinrichtung wurde verkauft, und ein Teil der freigewordenen Räumlichkeiten zur Lagerung von Getreide und Mehl eingerichtet und in Gebrauch genommen, sodass jetzt grössere Quantitäten eingelagert werden können. Die Räumlichkeiten, welche die Ges. nicht selbst ausnützen kann, sowie der disponible Teil der Hofräume sind sämtlich mit einer dreimonatl. Kündigungsfrist ver- mietet. Wiederholte Verhandlungen über den Verkauf des Grundstücks (die Ges. fordert 2200 per qR.) blieben bisher erfolglos. Kapital: M. 1 200 000 in 1500 Nam.-Aktien (Nr. 1–1500) à Tlr. 200 = M. 600, welche lt. G.-V. v. 28./2. 1891 durch Stempelaufdruck in Inh.-Aktien umgewandelt sind, und 250 Inh.- Aktien (Nr. 1501–1750) à M. 1200. Urspr. A.-K. M. 900 000 in 1500 Aktien à M. 600, erhöht zwecks Umbau der Mühle Lt. G.-V. v. 8./2. 1898 um M. 300 000 in 250 neuen, ab 1./1. 1899 div.-ber. Aktien à M. 1200, angeboten den Aktionären v. 7.–31./3. 1898 zu 110 % und 2 % für Stempel und Kosten, vollgezahlt seit 3./11. 1898, Ab 4./4. 1906 gelangte die I. Liquid. Rate von 33½ % = M. 200 für die Aktien à M. 600, M. 400 für die Aktien à M. 1200, ab 12./11. 1906 die II. Liquid.-Rate mit 10 % = M. 60 bezw. 120 zur Rückzahl. Hypotheken: M. 150 000. Die Hypoth. von M. 150 000 ist am 1./10. 1905 zurückgezahlt u. auch bereits gelöscht, dagegen besteht eine erste Hypoth. beim Berliner Pfandbr.-Amt von M. 150 000, wovon bereits ca. M. 100514 amortisiert sind. Geschäftsjahr: Kalenderj. Stimmrecht: Je M. 1200 Aktienbesitz = 1 St., Grenze 60 St.: bei Beschlussfassung über Auflös. der Ges. je M. 600 Aktienbesitz = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1907: Aktiva: Immobil. 785 311, Utensil. 1000, Kassa 2725, Pfandbr. Amort.-Kto 100 514, Debit. 27 521. — Passiva: Liquid.-Kto 749 597, hierzu Gewinn pro 1907 10 938, Hypoth. 150 000, nicht abgehobene Rückzahl.-Quote 1520, Kredit. 5018. Sa. M. 917 074. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Hyp.-Zs. 2371, Feuer- u. Unfallversich. 1282, Speicher- Löhne 22 399, do. Unk. 7350, allg. Unk. 25 145, Gewinn 10 938. – Kredit: Betriebsüberschuss aus Speicherei 68 621, Zs. 867. Sa. M. 69 488. Kurs Ende 1889–1907: 215.25, 208.10, 193.50, 184, 175, —, 171, 179, 211.25 135.50, 127.90, 142, 129.75, 119.75, 139.75, 95.75, 87.25 %. Die Aktien werden ab 1./4. 1905 franko Zs. gehandelt und zwar versteht sich die Notiz ab 14./11. 1906 nur für solche Stücke, auf die 43 % zurückgezahlt sind. Notiert in Berlin. Dividenden 1886–1904: 12½, 13½, 13, 14, 8, 8½, 5½, 3, 2, 12, 11, 11, 6, 3½, 4, 4, 5, 3, 0 %. Zahlb. spät. 1./5. Coup.-Verj.: 4 J. n. F., v. 1./5. des betr. Jahres an gerechnet. Liquidator: Reinhold Lesshafft. Lufsichtsrat: (5) Vors. Hugo Heilmann, A. Zielenziger, A. Unger, Ludwig Simon, Mart. Cunow. Zahlstelle: Berlin: Siegfr. Ellon & Co. Berliner Dampfmühlen Actien-Gesellschaft in Berlin, Michaelkirchstrasse 22/23. Gegründet: 21./11. 1888. Letzte Statutänd. v. 27./4. 1899. Zweck: Erwerb, Erricht. u. Betrieb von Getreidemahlmühlen nebst den dazu gehörigen Nebengewerben, insbes. Erwerb des zu Berlin, Michaelkirchstr. 22/23 beleg. Mühlengrundsfücks, sowie Erwerb u. Betrieb des früher von der Kommandit-Ges. Th. Bertheim & Co. geführten Dampfmühlengeschäfts ab 1./1. 1888. 1895 ging auch die „Borsigmühle“ pachtweise mit späterem Ankaufsrecht auf eine Reihe von Jahren an die Ges. über; dieselbe brannte 1898 ab u. wurde nicht wieder aufgebaut. Von der von der Firma A. Borsis für die Verzichtleist auf den Wiederaufbau der Borsigmühle erhaltenen Vergütung wurden M. 135 000 zur Bildung eines Disp.F. verwandt. Mitteln der Ges. für 1899 wurde die Köpenicker Mühle vorm. Berner aus den flüssigen M. 433 523 erworben. Leistungsfähigkeit dieser Mühle ca. 50 t Roggen oder ca. 60 t Weizen pro Tag. Vermahlen 1901–1907: 27 645, 36 099, 34 828, 34 759, 33 217, 36 297, 31 029 t/Roggen, au der Köpenicker Mühle: 11 118, 12 162, 13 058, 11 524, 11 416, 12 360, 11 224 t Roggen u. Weizen. Kapital: M. 1 600 000 in 1600 Aktien à M. 1000. Hypotheken: M. 120 000 auf dem Köpenicker Etablissement. Geschäftsjahr: Kalenderjahr, Gen.-Vers.: Spät. April. Stimmrecht: 1Aktie 4= 1 6 Gewinn,Verteilung: Mind. 5 % zum R.-F., vertragsm. Tant. (bis 15 %) an Vorst., bis 4 Div., vom Übrigen 15 % Tant. an A.-R. (mind. M. 5000), Rest Super-Div. Bilan am 31. Dez. 1907: Aktiva: Grundstück Berlin 1.000 000, do. Köpenick 150 0000 Gebäude Berlin 192 211, do. Köpenick 110 806, Mahlmühle, Dampfmasch. u. Kessel, Berlin 61781, do. Köpenick 51 886, Mühlen-Utensil. 2, Reservestücke 1, Schneidemühle 1, Pferde u.