Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. Der Grundbesitz der Ges. umfasst zur Zeit in Preussen 2645 ha 18 a 42 am, in Russland und Ungarn 200 ha 37 a 98 qm, insgesamt 2845 ha 56 a 40 qm. Gegenwärtig besitzt die Ges. ausser ihren landwirtschaftlichen Anlagen Steinkohlen- felder von ca. 58 000 000 qm und ferner eine Anzahl Eisenerzgruben in Schlesien, Rasen- erzberechtsame in Galizien für den Thomasbetrieb und eine Anzahl von Steinbrüchen in Schlesien. Ens sind im Betrieb die Steinkohlengruben: Laurahütte-Grube bei Laurahütte, Gräfin Laura Grube bei Königshütte, Dubenskogrube bei Czerwionka mit einer Jahresförderung von zusammen rund 3 000 000 Tonnen (siehe auch oben). Die Königshütte mit 7 Hochöfen, Kupferextraktions-Anstalt; Brikettfabrik zur Her. Stellung von Erzbriketts und Schlackenziegeln, Chamottefabrik; Koksofenanlagen mit An- lagen zur Gewinnung von Teer, Ammoniak u. Benzol; Puddelei, Eisen-, Stahl- und Metall- giessereien, Walzwerken für Handelseisen, Universaleisen, Formeisen, Eisenbahnschienen u. -Schwellen, Grubenschienen, Feineisen, Grob- u. Feinblechen, Thomasstahlwerk mit 3 Con- vertern zu 10 t, Martinstahlwerken mit 4 Martinöfen zu 15 t und 3 Martinöfen zu 30 t Ein- Satz, mech. Werkstatt, Bandagen- und Radscheibenwalzwerk, Räder- und Weichenfabrik, Schmiede für Waggonbeschlagteile, Waggonfabrik, Brückenbauanstalt, Presswerk u. elektr. Zegntrale für Kraft und Licht. Die Laurahütte mit 3 Hochöfen, Puddelei, Martinstahlwerk mit 2 Martinöfen zu 15 t Einsatz, Eisen-, Temper- u. Metallgiesserei, Wellblechfabrik u. Verzinkerei, Rohrwalzwerken für geschweisste und nahtlose Rohre, Walzwerken für Handelseisen, Universaleisen, Form- eisen, Grob- u. Feinbleche u. mechan. Werkstatt. Die Eintrachthütte mit Masch.-Fabrik u. Eisenkonstruktionswerkstatt, Eisen-, Stahl- u. Metallgiesserei u. Kesselschmiede. Die Katharinenhütte in Russisch-Polen mit 2 Hochöfen, Puddelei, Martinstahlwerk mit 23 Martinöfen zu 15 t Einsatz, Eisengiesserei, Walzwerken für Stabeisen, Universaleisen, Grob- u. Feinbleche, Schraubenfabrik, Rohrwalzwerk u. Rohrverzinkerei. Die Blachownia in Russisch-Polen mit Stanz- u. Emaillierwerk nebst Eisengiesserei. Beamten- und Arbeiterwohnungen, Schulgebäude etc. sind vorhanden. Die Kohlenförderung wird zu etwa 30 % auf den eigenen Werken verbraucht; anderer- Seits erfordert die Koksfabrikation für den eigenen Bedarf den Ankauf von Kokskohlen; jährlich ca. 120 000 t. Der Erzbedarf wird durch die eigene Förderung nicht gedeckt, wohl aQaber der Bedarf an Kalkstein. Die Roheisenproduktion findet zum grössten Teil in den eeigenen Werken ihre Verarbeitung. Sowohl die Katharinenhütte als auch Blachownia arbeiteten in den letzten 4 Jahren nicht nur mit Verlust, sondern erforderten 1904/05–1907/08 auch Zuschüsse von zus. Rbl. 1 057 201. Die Ges. ist mit ihrer gesamten Rohstahlerzeugung Mitglied des zunächst bis 30./6. 1912 geschlossenen Deutschen Stahlwerks-Verbandes und hatte am 1./1. 1908 eine Beteiligung von 328 125 t, wovon 90 660 t auf Produkte A u. 237 465 t auf Produkte B entfallen. Ausserdem .iist die Ges. Mitglied einer Reihe anderer Verkaufsvereinigungen u. Syndikate, z. B. des Dieutschen Gas- u. Siederohrsyndikats (bis 30./6. 1910 geschlossen), der Radsatz- u. Bandagen- gemeinschaft (halbjährig zum 1./4. u. 1./10. jeden Jahres kündbar), der Oberschles. Kohlen- konvention (bis 30./9. 1910 geschlossen) u. a. Kapital: M. 36 000 000 in 45 000 Aktien (Nr. 1–45 000) à Tlr. 200 – M. 600 und 7500 Aktien (Nr. 45 001–52 500) à M. 1200 von 1908. Das ursprüngliche A.-K. von M. 18 000 000 wurde 1873 um M. 9 000 000 erhöht, begeben zu 120 %. Neben dem Ausbau, der Vergrösserung der sonstigen Hüttenanlagen etc. soll besonders der Stahl- und Walzwerkbetrieb in den nächsten Jahren einem vollständigen Umbau bezw. einer weitgehenden Modernisierung unterzogen werden, was ca. M. 24 000 000 erfordern dürfte. Behufs teilweiser Kapitalbeschaffung hierzu beschloss die a. o. G.-V. v. 20./2. 1908 das A.-K. um M. 9 000 000 (also auf M. 36 000 000) zu erhöhen u. zwar in 7500 Aktien A M. 1200. Die neuen Aktien nahmen an der Div. des Geschäftsjahres 1907/08 mit der Hälfte des auf die alten Aktien entfallenden Prozentsatzes teil. Von den neuen Aktien ist die Hälfte von den Gründern resp. deren Rechtsnachfolgern übernommen worden, während die zweite Hälfte von gleichfalls nom. M. 4 500 000 an ein Konsort. zum Kurse von 175 % neb st 4 % Stück-Zs. seit dem 1./1. 1908 begeben worden ist, welches gemäss dem Beschlusse der G.-V. die Verpflichtung übernommen hat, dieselben den alten Aktionären nach Ver- hältnis ihres Aktienbesitzes zum Bezuge zum Kurse von 180 % nebst Stück-Zs. anzubieten. Ebenso haben die Gründer resp. deren Rechtsnachfolger die Bereitschaft ausgesprochen, die von ihnen übernommenen Stücke den alten Aktionären zum verhältnismässigen Bezuge zu 180 % anzubieten, was v. 6.–16./4. 1908 geschehen ist; auf nom M. 3600 alte Aktien entfiel 1 neue Aktie von M. 1200. Die sämtl. derzeitigen Inhaber der Gründerrechte (s. Jahrg. 1907/08) haben erklärt, dass sie nach Zuteilung der auf sie entfallenden Aktien der Emiss. von 1908 EKünftig auf die Ausübung dieser Rechte für sich und ihre Rechtsnachfolger endgt tig ver- zichten. Agio abz. Kosten mit M. 3 117 677 in R.-F. 05 Hypoth.-Anleihen: I. M. 10 000 000 in 3½ % Oblig. von 1895, 10 000 St. à M. 1000 auf Namen S. Bleichröder. Zs. 1./3. u. 1./9. Tilg. ab 1905 in längstens 32 Jahren durch jährl. Ausl. 1./6. auf 1./9.; kann verstärkt, auch mit 6 monat. Frist gekündigt werden. Sicherheit: Kaut.- Hypoth. zur ersten Stelle auf Namen S. Bleichröder in Berlin auf Königshütte (M. 3 000 000) auf das Steinkohlenbergwerk Gräfin Laura (M. 3 000 000), auf Laurahütte (M. 2 000 000), auf