362 Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. Eisen- u. Stahlwerk Bethlen-Falva Aktien-Ges. in Schwientochlowitz. (In Liquidation.) Gegründet: 16./11. 1898. Gründung s. Jahrg. 1899/1900. Die a. o. G.-V. v. 17. bezw. 11./12. 1906 beschlossen die Auflös. der Ges. Nach Ablauf des Sperrjahres erfolgte die Übergabe des Gesellschaftsvermögens an die Bismarckhütte, die alle Aktien der Ges. erworben hat (s. bei Kap.). Zweck: Herstellung von Eisen u. Stahl aller Art, sowie von Koks, weitere Verarbeitung dieser Produkte und der aus ihnen gewonnenen Nebenprodukte. Als Einlage brachte Guido Graf Henckel Fürst von Donnersmarck die ihm gehörige Bethlen-Falvahütte nebst allem Zubehör, insbes. auch die Eisenerzförderung Tarnowitz zum Gesamtwerte von M. 6 892 866 in die Ges. ein. Näheres über die liquidierende Ges. siehe Jahrg. 1907/08 dieses Handbuches. Arb.-Zahl ca. 2800. Gesamtumsatz 1905–1906: M. 9 457 000, 11 571 000; 1907/08: M. 9 110 000. Kapital: M. 6 500 000 in 6500 Aktien à M. 1000. Das gesamte A.-K. ist im Herbst 1906 in den Besitz der A.-G. Bismarckhütte in Bismarckhütte (0./S.) übergegangen (s. dieselbe), die dafür M. 2 800 000 in neuen, ab 1./7. 1906 div.-ber. Aktien gab (auf etwa je M. 3000 Falva-Aktie eine Bismarckhütten-Aktie. Anleihe: M. 2 000 000 in 4 % Oblig. v. 1900, Stücke à M. 10 000, 5000, 1000. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1903 innerh. 15 Jahren in der Ges. freistehenden Raten. In Umlauf Ende 1907 M. 1 750 000, zurückgezahlt 1908. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im Nov. Stimmrecht: 1 Aktie = Liquidationseröffnungsbilanz am 1. Januar 1907: Aktiva: Immobil.: Grundwerte u. Erzförderrechte 552 000, Wohnhäuser 403 000, Betriebsanlagen 5 752 000, Inventar 526 765, Material. u. Produkte 2 079 419, Kassa 19 235, Wechsel 41 662, Kaut. u. Effekten 51 068, Feuerversich. (vorausbez. Prämien) 21 639, Debit. 663 005. – Passiva: A.-K. 6 500 000, Oblig. 1 800 000, R.-F. 142 500, Kaut.-Accepte 43 530, Kredit. 1 064 470, Gewinn 559 294. Sa. M. 10 109 795. Dividenden 1898–1905: 5, 14, 9, 0, 0, 0, 4, 5 %. Coup.-Verj.: 4 J. n. F. Liquidatoren: Gen.- Dir. Max Meier, Gen.-Dir. W. Fröhlich, Stellv.: Dir. A. Sparag- napane, R. Scherff, Bismarckhütte; Dir. Ing. Franz Werndl, Kaufmann Karl Meusel, Schwientochlowitz. Aufsichtsrat: Vors. Bankier Ludwig Born, Berlin; Stellv. Rentier Elias Sachs, Geh. Komm.- Rat Konsul Eugen Gutmann, Bankier Cari Fürstenberg, Bank-Dir. Jul. Stern, Geh. Komm.-Rat I. Loewe, Rentier Adolf Philipsthal, Berlin; Hugo von Noot, Wien; Dir. Oskar Vogt, Schwientochlowitz. Hainer Hütte, Actien-Gesellschaft in Siegen. Gegründet: 1886. Letzte Statutänd. 29./9. 1906. Zweck: Betrieb von Eisenwerken zwecks Produktion von Eisen aus eigenen und anderweit angeschafften Erzen, Verarbeit. des produz. oder anderweit angeschafften Eisens. Kapital: M. 432 000 in 432 Aktien à M. 1000; bis 1906 M. 216 000 Stamm-Aktien und M. 216 000 St.-Prior.-Akt. Die G.-V. v. 29./9. 1906 beschloss Gleichstell, beider Aktienarten. Anleihe: M. 108 000 in 5 % Grundschuldbriefen. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Juli-Sept. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., sodann bis 4 % Div., Tant. an A.-R., Überrest Super-Div. Bilanz am 30. Juni 1908: Aktiva: Immobil. u. Einricht. 350 000, Beteilig. an Eisern-Siegener Eisenbahn 56 000, do. an Roheisensyndikat 1250, Staatspapiere 82 071, Kassa 707, Debit. 92 694, Vorräte 112 041. – Passiva: A.-K. 432 000, Arb.-Unterst.-Kto 41, Grundschuldbriefe 108 000, R.-F. 7370 (Rückl. 3180), Spez.-R.-F. 15 053, Ern.-F. 30 381 (Rückl. 5381), Kredit. 46 865, Div. 21 600, Tant. 3452, Vortrag 30 000. Sa. M. 694 764. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 18 923, Gewinn 63 614. – Kredit: Fabrikat. 73 525, Zs. 8399, Pachtertrag 612. Sa. M. 82 537. Dividenden 1891/92–1905/1906: St.-Prior.-Aktien: 0 %; St.-Aktien: 0 %. Gleichber. Aktien 1906/07–1907/08: 8, 5 %. Die Hochofenanlage war vom 1./12. 1898 bis 1./4. 1904 an die Siegener Hütte G. m. b. H. verpachtet. Direktion: Wilh. Katz. Aufsichtsrat: Vors. Herm. Jüngst, O. Meinhard, Ernst Stauf, II. Klappert, Siegen; Fr. Daub, Weidenau. Siegen-Lothringer Werke vormals H. Fölzer Söhne in Siegen mit Zweigniederlassungen in Agnesenhütte b. Haiger. Geisweid (Westf.) u. in Hagendingen (Lothr.). Gegründet: 8./4. 1899. Übernahmepreis der der Firma H. Fölzer Söhne zu Siegen gehör. Werke für M. 1 565 000 (separat Vorräte, Forder. etc. M. 561 078); ferner der Firma Will & Hundt zu Geisweid für M. 110 000. Gründung s. Jahrg. 1899/1900. Letzte Statutänd. 29./12. 1899. Zweck: Fortbetrieb des Hochofenwerk Agnesenhütte bei Haiger, Betrieb von Kessel- scehmieden und Eisenkonstruktionswerkstätten in Siegen und Hagendingen, sowie einer Eisen- giesserei in Siegen und einer Metallgiesserei zu Geisweid. 1905/06 gelang es, die Unter- bilanz von M. 137 809 auf M. 11 571 herabzudrücken u. 1906/07 ganz zu tilgen.