430 Salz-, Kali- und Salpeter-Bergwerke. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Zs. u. Unk. 10 382, Abschreib. 47 035. Sa. M. 57 417 – Kredit: Betriebsüberschüsse M. 57 417. Dividenden 1897–1907: 0 %. Vorstand: Carl Becker. Aufsichtsrat: Vors. Geh. Bergrat Dr. jur. Weidtman. 0 Akt.-Ges. Bismarckshall in Samswegen (Kreis Wolmirstedt) Verwaltung in Samswegen. Gegründet: 13./2. 1905 mit Wirkung ab 1./1. 1905; eingetr. 25./3. 1905 in Essen (Ruhr). Sitz nach Samswegen verlegt lt. G.-V. v. 26./6. 1906. Letzte Statutänd. 26./11. 1906. Gründer: Geh. Berg. rat Gen.-Dir. Dr. jur. V. Weidtman, Aachen; Wilh. Laupenmühlen, Berlin; Bank-Dir. Oskar Schlitter, Berlin; Gust. Stähr, Hamburg; Fabrikbes. Paul vom Rath, Cöln. Auf das A.-K. ist folgende Einlage gemacht: Geh. Rat Dr. jur. Victor Weidtman zu Aachen brachte in An- rechnung auf die von ihm übernommenen Aktien als Sacheinlage in die Akt.-Ges. ein: Bohrungen mit den Rechten aus den darauf erlangten Mutungen auf Steinsalze, und zwar: Bismarckshall Nr. I, do. Nr. II, do. Nr. III, do. Nr. IV, do. Nr. V, do. Nr. VI, ferner die auf Soole eingelegte Mutung Bismarckshall Nr. Ta. Der Wert dieser Einlage ist M. 2 000 000 u. gewährte die Ges. hierfür dem Inferenten Aktien zum Nennbetrage von M. 4 000 000., auf welche 50 % des Nennbetrages eingezahlt gelten. Die Ges. wurde bei allen Bohrungen in der Teufe von 300–500 m m t Kalisalz fündig. Die Gerechtsame umfasst 12 preuss. Maximal- felder auf Steinsalz und beibrechende Salze und eines auf Soole in der Umgeb. v. Magdebg. neben Wolmirstedt. Die Bohrungen sind nunmehr mit Erlangung von 13 Maximalfeldern von je ca. 2 189 000 qm Grösse beendet. Mit den Schachtabteufungsarbeiten der Schachtanl. bei Samswegen wurde Mitte 1906, der Errichtung der hierzu nötigen Tagesanlagen, sowie mit dem Ausbau einer eigenen Zechenbahn ist 1907 begonnen worden. Wiederholte Störungen, denen der Abteufbetrieb in der ersten Hälfte 1907 ausgesetzt war, machten eine Reihe schwieriger und zeitraubender Sicherungsvorkehrungen erforderlich, deren Durch- führung in der zweiten Hälfte des Jahres 1907 gelungen ist. Die letzte der wasserführen- den Gebirgsschichten wurde in 105 m Teufe mitsilem Schacht durchsunken, und es konnte die Legung des letzten Keilkranzes bei 125,80 m' und damit endlich der völlige Abschluss der Wasser nach unten erfolgen. Im Sept. 1908 stand die Schachtsohle bei 204 im Teufe im trocknen, dem untern Buntsandstein angehörenden Letten. Das Anfahren des Salzes wurde im Sept. 1908 erwartet. Die Arbeiten für den Ausbau der Anschlussbahn sind auf- genommen. Für Neuanlagen wurden 1907 M. 464 188 aufgewandt. Die verfügbaren Mittel betrugen Ende 1907 noch M. 1 143 093 (i. Vorj. M. 1 590 615), darunter M. 1 098 394 Bankguth. Mit Rücksicht auf das Abteufen des Harzer Schachtes (s. unten) beahsichtigt die Ges. den Schacht Samswegen vorläufig nicht weiter auszubauen, sondern erst nach Inbetriebnahme des Harzer Schachtes zu vollenden. . Die Lage des Unternehmens im Bergfreien und das dadurch gegebene Fehlen eines Nachbarwerks, mit dem man zur Lösung der Frage des zweiten Schachtausganges durch- schlägig werden könnte, zwang die Ges., den geänd. bergpolizeil. Vorschriften, die den zweiten Schachtausgang verlangen, schon jetzt Beachtung zu schenken. Um die Inanspruch- nahme der Aktionäre nach Möglichkeit zu umgehen, wurde mit den beiden Kaliwerken A.-G. Deutsche Kaliwerke in Bernterode u. A.-G. Kaliwerk Neubleicherode in Neustadt a. H. folgender Vertrag getätigt u. in der G.-V. der Bismarckshall-Aktionäre v. 1./9. 1908 gut- geheissen: Die A.-G. Deutsche Kaliwerke in Bernterode, bezw. die Bergw.-Ges. Westohm m. b. H. u. die A.-G. Kaliwerk Neubleicherode in Neustadt verkaufen der A.-G. Bismarckshall 13½ Bergwerksfelder für M. 2 000 000. Der Kaufpreis ist in 5 % Teilschuldverschreib. zu entrichten, die durch Eintragung einer Hypoth. an I. Stelle des verkauften Bergwerkseigen- tums, der zur Ausbeutung dieser Bergwerksfelder zu erwerbenden Grundstücke einschl. der zum gleichen Zwecke zu errichtenden Betriebsanlagen sicher zu stellen sind. Die 1. Halb- jahrsrate der Zinsen ist am Quartalsersten nach dem Antreffen eines abbauwürdigen Kali- lagers beim Durchteufen im Schacht oder beim Auffahren durch Querschlag, spät. aber am 1./1. 1911 fällig. Die Rückzahl. der Oblig. erfolgt ab 1./7. 1914 nach Massgabe eines aufzustell. Tilgungsplanes zu 103 % innerh. 20 Jahren, wobei gänzl. Tilg. nach 1914 mit 6monat. Frist vorbehalten ist. Von dem Kaufpreis erhält Westohm M. 1 550 000, Neubleicherode M. 450 000 Teilschuldverschreib.; Bismarckshall verpflichtet sich, Neubleicherode gegenüber dem oben genannten Feldesteil zwischen den Dörfern Bischofferode und Holungen eine Schacht- anlage in der Weise anzulegen, dass der Schachtpunkt südl. der Chaussee zwischen 3 genannten Orten, und zwar noch innerh. der Gemarkung Bischofferode liegt. Bismarckshal u. Neubleicherode verpflichten sich gegenseitig, nach Vorschrift der Bergbehörde auf mög- lichst kurzem Wege eine unterird. Verbindungsstrecke ihrer beiden Schächte herzustellen, jede Partei auf eigene Kosten bis zur Grenze ihres Bergwerkseigentums. Die querschläge sind so anzulegen, dass die Bergwerke beider Ges. jederzeit wasserdicht 3 . schlossen werden können. Jede dieser beiden Ges. kann ohne Entgelt den Schacht anderen als zweiten fahrbaren Ausgang gemäss den bergpolizeil. Vorschriften benutzen hat den unterird. Verbindungsweg innerh. ihrer Feldesgrenzen einschl. des Schachtes in einem betriebssicheren Zustande zu halten. Der Bau des Schachtes ist spät. Wa nach Genehm. dieses Vertrages durch die G.-V. von Bismarckshall zu beginnen. Falls die