436 Salz-, Kali- und Salpeter-Bergwerke. u. Holleben VI niedergebracht u. zwar Zscherben IV, Zscherben Vu. Bennstedt II nur bis zur Salzfündigkeit, während mit Zscherben I u. Holleben IV, sowie Holleben VI das Kalilager durchteuft wurde, u. zwar ergab Zscherben I von 909,5–957 m ein in der Hauptsache aus Karnallit bestehendes Kalilager von 47,5 m Mächtigkeit. Das mit Holleben IV erbohrte Kalilager ergab in seinem oberen Teile von 539–544,6 m Hartsalz, wobei jedoch * der mittlere Teil keine analysenfähigen Kerne ergab, so dass der Analysen nur von deß oberen u. unteren Teil des Kernes hergestellt werden konnten. Dieselben ergaben einen durchschnittlichen Chlorkaliumgehalt von 19,66 %. Von 544,8–552,31 m ergab die Bohrung Karnallit. Bohrung Holleben VI ergab von 593,17–594,67 m ebenfalls Karnallit in guter Beschaffenheit. Ein geeigneter Zechenplatz in der Gemeinde in Grösse von 56½ Morgen ist von der Ges. erworben u. mit den Schachtbauarbeiten im Sommer 1907 begonnen worden. Zur Feststellung des günstigsten Schachtansatzpunktes auf dem Werkplatze selbst wurlen 3 Flachbohrungen niedergebracht, wovon die eine gleichzeitig als Rohrlochbrunnen Weiter geteuft wurde. Dadurch war es möglich, einen Schachtpunkt zu finden, welcher nicht durch tertiäre Schichten überlagert ist, sondern bei welchem mit der Teufarbeit direkt im mittleren Buntsandstein begonnen werden kann, der in seinen oberen Schichten von solcher Beschaffenheit ist, dass voraussichtlich bei der Abteufarbeit keine besonderen Schwierig- keiten zu erwarten sind und deshalb von vornherein das Abteufen von Hand gewänlt werden kann. Gleichzeitig wurde auf dem Werksplatze mit der Einrichtung der Tagess anlagen begonnen, von denen eine grosse Anzahl bereits fertiggestellt ist. Für die Er- richtung der geplanten Chlorkaliumfabrik sind die Projekte ausgearbeitet und den zustänc. Behörden im Nov. 1907 zur Genehmigung eingereicht. Die Anlagen erhalten Bahnanschluss an die Hauptbahn Halle Sangerhausen in Station Schlettau; Länge der Anschlussgleise bis zum Werksplatz ca. 1350 m. Die Tagesbauten für die Schachtanlage sind inzwischen vollständig fertiggestellt, auch ist mit der Teufarbeit begonnen. Der Schacht stand Ende Jan. 1909 bei 140 m Teufe in mittlerem Bundsandstein und ist bis dahin mit Tübbings aus- gebaut. Das Salzlager dürfte Ende 1909 erreicht werden. Zweck: Gewinnung u. Verwertung von Bergbauprodukten in roher u. bearbeiteter Form, insbesondere die Gewinnung u. Verwertung von Kalisalzen. Kapital: M. 5 000 000 in 5000 Aktien à M. 1000. Hiervon gelten M. 2 000 000 vollbez. Stücke als Gegenwert für das Einbringen des Feldes, während M. 3 000 000 mit 25 % Ein- zahlung das für die Arbeiten erforderliche Geld aufzubringen haben. Von den ersteren 2000 Aktien erhielten: 412 Bankhaus Joh. Ohligschläger, Aachen; 1194 Internationale Bohrges. A.-G., 218 Rhein. Bank, Essen a. R.; 176 Sächs.-Thür. A.-G. f. Braunkohlenverwert., Halle a. S. Auf die Stücke Nr. 2001–5000 wurden am 22./5. u. 15./9. 1908 weitere je 25 % eingezahlt. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (Gr. 10 % des A.-K.); event. Dotierung des Spec.-R.- F. (Gr. 10 % des A.-K.); 4 % Div.; vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte; 10 % Tant. an A-B. (unter Anrechnung einer festen Vergüt. von zus. M. 12 000); Rest Super-Div. bezw. nach G.-V. B. Bilanz am 31. Dez. 1907: Aktiva: Grubenfelder 2 405 030, Grundstücke 138 905, Schacht- tiefbau 30 740, Maschinenhaus 30 840, Masch. 63 272, Bahnanlage 6982, allg. Anlagen 36 731, ――§= Inventar 3948, Kassa 989, Bankguth. 287 259, noch einzuzahl. Kap. 2 250 000, Debit. 72 781l Material 11 143, Verlust 158 445. – Passiva: A.-K. 5 000 000, Accepte 417 493, Kredit. 79573. Sa. M. 5 497 066. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 115 571, Gen.-Unk. 44 876, Abschreib. 226. – Kredit: Zs.-Einnahme 640, Mieten 1588, Saldovortrag 185 445. Sa. M. 160 674. Kurs: Die Aktien sind noch an keiner Börse eingeführt. Kurs im freien Verkehr am 25./1. 1909: 30 % für vollbez. Aktien; 26 % für mit 75 % eingez. Aktien. Dividenden 1906–1907: 0 %. Die Schachtanlage ist im Bau. Direktion: Otto Scheiding, Schlettau. Aufsichtsrat: (3–9) Vors. Fabrikbes. Herm. Röchling, Völklingen; Stellv. Bank-Pir, F. Woltze, Essen a. R.; Bankier Carl Ohligschläger, Aachen; W. Bischoff, Gelsenkirchen; Jean Balthazar, Bonn; Berghauptmann a. D. Heinr. Vogel, Cöln; Reg.- Baumeister Adotf Höschele, Halle a. S.; Dir. Dr. Fischer, Erkeleny. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Cöln: A. Schaaffhaus. Bankver.; Aachen: Joh. Ohligschläger, G. m. b. H.; Essen: Rhein. Bank; Saarbrücken Gebr. Röchling. ―――― 0 0 0 0 0 Kaliwerke Friedrichshall Actiengesellschaft in Sehnde. (Prov. Hannover.) Gegründet: 14./9. 1899, eingetr. 10./11. 1899. Gründer s. Jahrg. 1900/1901. Letzte Statut- änd. 30./6. 1902, 30./6. 1903, 12./3. 1904, 29./6. 1907 u. 30./6. 1908. Sitz bis 30./6. 1903 in Hannover, dann bis 29./6. 1907 in Berlin, jetzt in Sehnde. Zweck: Erwerb u. Betrieb von Bergwerken, insbes. Gewinnung u. Verwertung von Salzen, Mineralien u. Fossilien jeder Art u. Vornahme aller Handlungen, welche mit derartigen Geschäftsbetrieben in Verbindung stehen. Die Ges. übernahm von der alten Bohrgesellschaft Friedrichshall gegen Auslieferung von 1000 Aktien à M. 1000, auf welche M. 500 00 s zahlt, die Kaligewinnungsverträge aus den Gemeinden Sehnde u. Bolzum. Die 1899/1900 mittels