3 8 9 5 0 Maschinen- und Armaturen-Fabriken, Eisengiessereien etc. Eisenwerk Braunschweig. A.-G. in Braunschweig. ...... (In Liquidation.) Gegründet: 29./12. 1855. Letzte Statutänd. 23./6. 1903, bis wohin die Firma „Tarnowitzer A.-G. für Bergbau u. Eisenhüttenbetrieb in Tarnowitz O.-Schl. lautete. Die Ges. betrieb Roheisenproduktion auf der Tarnowitzer Hütte mittels 4 Kokshochöfen und Fabrikation von Gusswaren mittels 2 Kupolöfen. Erze, Kohlen und Kalk mussten von der Ges. gekauft werden. Die Hütte war von 1892 an die Oberschles. Eisen-Ind.-A.-G. verpachtet (s. Jahrg. 1901/1902) u. ist Nov. 1901 infolge Künd. seitens der Pächterin wieder in die eigene Verwaltung der Ges. übergegangen; eine Wiederaufnahme des Betriebs war aber bei dem Zustande der Anlagen unmöglich. Ein gegen die frühere Pächterin die Oberschles, Eisen-Ind.-A.-G. wegen Hochofenschlacke angestrengter Prozess wurde 1906/07 durch einen Vergleich erledigt, nachdem das Eisenwerk Braunschweig M. 15 000 erhielt. 1890 Ankauf des Walzwerkes Oscar Röhrig in Braunschweig für M. 1 200 000. Ferner ist 1899 eine Gasometerbau- anstalt und Maschinenfabrik errichtet worden. Die G.-V. v. 28./11. 1904 sah von der vorge- schlagenen weiteren Sanierung der Ges. ab, gab vielmehr die Weisung, den Betrieb stillzulegen u. das Ges.-Vermögen bestmöglichst zu verkaufen. Bei dem Abstoss der Warenvorräte waren mehr oder weniger hohe Mindererlöse gegen die Buchwerte unausbleiblich. Die Restgrund- besitzungen in Tarnowitz sind 1904 veräussert. Die erzielten Erlöse blieben hinter den buchmässigen Werten erheblich zurück. Der Abstoss dieser Besitzungen musste geschehen. nachdem alle Wege einer bessern Verwertung erschöpft waren. Der Verlust betrug 1904/1905 beim Werk Tarnowitz M. 207 849, beim Werk Braunschweig M. 86 370, die Abschreibungen durch Entnahme von M. 48 708 aus der Sonder-Rückl. auf M. 277118 verringerte, die vorgetragen wurden. Das Braunschweiger Werk wurde Anfang 1906 an die Maschinen-Fabrik Karges- Hammer in Braunschweig verkauft, wobei sich ein Verlust von M. 569 185 gegen die Buch- werte ergab, wodurch der Verlustsaldo per 30./6. 1906 auf M. 894 866 stieg und sich bis 1908 auf M. 904 724 erhöhte. Die G.-V. vom 17./7. 1906 beschloss die Liquidation der Ges. Die Liquidation wurde im August 1908 zu Ende geführt. Die Firma ist gelöscht. Kapital: M. 1 052 100 in 62 St.-Prior.-Aktien Lit. B (Nr. 690–751) à M. 300 und 689 solehen Ar. 1–689) à M. 1500. Dieselben sind kenntlich durch einen roten Stempelaufdruck quer über die obere rechte Ecke, Inhalts dessen diese Aktien als St.-Prior.-Aktien Lit. B laut G.-V. vom 23./6. 1903 gültig bleiben. Näheres über die Wandlungen des A.-K. siehe in den früheren Jahrg. dieses Handbuches. Die G.-V. v. 31./8. 1907 beschloss die Auszahl. einer Liquidationsquote von 14 % auf das A.-K. von M. 1 052 100, wovon M. 4872 nicht erhoben wurden, welcher Betrag zugunsten der betreffenden Aktienbesitzer bei der Herzogl. Leih- hauskasse in Braunschweig zur Deponierung gelangte. An dem Liquidationserlöse nahmen nur teil die mit einem roten Stempelaufdruck quer über die obere rechte Ecke versehenen, anderen Aktien, die Stamm-Prior.-Aktien Lit. B über M. 1500 u. M. 300, welche diesen roten Stempelaufdruck nicht tragen, ferner die St.-Aktien über M. 300, die konvertierten Prior.-Aktien Lit. A über M. 1500, sind für kraftlos erklärt. Die für die an Stelle derselben ausgegebenen und verkauften Ersatzstücke erlösten Beträge sind ebenfalls bei der Herzogl. Leihhauskasse in Braunschweig hinterlegt und gelangen dort auf Antrag zur nachträglichen Auszahlung. Bilanz am 30. Juni 1908: Aktiva: Kassa 225, Bankguth. 6528, Liquidat.-Anteile 147 294, Verlust 904 724. – Passiva: A.-K. 1 052 100, unerhob. Div. 1800, nicht abgehob. Liquidat.- Quoten 4872. Sa. M. 1 058 772. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet:Verlustvortrag 893 315, Nachlässe aus Lieferungen 998, Kursverlust 1016, Gen.-Unk. 11 870. – Kredit: Zs. 1547, Eingang für Gerechtsamen 300, Diverses 368, Verlust 904 724. Sa. M. 907 140. Schlussbilanz am 15. August 1908: Aktiva: Kassa 376, Bankguth. 5850, Liquidations- Anteile 147 294, Verlust 904 806. – Passiva: A.-K. 1 052 100, nicht abgehob. Liquidations- Quoten 4872, rückständ. Unk. 1354. Sa. M. 1 058 326. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 904 724, Gen.-Unk. 1929. Kredit: Zs. 22, vereinnahmte Div. 1800, Diverses 26, Verlust 904 806. Sa. M. 906 654. Kurs: Aktien Ende 1886–90: 65, –, 45.60, 30, 18.90 %; Prior.-Aktien Ende 1887–94: 55.75, 91, 109, 69.75, 29.50, –, 17.25, =– %; Prior.-Aktien Lit. A Ende 1892–1901: 35.50, 54.50, 43.50, 35.75, 25, 29.75, 28.75, – –, – %. Notierten in Berlin, Notiz seit 1902 eingestellt. Ein- führung der St.-Prior.-Aktien Lit. B nicht erfolgt. Dividenden: 1886/87–1897/98: Prior.-Aktien: 3½, 6, 7, 0, 0, 3½, 0, 0, 0, 0, 0, 0 %; Lit. B 1898/99–1904/1905: 0, 6, 0, 0, 0, 0, 0 %. Aktien 1886–98: 0 %. Coup.- Liquidator: Friedr. Borchardt, Braunschweig. Aufsichtsrat: Vors. G. Hüttieh, Weimar; Tabrikant W. Rehn, Cottbus; Dir. Joh. Claus, Braunschweig. Zahlstellen: Braunschweig: Gesellschaftskasse; Berlin: Deutsche Bank. „ das sind die konvertierten Stamm-Prior.-Aktien Lit. B über M. 1500 und M. 300, Alle beliefen sich auf M. 31 607, so dass sich ein Gesamtverlust von M. 325 826 ergab, der sich St.-Aktien über M. 300, die St.-Prior.-Aktien (ohne Lit.) über M. 1500 u. M. 300, die Stamm-