674 Schiffsbau-Anstalten und Dock-Gesellschaften. u. zu Lande, Bergung von Schiffen u. Gütern, sowie Beteilig. an anderweiten gleichartigen Unternehmungen. Die Werft ist auf einem ab 1./11. 1903 vom Fiskus erpachteten 20 ha grossen Grundstücke errichtet. Das Jahr 1904 ergab einen Gesamtaufwand von M. 1 557 347 für den Bau der Werftanlage einschl. Schwimmdock, Masch., Inventarien und Werkzeuge. Die Zugänge 1905 betrugen M. 963 341. Im Jan. 1905 konnte mit dem teilweisen Betrieb der Abteil. Schiffsbau begonnen werden. Arb.-Zahl jetzt ca. 600 Mann. Für das Schwimm- dock ist eine eigene G. m. b. H., Dockges. der Nordseewerke, mit M. 760 000 St.-Kapital gegründet, von denen sich M. 750 000 St.-Anteile im Besitz der Nordseewerke befanden, die nach Abschreib. von M. 30 272 Verlust mit noch M. 719 727 zu Buche standen. Diese Ges. m. b. H. wurde 1907 aufgelöst u. ging deren gesamtes Eigentum gegen Hergabe der Anteilscheine an die Nordseewerke über. Kapital: Urspr. M. 2 100 000 in 2100 Aktien à M. 1000, von denen 100 zu pari, 2000 Stück zu 105 % ausgegeben wurden. Erhöht lt. G.-V. v. 29./6. 1906 um M. 2 900 000, wovon vorerst nur M. 900 000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1906 zur Ausgabe gelangten, übernommen vom Barmer Bankverein zu 103 %, angeboten den alten Aktionären 7:3 vom 6.–30./8. 1906 zu 105 %. Die Stadt Emden hat M. 500 000 Aktien der I. Emiss. übernommen. A.-K. somit bis 1907 M. 3 000 000. Das Geschäftsjahr 1906 litt unter Arbeiterschwierigkeiten u. Streiks. Ein weiterer Übelstand ist, dass das Werk durch Festlegung zu grosser Barmittel infolge der Beteiligung bei der Dockgesellschaft mit einem zu grossen Bankkredit arbeitete. Zur Sa- nierung der Ges., Tilg. der Unterbilanz (Ende 1906 M. 649 246), beschloss die a. o. G.-V. v. 27./7. 1907 eine Zuzahl. von 50 % auf die Aktien (Frist 20./9. 1907). Die Zuzahl. wurde auf 2056 Aktien geleistet, die dadurch 6 % Vorz.-Aktien wurden mit Nachzahl.-Anspruch u. Vorbefriedigung im Fall der Liquid. der Ges. Es verblieben 944 St.-Aktien. Die G.-V. vom 29./11. 1907 beschloss dann Erhöhung des A.-K. um M. 1 150 000 in 6 % Vorz.-Aktien. Die- selben werden den Gläubigern der Ges., zu denen das Schiffsbau-Stahlkontor, der Barmer Bankverein und die Rheinisch-Westfälische Discontoges. (beide mit über M. 900 000 Forde- rungen) gehören, zu pari an Stelle von 70 % ihrer Forderungen überlassen. Durch die oben erwähnte Zuzahl. von M. 500 pro Aktie erhielt die Ges. M. 1 028 000; die Gläubiger er- halten von ihrer Gesamtforderung in Höhe von etwa M. 1 600000 30 % in bar = M. 455 705 aus- bezahlt, hierzu kommen nach dem Sanierungsplan noch etwa M. 91 000 an kleinere Gläubiger. Nach Abzug dieser Schulden verbleiben der Ges. noch M. 471. 247, wozu an ausstehenden Konten nach dem Sanierungsplan noch etwa M. 620 894 kommen, sodass der Werft insgesamt etwa M. 1 092 000 zur Verfügung stehen. Von dieser Gesamtsumme werden als Verlust auf die in Bestellung genommenen 4 Dampfer noch M. 250 000 abgeschrieben; da inzwischen die Materialpreise zurückgegangen sind, so ist es möglich, dass die Verluste in Wirklichkeit geringer sind. Aus den verbleibenden Mitteln verbaut die Ges. an Neuanlagen für eine Längshelling (Slip), eine Kesselschmiede und eine Maschinenreparaturwerkstatt M. 300 000, so dass ihr an Betriebsmitteln noch über M. 500 000 verbleiben. Die a. o. G.-V. v. 24./1. 1908 sollte über die Umwandl. der St.-Aktien, d. i. derjenigen 944 Aktien, auf die gelegentlich der unter dem 27./7. 1907 beschlossenen Reorganisation eine Zuzahlung nicht erfolgte, in Vorz.- Aktien Beschluss fassen. Die Umwandlung soll durch Zus. legung von je 10 St.-Aktien zu 1 Vorz.-Aktie bewirkt werden. Die G.-V. v. 24./1. 1908 setzte jedoch diesen Punkt von der Tagesordnung u. beschloss die Frist auf Zuzahlung von 50 % (s. oben) bis zum 15./2. 1908 zu verlängern. Es erfolgte die Zuzahlung auf weitere 109 St.-Aktien, die also auch in Vorz.-Aktien umgewandelt wurden. A.-K. somit lt. gerichtl. Eintrag. v. 3./4. 1908 M. 4 150 000 in 3315 Vorz.-Aktien u. 835 St.-Aktien à M. 1000. Die Verwaltung sieht sich genötigt, zwecks Sanierung des Unternehmens neuerdings an dide Aktionäre heranzutreten. Diesen wurde in der am 5./1. 1909 stattgefundenen G.-V. vor- geschlagen: a) Reduktion des A.-K. durch Zus. legung der St.-Aktien von 3:1, der Vorz.- Aktien von 2: 1, und Verwendung des dadurch disponibel werdenden Betrages zur Deckung der Unterbilanz und zu Abschreib.; b) Begebung von neuen Vorz.-Aktien und Oblig. in Höhe von mindestens M. 300 000 und Ausstattung derselben mit besonderen Vorrechten. Gegebenenfalls sollte die Liquidation der Ges. beschlossen werden, doch wurde die Auflös. der Ges. abgelehnt; die übrigen Punkte der Tagesordnung wurden vertagt bezw. zum 6./2. 1909 eine neue G.-V. mit folg. Tagesordnung einberufen: 1) Ausgabe von neuen Aktien oder Oblig. in Höhe bis zu M. 1 200 000, event. Ausstattung derselben mit besonderen Vor- rechten, und in Verbindung damit: Antrag auf Abberufung des jetzigen A.-R.; 2) Herab- setzung des alten A.-K. und zwar — sofern in der G.-V. nicht anders beschlossen werden sollte – durch Zus. legung der St.-Aktien von 8:1, der Vorz.-Aktien von 5:4 unter Gleich- stellung der St.-Aktien mit den Vorz.-Aktien sowie Verwend. der dadurch verfügbar wer- denden Beträge zur Deckung der Unterbilanz und. zu Abschreibungen; 3) event. Liquidation der Ges.; 4) Aufsichtsratswahlen. Anleihe: Die a. o. G.-V. v. 24./6. 1908 beschloss die Aufnahme einer Oblig.-Anleihe im Betrage von M. 6–800 000. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1Aktie = 18t. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., event. besond. Abschreib. u. Rückl., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, dann 6 % Div. an Vorz.-Aktien mit Nachzahl.-Anspruch, hierauf 4 % Div. an St.-Aktien, vom Übrigen 15 % Tant. an A.-R., Rest gleichmässig an alle Aktien bezw. zur erf d. G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1907: Aktiva: Grundstücke 331 848, Gebäude u. Werftanlagen 1 233 307, Masch. u. Betriebskraft 517 661, schwimmende Kraftstation u. Werftschuten 174 257,