Elektrotechnische Fabriken, Elektricitätswerke und Hilfsgeschäfte. 6907 Bei der 1894 vorgenommenen Regelung des Flussgebietes des Lechs unterhalb Augsburgs bis zur Donau hin ist von der Bayer. Regierung die Konc. für Anlage elektr. Betriebe in jenem Gebiete auf 99 Jahre erteilt. Sie wurde von der Elektr.-A.- G. Lahmeyer erworben, die in Gersthofen ein Elektr.-Werk errichtete, das nach Fertigstellung 1903 gegen Gewährung von M. 4 500 000 Aktien u. M. 3 500 000 Schuldverschreib. der neuen Ges. Lech-Elektrizitäts- werke von dieser Akt.-Ges. übernommen wurde. Mit der Lahmeyer-Ges. wurde ein Betriebs- vertrag auf 10 Jahre abgeschlossen, wonach diese gegen eine mässige Vergütung den Betrieb des Werkes für Rechnung der Augsburger Ges. führt. Zweck: Ausnütz. der Lechwasserkräfte unterhalb Augsburg, zu diesem Zwecke Erwerb. der obengenannten, am 15./11. 1894 bezw. 27./2. 1896 erteilten staatl. Konc.; gewerbl. Erzeug. elektr. Energie u. Verwertung derselben, durch Veräusserung oder eigene Verwendung inner- halb und ausserhalb der Stadt Augsburg. Das Werk besteht aus einem quer in den Lech eingebauten Stauwehr aus Beton und einem ca. 7.3 km langen Triebwerkkanal. Zum Ausgleich der täglichen durch die veränderten Kraftentnahmen entstehenden Schwankungen ist ein künstlicher Stauweiher von 250 000 qm angelegt. Die Turbinenstation hat mit Station Gablingen (3.5 km) Anschlussbahn erhalten, da von dort aus die bereits vorhandenen oder noch anzusiedelnden Industrieanlagen mit Geleisanschluss versehen werden. Bisher sind 5 Turbinen von je 1500 HP. Leistung, die um 10 % gesteigert werden kann, aufgestellt, je zur Hälfte für Wechselstrom (Drehstrom) und für Gleichstrom verwendbar, weil die Höchster Farbwerke, welche auf den grössten Teil der erzeugten Kraft abonniert haben, für ihr dort eerrichtetes Unternehmen Gleichstrom brauchen. Da die Farbwerke auch noch weitere erheb- liche Strommengen benötigen, für welche die vorhandene Anlage nicht ausreicht, wurde von den Lechwerken eine neue Koncession zur Fortführung des Triebwerkkanals auf 3 km unterhalb der vorhandenen Anlage u. zur Errichtung einer zweiten Turbinenanlage nach- gesucht, welche Konzess. unterm 25./9. 1905 auf Ruf u. Widerruf erteilt wurde. Die hierfür benötigten Grundstücke sind erworben u. wurde die Neuanlage bei Langweid im Nov. 1907 betriebsfähig. In dem zweiten Werke sind 3 Turbinen vorhanden für eine Normalleistung von je 1500 PS., die um 10 % gesteigert werden kann, und ist jede Turbine mit einem Dreh- strom-Dynamo direkt gekuppelt, die Hoch- u. Wasserbauten sind jedoch bereits derart aus- gegührt, dass ohne Weiteres noch eine 4. Turbinendynamo der gleichen Leistung Aufstellung flnden kann. Der elektrische Strom wird mit einer Spannung von 10 000 Volt erzeugt und mittelst Fernleitung nach den Transformatorenstationen übertragen. Um in solchen Zeiten, während welchen durch die Witterungsverhältnisse beeinflusst ungünstige Wasséerverhält- nisse zu verzeichnen sind, über eine genügende Reserve zu verfügen, wurde im Jahre 1904 in unmittelbarer Nähe der Turbinenstation bei Gersthofen eine Dampfzentrale errichtet, wpelche mit 2 stehenden Dampfmaschinen von je 1300–1700 PS. eff. Leistung und erforder- lcher Kesselanlage ausgerüstet ist. Jede Dampfmaschine ist direkt gekuppelt mit einer Drehstrom-Dynamo von 1250 K W. induktionsfreier Leistung, und kann, wenn das Erfordernis eeintritt, auch mit einer Gleichstrom-Masch. von 1000 K W. versehen werden. Die Gesamt- leistungsfähigkeit der beiden Wasserkraft-Anlagen beläuft sich auf rund 8500 PS., während unter Hinzurechnung der Dampfzentrale rund 12 000 PS. zur Verfügung stehen. Ausser mit den Höochster Farbwerken sind für die Lieferung des erzeugten Stromes Verträge mit den Gemeinden von Augsburg, Friedberg, Göggingen, Lechhausen auf je 40 aß 1901 bezw. 1902, Gersthofen, Oberhausen auf je 50 Jahre ab 1901 bezw. 1902, Pfersce auf 25 Jahre ab 1899 abgeschlossen. Die Stadt Augsburg erhält aus der dortigen Brutto-Einnahme zwischen 4 und 6 %, ferner / Anteil an dem Supergewinn über 6 % des A.-K., soweit solcher pro rata des dortigen Stromabsatzes entfällt. Ab 1907 darf die Stadt nach Voraufgegangener einjähr. u. von 1910 ab nach voraufgegangener dreijähr. Künd. die Leitungen innerh. der Stadt Augsburg u. der event. später noch eingemeindeten Gebiets- teile zum Buchwert ankaufen. In diesem Falle ist die Stadt verpflichtet, von den Lechwerken Dauer von 10 Jahren den ganzen erforderlichen Strom zu einem fest vereinbarten zu beziehen. Ferner kann die Stadt das Leitungsnetz u. die Stromabgabe innerhalb bachtweise gegen Zahlung von 8 % des Buchwertes der Strassenleitungsnetze über- nehmen. Ab 1941 darf Augsburg die Anlagen nach dem Durchschnitt aus Tax- u. Ertrags- wert ankaufen. Für die übrigen Gemeinden erhielt das Lechwerk das ausschl. Lieferungsrecht. hat 1903 von dem Elektrizitätswerk Göggingen-Pfersee, G. m. b. H., die diesem von über emeinden Göggingen u. Pfersee erteilten Konc. im Einverständnis mit den Gemeinden dens von genannter Ges. die Ortsnetze mit Zubebör in den beiden Gemeinden a erworben u. die Orte an die Leitungen der Lechwerke angeschlossen. Angeschlossen „„ Farbwerke an 1./7. 1908: 21 077 Glüh- u. 369 Bogenlampen, 935 Motore P. und 276 sonstige Verbrauchsapparate, zus. 78 038 Glühl. à 16 N. K. Die Strom- 90 Cons 3 die Höchster Farbwerke beträgt z. Z. 7050 PS. Die Ges. hat z. Z. in der Nähe 2 Beamten-Doppelhäuser u. 6 Arb.-Wohnhäuser errichtet. „ al: M. 7 500 000 in 7500 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 4 500 000, erhöht zwecks Betriebs- fiez uns It. G.-V. v. 17./12. 1904 um M. 1 500 000 in 1500 ab 1./1. 1905 div.-ber. neuen 150 10 ovon am 30./6. 1906 M. 750 000 voll, M. 750 000 mit 25 % einbezahlt waren; restliche ese fa 0 1907 eingefordert. Die G.-V. v. 3./12. 1907 beschloss zur Deckung der ten 3 6 euanlagen weitere Erhöhung um M. 1 500 000 (also auf M. 7 500 000) in 1500 lel en zu pari; M. 500 000 sind voll eingezahlt, M. 1 000 000 z. Z. nur 25 %. auf Na en: I. M. 3 500 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. von 1904, Stücke à M. 1000, lautend men der Bank f. Handel u. Ind. in Darmstadt u. durch Indoss. übertragbar. Zs.