FElektrotechnische Fabriken, Elektricitätswerke und Hilfsgeschäfte. 703 Gegründet: 19./4. 1883 als „Deutsche Edison-Ges. für angewandte Elektricität“; eingetr. 5./5. 1883. Letzte Statutänd. 30./11. 1899, 7./4. 1903, 27./2. 1904, 11./12. 1905 u. 11./12. 1906. Bei Umwandl. in die jetzige Firma am 5./5. 1887 löste die A. E. G. ihre Rechtsverhältnisse zu der Compagnie Continentale Edison in Paris u. erwarb das Miteigentum an den Edisonpatenten zu gleichen Rechten und Anteilen mit Siemens & Halske. Das gleichzeitig mit letzterer Firma behufs Sicherung eines geschäftl. Zus.-Wirkens auf 10 Jahre getroffene Übereinkommen ist 4 gelöst. Zweck: Jede Art gewerbl. Ausnutzung der Elektrotechnik, insbesondere Einrichtung, Betrieb und Verwertung elektr. Anlagen. und Herstellung sowie Vertrieb der dazu dienenden Maschinen, Apparate und Utensilien. Die Hauptthätigkeitsgebiete der A. E. G. sind: 1) Elektr. Beleuchtungs- und Kraftübertragungsanlagen, 2) elektr. Centralstationen, 3) elektr. Bahnen, 4) elektrochem. Anlagen, 5) Herstellung von Dampfturbinen, besonders auch für grosse Hütten- betriebe u. Bergwerke, 6) die Fabrikation von Automobilen, deren Verkauf durch die Neue Automobil-Ges. m. b. H. in Berlin erfolgt, wurde ab 1./7. 1908 mit dieser Ges. verschmolzen. Fabriken: Glühlampenfabrik Sickingenstr. 71, Nernst- u. Metallfaden-Lampenfabrik Sickingenstr. 71, Masch.-Fabrik N. Brunnenstr. 107a u. Voltastr., Apparate-Fabrik N. Acker- strasse 71/76, Turbinenfabrik NW. Huttenstr. 12/16, Kabelwerk, Draht- u. Gummifabrik Oberspree in Oberschöneweide b. Berlin, Wilhelminenhofstr. 76/77, Automobilfabrik eben- daselbst, Eisenbahnsignalfabrik Sickingenstr. 71, Schreibmaschinenfabrik Ackerstr. 7 1/76, Schraubenfabrik u. verschiedene Werkstätten Schlegelstr. 26/27. Auf dem 1904 angekauften etwa 570 qR. grossen Grundstück Friedrich Karl-Ufer 2/4 ist ein neues Centralbureau errichtet. Die Ges. verfügte Ende Juni 1908 über 2435 Patente u. Gebrauchsmuster, davon entfallen 992 auf die Tochtergesellschaften. Die A. E. G. schloss am 19./2. 1884 mit der Stadt Berlin einen Vertrag betr. Versorgung der Stadt Berlin mit Elektricität u. übertrug die so erworbenen Rechte auf die A.-G. Berliner Elektricitäts-Werke. Die A. E. G. hat bei jeder Erhöh. des Kapitals der B. E. W. Bezugs- rechte auf die Hälfte al pari; ihre Direktion ist in den B. E. W. vertreten. Die A. E. G. baut für die B. E. W. nach einem von dem Magistrat der Stadt Berlin genehmigten Ver- trage, der sie berechtigt, Maschinen, Betriebseinrichtungen, Utensilien, Lampen etc. unter festgesetzten Bedingungen an diese zu liefern. Obiger Vertrag mit der Stadt Berlin ist ersetzt durch den Vertrag vom 25./8. 1888, letzterer durch den Vertrag vom 10./1. 1899 und dieser durch den neuen Vertrag vom Dez. 1906. An elektrischen Centralen wurden bis 1./8. 1907 ausgeführt zus. 755 Centralstationen (inkl. Strassenbahnkraftstationen) mit einer Gesamtleistung von ca. 929 090 PS. Errichtet wurden 1907/08, abgesehen von den umfangreichen Bauten für die Berliner Elektricitäts- Werke, 70 Zentralen oder Erweiterungen bestehender Anlagen mit einer Gesamtleistun von 153 450 PS§ (i. V. 95 150 PS). Die Kabellänge dieser Anlagen beträgt 1823 km (i. V. 1600 Km). Im Bau waren bei Beginn des Geschäftsjahres 1908/09 67 Centralen bezw. Erweite- rungen mit 203 225 PS u. 769 km Kabellänge, unter diesen die Werke der Victoria Falls Power Co. mit 40 000 Volt, die zunächst mit 6 Dampfturbinen von 27 000 PS das Minengebiet in der Nähe von Johannesburg mit Strom versorgen werden. – Auch hat die A.E. G. bisher eine grosse Zahl elektr. Strassenbahnen nach ihrem System mit oberirdischer Stromzuführ. gebaut. Zus. waren bis Ende Aug. 1908 einschl. der Erweiterungsbauten 130 Bahnen teils im Betrieb, teils im Bau. Die Geleislänge betrug 5365 km, die Zahl der Motorwagen 10 547. Die Unternehm. der Ges. erstrecken sich auf fast alle Staaten der Erde. Die A. E. G. hat im Sept. 1907 dem Polizei-Präsidium sowie den Stadtverwaltungen von Berlin und Rixdorf das Projekt einer elektr. Schnellbahn Gesundbrunnen-Spandauer- strasse-Rixdorf eingereicht; die Länge soll 13.07 km betragen, von denen 2.46 km als Unter- grundbahn gedacht sind. Die A. E. G. ist an der Elektr. Stadtbahn in Halle a. S. sowie an der elektr. Bahn Halle- Merseburg beteiligt; ebenso an der Ges. für Untergrundbahnen, G. m. b. H., welche die Konc. i elektr. Strassenbahn vom Schles. Bahnhof in Berlin nach Stralau erhalten hat mit der Stralau-Treptow. Ebenso hat sie die Konc. für die Strecke Köpenick-Nieder- aa erhalten, welche 1901 in Betrieb kam. Die elektr. Strassenbahn in Spandau 1905 8 8.8 km) wurde 1906 an die Stadt verkauft. Das Elektrizitätswerk in Eltville wurde in die Rheingau-Elektrizitäts-Werke (A.-K. M. 1 500 000) umgewandelt. 4. E. G. steht mit der Allg. Lokal- u. Strassenbahn-Ges. in Berlin in einem Vertrags- 16 nis, wonach die Linien gen. Ges. von der A. E. G. für elektr. Betrieb eingerichtet M„%% der A.-G. Siemens & Halske hat die A. E. G. das Projekt einer . 70 von Berlin nach Hamburg ausgearbeitet. Im Nov. 1905 erhielt die A. E. G. im 3 „ & Halske A.-G. den Bau der Stadt- u. Vorortbahnen in Hamburg über- 3 es aandelt sich um eine Gesamtsumme von M. 41 143 000. Auch erhielten beide Ges. „ Betriebe dieser Hamburger Bahnen, zu welchem Zwecke eine besondere de gegründet werden wird. 1907 Lieferung der elektr. Motorwagenausrüstung für I 8 taatsbahnstrecke (Vollbahn) Blankenese-Ohlsdorf, sowie der für hochgespannten A. E eingerichteten Betriebsmittel der Bahnstrecke Berchtesgaden-Salzburg. Die „ 2. Zt. die elektr. Strassenbahn in Jassy, die Anhalter Vorortbahn u. kleine 53 21 in Oberstaufen u. Vohenstrauss, die zus. mit M. 2 362 484 zu Buch stehen 1e A. E. G. ist bei folg. Ges. m. b. H. beteiligt: „Gummiwerk Oberspree“ gegr. 1899, Metallwerke Oberspree G. m. b. H.“ gegr. 1900, „Beleuchtungskörperé gegr. 1001, Auto-