886 Verschiedene Special-Fabriken der Textil-Industrie. 386( 1 deren Verwertung als Zweck des Unternehmens bezeichnet ist, der Ges. als Einlage auf das A.-K. übertragen u. hierfür als Gegenwert 1000 Aktien erhalten, u. zwar die Gocher Ölmühle Gebr. van den Bosch 600 u. Oskar Müller 400. Ferner entfallen von dem Netto- erlöse etwa veräusserter oder sonstwie verwerteter, bei der Gründung bereits erteilter oder angemeldeter Auslandspatente auf die Gocher OÖlmühle Gebr. van den Bosch 30 % u. Oskar Müller 20 %. Die Ges. hat in Wipperfürth (Rhld.) ein Fabrikgrundstück erworben u. dort ihre Fabrikanlagen errichtet. Kapital: M.2 000 000 in 2000 Aktien à M. 1000, sämtl. von den Gründern zu pariübernommen. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Direktion: Oskar Müller, Hans Bestgen, Wipperfürth. Aufsichtsrat: Vors. Bank-Dir. Josef Bestgen, Cöln; Stellv. Fabrikbes. Anton van den Bosch. Goch; Bank-Dir. Dr. jur. Otto Strack, Cöln; Kaufm. Otto Götz, Cöln; Rittergutsbes. Georg Freih. von Loc%, Adendorf. Zahlstellen: Cöln: Ges.-Kasse, A. Schaaffhaus. Bankverein. 0 0 0 0 0 0 0 0 * Leipziger Tricotagenfabrik Aktiengesellschaft in Leipzig. Gegründet: 16./6. 1898; eingetr. 20./7. 1898. Letzte Statutänd. 22./2. 1900, 31./3. 1904, 14./11. 1905 u. 30./1. 1906. Gründ. s. Jahrg. 1898/99. Zweck: Betrieb v. Trikotagenfabriken u. and. mit dieser Fabrikation zus.hängenden Geschäftszweigen. Das Fabrikanwesen der Ges. in Leipzig- Lindenau umfasst ein 2740 qm grosses Areal u. besteht ausser aus dem eigentlichen massiven 3 stöckigen Fabrikgebäude aus 7 andern Gebäuden (darunter 1 Wohnhaus) bezw. Schuppen. Es werden etwa 320 Arbeiter beschäftigt. Bei der Inventuraufnahme für 1903/1904 stellten sich Unrichtigkeiten in der Bestandsaufnahme für 1902/1903 heraus. die infolge falscher Angaben der früheren Verwaltung entstanden waren. Nach vorläufiger Feststellung stand ein Fehlbetrag von M. 200 000 in Aussicht. Die per 20./1. 1905 abgeschlossene Zwischenbilanz ergab aber den erheblich grösseren Verlust von M. 555 867. Die Geschäfte werden fortgeführt u. es erfolgte 1905 eine Reorganisation der Ges. (s. unten). Die Gläubiger bewilligten zur Sanierung ein Moratorium. Der frühere Dir. der Ges. Kotte wurde im Dez. 1907 wegen Bilanzverschleierung u. Vergehens gegen die Konkursordnung zu M. 4000 Geld strafe verurteilt. Kapital: M. 400 000 in 400 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 750 000, erhöht lt. G.-V. v. 31./3. 1904 um M. 300 000 in 300 Aktien, begeben zu pari. Die G.-V. v. 14./11. 1905 beschloss Herabsetzung des A.-K. um M. 650 000 durch Vernicht. von 650 der Ges. unentgeltlich über- gebene Aktien und Vernicht. von 120 der Ges. freiwillig überlassenen Genussscheinen. Der Buchgewinn aus der Transaktion (es wurden der Ges. ausser obigen 650 Akt. noch weitere 235 überlassen, die sie wieder verkaufte) von M. 885 000 wurde mit M. 714 493 zur Tilg. der Unterbilanz aus 1905 u. mit dem Rest zu Abschreib. verwendet. Die per 30./4. 1907 neuer- dings ausgewiesene Unterbilanz von M. 31 391 erhöhte sich 1907/08 um M. 63 277 auf M. 94 668. Geschäftsjahr: 1./5.–30./4. (bis 1905 1./10.–30./9.). Gen.-Vers.: Spät. Okt. 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., 4 % Div., vom Ubrigen 10 % Tant. an A.-R. (mind. M. 500 pro Mitgl.), bis 20 % Tant. an Vorst., Grat. an Angestellte und zum Beamten-Pens.-F. Rest weitere Div. an die Aktien. Hypoth.-Anleihe: M. 350 000 in 5 % Teilschuldverschreib. lt. G.-V. v. 31./3. 1904, rück- zahlbar zu 102 %. 700 Stücke (Nr. 1–700) à M. 500, auf Namen der Credit- u. Spar-Bank in Leipzig als Pfandhalterin oder deren Ordre u. durch Indossament übertragbar. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1910 durch jährl. Ausl. von mind. 2 % im Sept. (zuerst 1909) auf 1./4.; verstärkte Tilg. oder gänzl. Künd. mit 3 monat. Frist auf einen Zinstermin ab Ende März 1909 vor- behalten. Sicherheit: Erststellige Kaut.-Hypoth. in Höhe von M. 350 000 zu gunsten der Credit- u. Spar-Bank in Leipzig auf dem Fabrik-Etabliss. der Ges. in Leipzig-Lindenau: Wert der verpfändeten Objekte nacb der Taxe vom Juni 1904 zus. M. 675 630. Zahlstellen: Leipzig: Ges.-Kasse, Credit- u. Spar-Bank; Dresden: Gebr. Arnhold. Verj. der Coup. 4 J. 605 der Stücke nach gesetzl. Bestimmung. Kurs in Dresden Endde 1904– 1908: 101.50, –, –, – – %. Zugelassen Aug. 1904; erster Kurs 14./9. 1904: 101.25 %. Infolge der oben geschilderten Vorgänge der Ges. war die Firma Gebr. Arnhold in Dresden bereit, bis 25./3. 1905 die Stücke zurückzunehmen. Bilanz am 30. April 1908: Aktiva: Areal 80 000, Gebäude 169 000. Masch. I 15 393. do. II 130 805, Utensil. 1, Riemen 1, elektr. Bel.-Anlage 1, Masch.-Bau 1, Färberei 15 716, Vorräte 254 480, Kassa 705, Wechsel 1484, Kaut. 1010, Versich. 1848, Debit. 181 482. Verlust 94 668. – Passiva: A.-K. 400 000, Teilschuldverschreib. 350 000, do. Zs.- Kto 1645, R.-F. 7628, Kredit. 187 326, Oblig.-Zs. v. 1./4. bis 30./4. 1908 1458. Sa. M. 946 600. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlust-Vortrag 31 391, Unk. inkl. Prov. u. Diskont 102 307, Zs. 20 942, Abschreib. 22 292. — Kredit: Fabrikat.-Kto 82 264, Verlust 63 277, do. 1906/07 31 391. Sa. M. 176 933. „ Dividenden 1897/98–1904/1905: 28/1o, 4, 6, 0, 3, 6, 0, 0 %; 1905/1906 (7 Mon.): 0 % 1906/07–1907/08: 0, 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: E. Rich. Müller. Prokuristen: M. B. Röber, W. Hähner. Aufsichtsrat: (3–5) Vors. Bank-Dir. Carl Harter, Berlin; Stellv. Bank-Dir. Bruno W inkler, Leipzig; Gg. Mamlock, Prokurist Herm. Liebisch, Berlin; Dir. L. Reinstrom, Schwarzenberg. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Leipzig: Credit- u. Spar-Bank.