960 Gummi-, Guttapercha-, Celluloidwaren- und Linoleum-Fabriken. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie =18 Bilanz am 30. Sept. 1908: Aktiva: Grundstücke I 791 730, do. II 318 000, do. Cefüsck 216 244, do. Gebäude I u. II 970 125, do. Zugang Corbach 399 414, Masch. 674 415, do. Zugang Corbach 250 211, Licht- u. Kraftanlage 68 125, do. Zugang C rbach 112 950, Formen 166 646 do. Zugang Corbach 6396, Inventarkto 91 408, do. Zugang Corbach 15 086, Werkzeug 11 142, do. Zugang Corbach 5431, Automobile 39 616, Garage 1, Anschlussgleise Corbach 30 705 Wasserleitung do. 85 553, Strassenbau do. 10 841, Effekten 36 075, Wa en 2 623 314, Wechsel 23 558, Kasse 12 564, Reichsbank 16 214, Debit. 1 849 607, Feuerversich. 10 540. Dubiose 1. Patente 1. – Passiva: A.-K. 3 000 000, R.-F. I 87 676, R.-F. II 87 676, Disp.-F. 97 652, Delkr. Kto 20 000, unerhob. Div. 480, Arbeiter-Unterst.-F. 50 000, Hypoth. 275 000, Kredit. 2 605 296, Avale 9030, Accepte 1 038 230, Kautionen 24 350, Gewinn 1 540 220. Sa. M. 8 835 613. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk. 1 205 231, Abschreib. auf Anlagen 159 909, do. a. Dubiose 58 658, Reingewinn 1 540 220, (davon Div. 660 000, R.-F. I 77 011, do. II 77 011. Div.-Rücklage 100 000, Verfüg.-F. 52 347, Sicherheits-F. 30 000, Tant. u. Gratifik. 137 633. Vortrag 41 029). – Kredit: Vortrag 17 032, Waren-Kto 2 946 987. Sa. M. 2 964 020. Kurs: Die Aktien sollen an der Frankfurter Börse zur Einführung gelangen. Dividenden 1904/05–1907/08: 7, 8, 16, 22 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Arthur von Lüde, Alb. Pulvermacher, Th. Heiges. „ Prokuristen: H. Eberlein, H. Baum, Fr. Peter, K. Spiess, M. Stechow. „ Aufsichtsrat: Vors. Komm.-Rat Louis Peter, Stellv. Bank-Dir. Otto Ulrich, Justizrat Karl Wertheim, Dr. jur. Rich. Dietzschold, Frankf. a. M.; Assessor Dr. jur. Lewin-Stölping, Berlin. Zahlstellen: Frankf. a. M.: Gesellschaftskasse, Disconto-Ges. Ö 0 = 4 0 0 Vereinigte Gummiwaaren-Fabriken Harburg-Wien vormals Menier-J. N. Reithoffer in Harburg a. E. * Fabriken in Harburg a. E., Wien-Wimpassing u. Hannover-Linden. Eigene Häuser in Wien, Hamburg, Berlin, Breslau, Dresden-Radebeul, Cöln, Magdeburg, Mannheim, München, Prag, New York u. London. Gegründet: 1./6. 1872; eingetr. 8./6. 1872. Letzte Statutänd. 22./7. 1898 u. 27./10. 1900 Fabriken in Harburg (früher Menier) u. Wien-Wimpassing in Niederösterreich (früher J. N. Reithoffer), erstere 1856, letztere 1811 erbaut. Die G.-V. v. 22./7. 1898 beschloss den Ankauf der Hannov. Caoutchouc-, Guttapercha- und Telegraphenwerke zu Linden für nom. M. 250 500 gegen Gewährung von 167 Aktien à M. 1500 (s. unter Kaprtal). Die Ges. unterhält zahlreiche Agenturen. Zweck: Fabrikation von technischen u. elektro-technischen Waren aus Weich- u. Hart. gummi, von Gummi- u. Kanvasschuhen, Bällen, Reifen für Fahrräder u. Motore, Kissen, Spritzen, Ballons, Isolatoren, chirurg. Gummiwaren, gummierten Stoffen, Gummimänteln u. Schwämmen, Radiergummi, Puppen, Spitzen, von Hartgummi-Kämmen, Dosen etc. Die Ges. erwarb 1900/1901 ein Patent zur Herstell. von Artikeln aus künstlichem Hornstoff (Galalith). Die Harburger Werke werden mit Dampfmasch. von ca. 2700 HP. betrieben. Am 7./10. 1000 wurden die Harburger Anlagen von einem Brandunglück betroffen, wodurch die Schuh- u. Reifenfabrikationsräume sowie das grosse Walzwerk vollständig eingeäschert wurden; durch Versich. gedeckter Brandschaden etwa M. 1 500 000. Die Neuanlagen sind im Frühjahr 1907 betriebsfertig geworden, Kostenaufwand inkl. Neuanschaffungen für Wimpassing M. 3 453 821; 1907/08 erforderten die Zugänge M. 553 267; für Reparat. wurden 1905/06–1907/08 M. 343 65, 404 332, 356 352 ausgegeben. Das Etabliss. in Wimpassing (Niederösterr.) hat eine Wasser- kraft von ca. 400 HP. u. Dampfmasch. von etwa 700 PS. In Harburg, Linden u. Wim passing werden zus. etwa 4000 Arbeiter u. 320 Beamte beschäftigt. Die österr. Gummifabriken haben sich 1904 zu einem Verbande zus. getan, der hauptsächl. die Produkt. nach dem wirkl. Verbrauch regeln soll, ein ähnlicher Verband wird auch für die deutschen Fabriken angestrebt. Diaas geringere Ergebnis für 1905/06 u. 1906/07 ist darauf zurückzuführen, dass die im Okt. 190) stattgehabte Brandkatastrophe, welche die Schuh- und Reifenfabriken, sowie das grosze Walz werk, in welchem die Halbfabrikate hersestellt werden, in Asche legte, den Fortbetrieb des Werkes in ausserordentl. hohem Masse beeinträchtigte u. verteuerte. Überdies konnten die Neubauten u. besonders die Neueinrichtungen u. Masch. nicht, wie gehofft, bereits im Okt. 1906, sondern erst successive im Frühjahr 1907, also in der zweiten Hälfte des Geschäftsjahres 1906/07 in Betrieb genommen werden. Der Reingewinn für 1906/07 M. 109 064 inkl. Vortrag von M. 161 809 wurde auf neue Rechnung vorgetragen, nachdem hiervon M. 50 000 für Grat an Beamte u. Arb. bewilligt worden waren. 1907/08 beeinflusste die rückläufige Konjunkluf die Umsätze in hohem Masse, überdies waren grössere Fabrikationsschwierigkeiten zu über: winden. Einschliessl. des Vortrages aus 1907 betrug der Reingewinn für 1907/08 M. 440 128 der mit Rücksicht auf die finanzielle Position der Ges. nicht zur Verteilung gelangte. Die Neuanlagen auf den Werken sowie die Beteilig. an anderen industriell. Unternehmungen bedingen eine Vergrösserung der Betriebsmittel. Sobald die Verhältnisse sich günstiger 676. stalten werden, beabsichtigt der A.-R. der G.-V. diesbezügl. Vorschläge zu unterbreiten, „„ Die G.-V. v. 17./12. 1904 genehmigte den Antrag der Verwalt., sich an der mit Sitz in Har burg unter der Firma „Internar. Galalith- Ges. Hoff & Co.“ zu gründenden Kommandite) mit einem Kapital von M. 1 340000 zu beteiligen. Das Kapital dieser Ges. beträgt M. 2 090 000.