Papier-, Pappen- und Cellulose-Fabriken. 977 geschäft mit sämtlichen Vorräten, Maschinen, Utensilien, Rohstoffen u. allem sonstigen In- ventar, sowie mit dem Rechte der Benutzung der Firma zum Preise von M. 250 000, ferner bp) auf Kundenwechsel u. Aussenstände M. 96 000, wofür ihm der Betrag von M. 346 000 in Aktien gewährt wurde. Der Übergang der Passiven auf die Akt.-Ges. war ausgeschlossen. Zweck: Erwerb u. Betrieb des dem Kaufm. Rud. Herrschel in Berlin gehörigen, unter der Firma „A. Radicke, Luxus-Papierfabrik u. Chromolithographische Kunst-Anstalt“ be- triebenen Luxuspapierfabrikgeschäfts, sowie die Herstellung und der Vertrieb von Luxus- papierwaren jeder Art. 1 Kapital: M. 400 000 in 400 Aktien à M. 1000, begeben zu pari; M. 396 000 wurden von Rud. Herrschel übernommen, davon M. 50 000 bar u. M. 346 000 durch Einlagen gedeckt (s, oben). . Im I. Geschäftshalbj. Simmrecht: 1 Aktie = 1 St. Direktion: Georg Brosch. Aufsichtsrat: Vors.: Rud. Herrschel, Berlin; Stellv. Dr. ing. Paul Herrschel, Rentier Ernst Herrschel, Dresden. Aktiengesellschaft für Papierfabrikation zu Cassel. Gegründet: 30./10.1903; eingetr. 11./11. 1903. Letzte Statutänd. 30./6. 1906 u. 5./11. 1908. Gründer siehe Jahrg. 1905/06. Zweck: Herstellung u. Verkauf von Papier, Papierstoffen u. verwandten Artikeln, Erwerb, Errichtung, Betrieb hierzu dienender Fabriken. Die Ges. übernahm bei ihrer Gründung die Holzschleiferei u. Lederpappenfabrik Leop. Wertheim in Speele b. Cassel. Die a. o. G.-V. v. 2./7. 1908 beschloss den Ankauf der Papier-Industrie-Ges. m. b. H. Werrawerke in Liqu. in Vacha. Kapital: M. 1 032 000 in 1032 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 620 000, erhöht lt. G.-V. v. 30./6. 1906 um M. 600 000 (also auf M. 1 220 000), begeben zu pari. Die a o. G.-V. v. 5./11. 1908 beschloss Herabsetzung des A.-K. um M. 488 000 (also auf M. 732 000). Die gleiche G.-V. beschloss Erhöhung um M. 300 000 (also auf M. 1 032 000) in 300 Aktien zu pari. Als Einlage auf sämtliche neuen Aktien sind von den Werrawerken, Papierindustrie-Ges. m. b. H. in Liquidation in Vacha die von dieser betriebene Fabrik in Vacha nebst sämtlichen In- ventarstücken, Vorräten u. Forderungen nach Massgabe des Vertrags v. 29./9. 1908 über- tragen worden. Hypothek: M. 275 018. Anleihe: M. 1 250 000, aufgenommen lt. G.-V. v. 2./7. 1908. Geschäftsjahr: 1./8.–31./7. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., event. besondere Abschreib. u. Rückl., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, hierauf 4 % Div., vom Übrigen Tant. an A.-R., Rest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Juli 1908: Aktiva: Wasserkraft 400 000, Wehr- u. Wasserbauten 232 617, Grundstück 69 767, Gebäude 384 912, Masch. 559 119, Gleisanlage 30 112, Mobiliar 7596, Werk- zeug 3338, Maschinengarnituren- u. Reserveteile 68 205, Warenvorräte 117 124, Kassa 2570, Woechsel 8674, Beleucht. 11 503, vorausbez. Versich. 5102, Pferde u. Wagen 1491, Utensil. 197, Debit. 127 812, Betriebskto 384 048. – Passiva: A.-K. 1 220 000, Hypoth. 275 018, Kredit. 176. Sa. M 2 414 195. Gewinn- u. Verlust-Konto: Wird nicht veröffentlicht. Dividenden 1903/1904–1907/1908: 0, 0, 0, 0, 0 %. Direktion: Karl Dohr, Hans Schalcher, Cassel; Hauptm. a. D. Otto Böttcher, Philipps- thal; Ing. K. Fr. Kück, Vacha. Aufsichtsrat: Vors. Justizrat Karl Friess, Fabrikant Jakob Hecht, L. Wertheim, Cassel; Arth. Sally Wertheim, Hamburg; Privatier Jul. Spatz, Fulda. Schlesische Cellulose- und Papierfabriken, A.-G. in Cunnersdorf, Kreis Hirschberg i. Schles., mit Fabriken in Cunnersdorf, Lomnitz i. R. u. Jannowitz, Kreis Schönau, i. Schles. Gegründet: 1895. Statutänd. 7 /10. 1899 u. 15./11. 1906. Die von der Breslauer Disconto-Bank, reslau, und der Firma Abraham Schlesinger, Hirschberg i. Schl. in die Ges. eingebrachten Objekte wurden für M. 1 350 000 übernommen. Zweck: Erwerb und Fortbetrieb der bisher unter der Firma ,Schlesische Cellulose- und Papierfabriken, Ges. m. b. H.“ in Cunnersdorf in Schlesien von dieser Ges. zu Cunnersdorf und Lomnitz betriebenen Fabrikgeschäfte (Sulfit- Cellulose-, Papierfabrik und Sägewerk), sowie überhaupt Betrieb von Geschäften der Cellulose- und Papierindustrie. 1896 wurde die Papierfabrik von Fritz Lang in Egelsdorf für M. 150 000 hinzugekauft, 1898 die Jannowitzer Papierfabrik von Schumann & Winkler für M. 436 236. Specialitäten: Alle Sorten Cellulose- und Dütenpapiere, sowie imitiert Pergament, Pergamyn u. Pergament-Ersatz. Für Neuanlagen u. Anschaffungen waren 1903/1904–1907/1908 M. 258 220, 186649, 204 763, 58 861, 114 214 erforderlich. 1903 brannte die Egelsdorfer Fabrik ab; dieselbe wurde nicht mehr aufgebaut, sondern das Anwesen verkauft. Auch die Jannowitzer Papierfabrik rannte 1904 teilweise ab. Von der Aufstell. einer neuen Papiermasch. wurde abgesehen, da- Segen zur Ausnutzung der vorhandenen Dampf- u. Wasserkraft daselbst eine Holzschleiferei lrichtet. Gesamtproduktion in Papier 1899/1900–1907/1908: kg 6 952 730, 7 256 582, 8049 861, Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1908/1909, II. 62