Druckereien, Buch- und Zeitungs-Verlag, Kunst-Anstalten, Buchhandel etc. 1035 = 0 * * 0 Aktiengesellschaft „Deutsche Reichspost“ in Stuttgart. Gegründet: 26./9. 1883. Die G.-V. v. 4./3. 1907 beschloss Auflös. der Ges. u. Über- tragung des Verlages der Deutschen Reichspost an die Firma J. F. Steinkopf in Stuttgart. Kapital: M. 30 000 in 200 Nam.-Aktien à M. 150. Das A.-K. ist verloren. Dividenden 1889/90–1904/1905: 0 %. (Verlustsaldo Ende Sept. 1906 M. 30 000). Deutsche Verlags-Anstalt in Stuttgart mit Filialen in Leipzig, Salach-Süssen und Wildbad. Gegründet: 1./7. 1881 als A.-G.; eingetr. 28./6. 1881. Die Verlagshandlung selbst wurde bereits 1848 errichtet. Letzte Statutänd. 25./11. 1907. Gründung der A.-G. s. Jahrg. 1901/1902. 1890 wurde die A.-G. ,Neues Tagblatt' in Stuttgart durch Ankauf der 1000 Aktien à M. 1000 = M. 1 000 000 hinzuerworben und als Kaufpreis M. 1 500 000 in 4 % Oblig., sowie M. 500 000 bar in Zahlung gegeben. Das Neue Tagblatt zahlte an Div. 1889–1907: 9, 10, 10, 10, 10, 11,11, 11, 11, 12, 13, 13, 13, 13, 13½, 13½, 13¼, 14, 8 % 1905 Beteilig des Neue Tagblattes an der in eine G. m. b. H. umgewandelten Cannstatter Zeitung. Zweck: Fortbetrieb des Verlagsgeschäftes der ehemaligen Firma Eduard Hallberger in Stuttgart u. Leipzig nebst dazugehörigen Zweiggeschäften, sowie der von ebenderselben Firma erworbenen Papier- u. Holzstofffabriken in Salach-Süssen u. Wildbad. Die Papierfabrik Salach wurde in den letzten Jahren vollständig umgebaut bezw. erneuert und sind hierfür 1899–1904 M. 757 439 ausgegeben; die Anlage arbeitet mit 2 Papiermaschinen. 1904/1905 ist auch die maschinelle Einrichtung der Papierfabrik Süssen durchgreifend erneuert worden. Buchwert am 30./6. 1908 der Grundstücke u. Etablissements in Stuttgart M. 738 826, der Papier- fabrik Salach M. 971 915, der Papierfabrik Süssen M. 279 567, der Papier- u. Holzstofffabrik Wildbad M. 336 847. Verkauft wurde 1904/1905 das Haus Retraitestr. 14 mit M. 5395, 1905/06 das Haus Retraitestr. 10 mit M. 4188, 1907/08 das Haus Retraitestr. 12 mit M. 6430 Gewinn. In Stuttgart sind ausser der Verlagshandlung noch im Betriebe eine Buchdruckerei, eine galvanoplastische Anstalt, Stereotypie und Buchbinderei. Die Steigerung des Gewinnes ist 1906/07 in der Hauptsache dem Verlagsgeschäft zuzuschreiben, das z. Teil durch den Erfolg der im Herbst 1906 erschienenen Denkwürdigkeiten des Fürsten Chlodwig Hohenlohe, seinen Umsatz u. seinen Ertrag beträchtlich erhöhen konnte. Der im Geschäftsjahre 1907/08 er- zielte Reingewinn ist um rund M. 160 000 hinter dem des vorigen Jahres zurückgeblieben. Dieses Mindererträgnis wird bedingt durch den Wegfall des dem Jahre 1906/07 zugute ge- kommenen erheblichen Gewinns aus den Denkwürdigkeiten des Fürsten Hohenlohe, sodann waren beim Neuen Tagblatt infolge einer entstandenen Konkurrenz besondere Aufwendungen erforderlich, die seinen Abschluss beeinträchtigen mussten. In sämtlichen Etablissements der Ges. sind über 900 Beamte und Arbeiter angestellt. Besitzstand s. auch Bilanz. Ab- schreib. bis 30./6. 1908 M. 3 572 173. Kapital: M. 3 000 000 in 6000 Aktien à M. 500. Bezugsrecht haben bei neuen Aktien-Em. die Besitzer der älteren Aktien zum Ausgabekurse. „Hypotheken (am 30./6. 1908): M. 1 121 192 zu 3½ % bezw. 4 bezw. 4 %; die Hypoth.- Schuld ist fast ganz in Annuitäten tilgbar und nicht kündbar. Anleihen: M. 1 500 000 in 4 %. Oblig. à M. 500, aufgenommen zum Ankauf des Stuttgarter Neuen Tagblatts. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. innerh. 30 Jahren; Ende Juni 1908 noch ungetilgt M. 726000. Kurs in Stuttgart Ende 1897–1908: 100, 100.25, 99.50, 98, 99, 97, 99.50, 99.75, 100, 100.20, 97, 96 %. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers. spät. im Nov. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (ist erfüllt), event. Sonderrückl. u. ausserord. Abschreib., 5 % Vor-Div., vom Rest 10 % Tant. an A.-R., vertragsm. Tant. an Dir. u. Beamte, Überrest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 30. Juni 1908: Aktiva: Hauptgeschäft Stuttgart: Geschäftshaus 371572, Wohn- häuser 150 560, Masch. 138 627, elektr. Beleucht.-Anlage u. Inventar. 10 005, Schriften 68 060, erlags-Kapitalkto 48 000, Effekten 2 141 553, Kassa 16 359, Wechsel 354 015, Bankguth. 30 127, Debit. 918 677, Vorräte an Büchern, Drucksachen etc. 818 660, do. an Manuskripten u. Bildern 123 579, do. an Papier u. Material. 181 619, vorausbez. Versich. 14 446; Papierfabrik Salach: Areale, Fabrikgebäude, Wohngebäude 551 662, Wasserkräfte, Wasserleit. 201 464, Masch., elektr. Beleucht.-Anlage u. techn. Einricht. 218 786, Utensil., Feuerlösch-Einricht., Reparat.-Werkstätte u. Fuhrwerk 1; Papierfabrik Süssen: Areale, Fabrik- u. Wohngebäude 334 014, Wasserkräfte, Wasserleit. 65 439, Masch., elektr. Beleucht.-Anlage u. techn. Einricht. 93 112, Utensil. 1, Vorräte in Salach-Süssen 363 538; Papierfabrik Wildbad: Areale, Fabrik- gebäude. Wohngebäude 101 571, Wasserkräfte, Wasserleit. 39 041, Masch. u. techn. Einricht. 37773, Utensil. u. Reparat.-Werkstätte 1; Holzstoffabriken Wildbad: Argale, Fabrikgebäude 78 496, Wasserkräfte 63 048, Masch., techn. Einricht., Utensil. 16 915, Vorräte in Wildbad 03 2009. Passiva: A.-K. 3 000 000, R.-F. 300 000, ausserord. Res, 605 000 (Rückl. 50 000), Oblig. 726 000, do. Zs.-Kto 12 230, Hypoth. 1 121 192, Kredit. 383 431, Neues Tagblatt, A.-G. 530 000, unerhob. Div. 1335, Hallbergersche Hausstift. 40 000, Separat-Unterst.-Kassen der Papiertabriken 16 567, allg. Unterst.- u. Pens.-F. 320 000 (Rückl. 20 000), Div. 150 000, Tant:. 747l, Grat. an Angestellte u. Arb. 20 000, Vortrag 202 716. Sa. M. 7 435 944.