* 1166 Zucker-Pabriken und Zucker-Raffinerien. Kapital: M. 500 000 in 1000 Namen-Aktien à M. 500. Die Aktien sind nur mit Genehmigung des A.-R. und der G.-V. übertragbar. Urspr. A.-K. M. 400 000, erhöht lt. G.-V.-B. vom 12. Mai 1891 um M. 100 000. Die G.-V. v. 23./4. 1907 beschloss behufs Anlage einer Schnitzeltrocknung die Erhöhung um M. 200 000 in 400 Aktien Lit. A à M. 500 a. zugeben zu 150 %. mit Div.-Ber. ab 1./4. 1908. Es giebt Aktien Lit. A und B erstere verpflichten ausser der Geldzahlung noch zum Anbau von Zuckerrüben bis zu 1½ ha auf jede Aktie, letztere nur zur Geldzahlung. Die Aktien Lit. B können jedoch auf Antrag des Aktionärs vom Aufsichtsrat in solche Lit. A verwandelt werden. Im Falle ein Aktionär der Lit. A aus irgend welchem Grunde sein Gut abgiebt, erlischt die Verpflichtung der Rübenlieferung. Die Aktien gelten für die Dauer der Sistierten Lieferung als Aktien Lit. B. Anleihe: M. 90 000 bei der Mecklenb. Spar-Bank als Hypothek unter besonderer Kündigungsfrist. Geschäftsjahr: 1. April bis 31. März. Gen.-Vers.: April oder Mai. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 10 % (mind. M. 5000) z. R.-F. (ist erfüllt), event. besondere Abschreib. u. Rücklagen, Tant. an Vorst. (der techn. Dir. erhält 1½ 0%, der kaufm. 1 %), 4 % Div., 20 Pf. Nachzahlung auf den Ctr. Pflichtrüben, Rest zur Verf. der G.-V. Etwaige Remunerationen des A.-R. werden von der G.-V. festgestellt. Bilanz am 31. März 1908: Aktiva: Grund u. Boden 18 000, Gebäude 397 000, Masch. u. Apparate 297 000, Geräte 2500, Mobil. 1, Eisenbahngeleis 1, Kassa 866, Debit. 252 102, Vorräte 54 796. – Passiva: A.-K. 500 000, Anleihe 90 000, Hypoth. 50 000, R.-F. 76 748, Arb.-Unterstütz.-F. 268, Kredit. 68 316, Nachzahl. a. Rüben 175 616, Div. 50 000, Tant. 5923, Grat. 2400, Unterstütz.- u. Sterbekasse 1300, Vortrag 1695. Sa. M. 1 022 267. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Rüben 750 947, Betriebs-Unk. 288 525, Abschreib, 43 440, Gewinn 236 935. Sa. M. 1 319 849. – Kredit: Zucker u. Melasse M. 1319 849. Dividenden 1891/92–1907/1908: 4, 5, 10, 4, 8, 4, 4, 5, 8, 25, 10, 10, 10, 25, 8, 10 10 % Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Techn. Dir. Ph. Hoecker, kaufm. Dir. Wilh. Ehlers. Aufsichtsrat: (12) Vors. von Dewitz-Roggenhagen, Stellv. Senator Fr. Schultz, Wilh. Bauer, Gutsbes. v. Bülow, A. Wernicke, Rittmeister von Oertzen Kittmeister Holtz, Gutsbes, Pätow, Rittmeister v. Heyden-Linden, Gutsbesitzer von Schwerin-Janow, Graf Schwerin- Zinzow, H. Boest. Zahlstelle: Schwerin: Mecklenburgische Spar-Bank. Zuckerfabrik Fröbeln Aktiengesellschaft in Fröbeln bei Löwen in Schles. . Gegründet: 24./1. mit Nachtrag v. 27./2. 1905 mit Wirkung ab 1./5. 1904; eingetr. 4./3. 1905. Gründer: Die Firma Fröbelner Zuckerfabrik Silvius Moll & Söhne, Otto Moll, Fabrik-Dir, Dr. Eug. Kuthe, Fröbeln; Fabrikbes. Rob. Moll, Wwe. Komm.-Rat Anna Moll, Frau Leutnant Helene Zwez, Brieg; Frau Leutnant Marie Gnügge, Frl. Anna Moll, Graudenz; de?r Schlesische Bankverein, Bank-Dir. Emil Berve, Assessor Wilhelm Hinrichs, Breslau. Die Ges. übernahm bei der Gründung, abgesehen von wenigen Ausnahmen, das gesamte Vermögen der offenen Handels-Ges. Fröbelner Zuckerfabrik Silvius Moll & Söhne zu Fröbeln, insbesondere die Fabrikgrundstücke mit den darauf befindlichen Anlagen, die vorhandenen Bestände, Aussenstände, Hypoth.-Forder., Kasse, sowie die vorhandenen Passiva, ferner die den Inhabern der genannten offenen Handels-Ges. gehörigen Rittergüter Fröbeln, Rauske u. Stroschwitz, sowie ein 40 qm grosses Weggrundstück. Die Übernahme erfolgte rückwirkend vom 1./5. 1904 ab. Der Übernahmepreis der Fabrik betrug M. 2 000 000, der der Güter M. 1 400 000. Die sonstigen übernommenen Aktiven wurden, entsprechend der per 30./4. 1904 aufgestellten Bilanz bewertet, und zwar die vorhandenen Vorräte an Waren, Material. usw. mit M. 1216861, die Aussenstände, Kaution, Kasse, Hypoth.-Forder. usw. mit M. 466 687. Andererseits wurden an Passiven, einschl. der auf den Gütern haftend. landschaftl. Hypoth. insgesamt M. 2 162 262 übernommen. Von dem hiernach zugunsten der Inferenten verbleibenden Betrag von M. 2 921 286 wurden ihnen M. 71 286, nebst 4 % Zinsen seit dem 1./5. 1904 bar ausgezahlt, weitere M. 450 000 hypoth. auf den Rittergütern eingetragen (siehe oben) und der Rest von M. 2 400 000 in 2400 Aktien à M. 1000 gewährt. Die nicht durch Sacheinlagen aufgebrachten Aktien von M. 600 000 sind gegen Barzahlung zum Nennwert ausgegeben. Der Gründungs- aufwand ist der Ges. nicht zur Last gefallen. Zweck: Betrieb von Zuckerfabriken u. der Landwirtschaft. Die Fabrikanlagen um- fassen: a) eine Rohzuckerfabrik, erbaut 1882, mit Anlage für Schnitzel-, Blätter- u. Kartoffel- trocknung, b) eine Melasseentzuckerungsanlage, erbaut 1884, c) eine Zuckerraffinerie, welche nach einem i. J. 1897 stattgehabten Brande vollständig neu und modern ausgebaut ist. Die tägliche Leistungsfähigkeit der Zuckerfabrik beläuft sich auf 15–16 000 Ztr. Rübenyerarbeitung. Insgesamt werden bei normaler Ernte rund 1 150 000 Ztr. Rüben jährlich verarbeitet. In der Melasseentzuckerungsanstalt wird der grösste Teil der selbstgewonnenen Melasse ent- zuckert und zwar täglich 450–500 Ztr. Die Raffinerie kann ca. 2000 Ztr. Rohzucker täglich verarbeiten. Die Fabrik hat Bahnanschluss an die Hauptstrecke Breslau-Oberschlesien. Eine im Jahre 1904 – bevor der Übergang an die Akt.-Ges. in Frage kam –— aufgenommene Taxe der gerichtlichen Sachverständigen, Maurermeister Karl Kühtz und Zivil-Ing. Gust. Winkler, beide zu Breslau, schätzt die Fabrikgrundstücke und Gebäude, sowie Einricht.