Brauereien. 1471 Schlossbrauerei“ Kiel, Akt.-Ges. in Kiel. Gegründet: 4./4. 1891; eingetr. 13./8. 1891. Firma bei der Gründung bis 22./12. 1891 „Bier, brauerei Holsatiaé, sodann bis 30./1. 1900 „Schlossbrauerei Kiel vorm. Gabriel & Stenner“. Statutänd. 25./11. 1901, 29./11. 1905 u. 22./11. 1906. Gründung s. Jahrg. 1900/1901. Der Ausbau der Betriebsanlagen ist 1902/1903 zur Durchführung gelangt. Die Verbindlichkeiten der Ges. ausser Bilanz betrugen 1./10. 1908 M. 777 584. Specifikation des jetzigen Grundbesitzes s. Bilanz. Zugänge auf Anlagen-Kti erforderten 1907/08 M. 118 000. Bierabsatz 1896/97–1907/1908: 64570, 69 450, 74 044, 78 941, 83 839, 82610, 88 021, 88 802, 96 900, 106 800, 103 300, ca. 105 000 hl. Kapital: M. 2 000 000 in 2000 gleichwertigen Aktien (Nr. 1–2000) à M. 1000. Bei Gründung der Bierbrauerei „Holsatia“ betrug das A.-K. M. 500 000, wurde dann 1892 auf M. 1 400 000 und ferner lt. G.-V.-B. v. 28./12. 1893 durch Ausgabe von M. 400 000 Vorz.-Aktien auf M. 1 800 000 erhöht. Lt. G.-V.-B. v. 2./2. 1894 wurde dann das St.-A.-K. auf die Hälfte, also M. 700 000, reduziert. Die alten, nicht umgetauschten St.-Aktien verloren Stimm- u. Div.-Recht. Das A.-K. betrug danach M. 1 100 000 in 700 St.- u. 400 Vorz.-Aktien à M. 1000. Zur Reorganisation des Unternehm. u. Tilg. der Unterbilanz von M. 418 608 am 30./9. 1898 beschloss die G.-V. v. 14./10. 1899 Herabsetzung des A.-K. auf M. 470 000 durch Zus. legung von 10 St.-Aktien zu einer und Verabfolgung von 10 Genusssch. Alle St.-Aktien sind in der Zeit v. 5.–12./12. 1899 eingereicht und umgetauscht worden. Das St.-A.-K. wurde da- durch auf M. 70 000 reduziert. Die Vorz.-Aktien verloren ihre seitherigen Vorz.-Rechte. Weiter wurde das so gebildete einheitliche A.-K. von M. 470 000 um M. 830 000 (auf M. 1 300 000) in 830, ab 1./10. 1899 div.-ber. Aktien zu M. 1000 erhöht. Dieselben wurden vom Bankhaus Gebr. Arnhold in Dresden zu pari zuzügl. 6 % Zs. ab 1./10. 1899 übernommen u. M. 700 000 den Inh. der Genusssch. 1: 1 v. 10.–20./12. 1899 zu 102.50 % zuzügl. 6 % Zs. ab 1./10. 1899 angeboten; 25 % waren sofort einzuzahlen. Von dem durch Zus. legung der St.-Aktien erzielten buchmässigen Gewinn von M. 630 000 wurde nach Abzug der Reorganisationsunkosten die Unterbilanz getilgt und der Rest zu Abschreib. verwandt. – Die G.-V. v. 25./11. 1901 be- schloss Zzwecks Durchführung der begonnenen Erweiterungsbauten und Stärkung der Betriebs- mittel weitere Erhöhung um M. 200 000 in 200, ab 1./10. 1901 div.-ber. Aktien übernommen M. 100 000 zu pari von der Bank für Brauindustrie, angeboten den Aktionären v. 15./2. bis 5/3.1902 13: 1 ebenfalls zu pari, restl. M. 100 000 wurden bis Mai 1902 auch zu pari begeben. Die G.-V. v. 29./11. 1905 beschloss zwecks Ablösung der Genussscheine u. zur Verstärkung der Betriebsmittel, fernere Erhöhung um M. 500 000 (auf M. 2 000 000) in 500 neuen, ab 1./10. 1905 div.-ber. Aktien, übernommen von einem Konsortium zu pari und der Verpflichtung der Tinlieferung noch laufender restl. 607 Genussscheine; diese neuen Aktien angeboten den alten Aktion. 4:1 v. 21./12. 1905–10./1. 1906 zu 150 % zuzügl. 4 % laufend. Stück-Zs. u. Aktienstempel. Diese neuen Aktien wurden zu pari zuzügl. 4 % lauf. Stückzs. ab 1./10. 1905 und Aktien- stempel an ein Konsort. gegen Barzahlung überlassen. Dagegen verpflichtete sich das Konsort. I) der Ges. bis zum 28./2. 1906 gegen Barzahlung von M. 300 000 die noch im Umlauf be- ündlichen 607 Genussscheine zu liefern, für jeden nicht fristgemäss geliefert. Genussschein aber M. 850 bar zu zahlen, 2) den Aktionären auf je 4 alte Aktien eine neue Aktie von 150 % zuzügl. 4 % lauf. Stück-Zs. u. Ersatz des Aktienstempels z. Bezuge anzubiet. (gescheh. 21./12. 1905 bis 10./1. 1906). Die überschiessend. M. 125 000 neue Aktien verblieben dem Konsort. zur freien Verfüg. Die zur gänzlichen Ablösung der Genussscheine durch die Ges. erford. Zahluns von M. 300 000 an das Konsort. ist nach Beschluss der G.-V. belegt worden durch Heranziehung des Vortrags aus 1904/05 M. 52 560, des infolge der entfallenden Auslosung von Genuss- scheinen zur Verfüg. stehenden Betrages von M. 50 000, des Spec.-R.-F. von M. 136 521 und der Zuweisung aus dem Gewinn pro 1904/05 an den Spec.-R.-F. von M. 63 478. (Genussscheine: 700 Stück, auf Namen lautend und durch Blankocession übertragbar, verabfolgt an die Besitzer der alten St.-Aktien. Bis 1905 waren 93 Genussscheine aus- gelost. Diese wurden zur Rückzahlung mit M. 850 u. 4 % Zs. ab 1./10. 1905 mit 15./. 1906 gekündigt, zu welchem Zwecke mit die Kapitalerhöhung vom Nov. 1905 diente. Die restlichen 607 kamen lt. G.-V. v. 29./11. 1905 zur Einlös.; siehe bei Kap.). Hypothekar-Anleihe: M. 700 000 in 4½ % Prior.-Oblig. lt. G.-V.-B. vom 14. Okt. 1899, rück- zahlbar zu 103 %, Stücke auf Namen der Gebr. Arnhold in Dresden und durch Blanko- indossament übertragbar, 600 (Nr. 1–600) zu M. 1000, 200 (Nr. 601–800) zu M. 500. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1900–40 durch jährl. Ausl. von 1 % und ersparten Zs. spät. am I1. Okt. auf 1. April; kann verstärkt, auch ganz mit 6monat. Frist gekündigt werden. Sicherheit: Erststellige Hypoth. auf dem 60 506 qm grossen Brauerei-Grundbesitz der Ges. mit Zubehör (Wert der Verpfändungen geschätzt auf M. 1 357 294) zu gunsten genannten Dresdner Bankhauses, welches die Anleihe zu 96 % übernommen und den Besitzern der obengenannten Genussscheine 1: 1 vom 10.–20. Dez. 1899 zu 98.50 % angeboten hat. Die Anleihe diente zur Tilg. der bisherigen Hypotheken. Verj. der Coup. 4 J. (K.), der Stücke 10 J. (F.) Zahlstellen wie bei Div.-Scheinen. Noch in Umlauf am 30./9. 1908 M. 357 000. Infolge Verkauf eines Teiles des Brauereiterrains fand 25./6. 1903 eine ausserord. Ausl. von M. 145 500 auf 1./1. 1904, am 23./9. 1905 von M. 100 000 u. am 25. 9. 1906 von M. 25 000 statt. Kurs Ende 1900–1908: 99, 98, 102, 102.50, –, –, – — 100.50 %. Zugel. M. 700 000, wovon zur Subskription aufgelegt M. 430 000 am 9./6. 1900 zu 100 %. Notiert in Dresden. Geschäftsjahr: 1. Okt. bis 30. Sept. Gen.-Vers.: Bis Ende Jan. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St.