336 Hypotheken- und Kommunal-Banken. Dividenden 1896–1908: 4½, 4½, 4½, 5, 5, 5, 5, 5, 5¼, 5¼, 5½, 5½, 6 %. Coup.-Verj.: 4 J.(K.) Staats-Kommissar u. Treuhänder: Staatsrat Dr. Slevogt, Stellv.: Geh. Reg.-Rat Dr. Fr. Ebsen. Direktion: Justizrat Dr. Gg. Friedlaender, Berlin; Reg.-Rat Dr. Herm. Michael, Weimar; Stellv.: Georg Bier, Berlin. Prokuristen: Herm. Bauer, W. Sternbeck, Berlin; M. Meyen, Weimar. Aufsichtsrat: (5–15) Vors. Geh. Komm.-Rat Dr. Gust. Strupp, Meiningen; Bankier Karl von der Heydt, Geh. Komm.-Rat Alex. Lucas, Reg.-Rat a. D. Dr. Ernst Magnus, Komm.- Rat Ernst Meyer, Bankier Max Schlesinger, Berlin; Geh. Ober-Reg.-Rat Dr. Johs. Schmid- Burgk, Weimar; Geh. Justizrat Carl Springsfeld, Aachen; Komm.-Rat Friedr. Lindemann, Halberstadt; Bankier Paul Schauseil, Halle a. S.; Bankier Mor. Wertheim, Cassel. Zahlstellen: Weimar u. Berlin: Eigene Kassen; Meiningen: Bank für Thür. vorm. B. M. Strupp; Karlsruhe: Veit L. Homburger; Berlin: von der Heydt & Co.; Frankf. a. M.: Deutsche Effecten- u. Wechsel-Bank; Barmen: Barmer Bankverein. Bayerische Bodencredit-Anstalt in Würzburg, Hypothekenbureau in Berlin. Gegründet: 21./8. bezw. 19./9. 1895. Statutänd. 9./12. 1899, 27./6. 1903. Zweck: Die Bank ist eine Hypoth.-Bank im Sinne des Reichs-Hyp.-Bank-Ges. v. 13./7. 1899; sie betreibt alle Geschäfte entsprechend $§ 5 dieses Gesetzes. (Darlehen an Kleinbahnen wurden noch nicht gewährt.) Hypothek. Darlehen werden nur auf solche Liegenschaften gegeben, die einen dauernden und sicheren Ertrags- oder Tauschwert haben. Im übrigen gelten die Bestimmungen der §$§ 6, 10, 11, 12 u. 14 des Hyp.-Bank-Ges. v. 13./7. 1899. Kapital: M. 7 500000 in 7500 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 5 000 000. Die a. o. G.-V. v. 27./6. 1903 beschloss Erhöhung des A.-K. um M. 2 500 000 (auf M. 7 500 000) in 2500 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1904, übernommen von einem Konsortium zu 114 %, angeboten 10. bis 28./9. 1903 den alten Aktionären im Verhältnis von 2:1 zu 117 %, einzuzahlen 25 % und das Aufgeld nebst Schlussscheinstempel bei der Anmeld.; restl. 75 % bis 1./2. 1904 eingezahlt. Die G.-V. v. 20./2. 1907 beschloss nochmalige Erhöhung um M. 2 500 000 (auf M. 10 000 000), doch wurde dieser Beschluss in der a. o. G.-V. v. 23./12. 1907 wieder aufgehoben. Die G.-V. v. 28./4. 1909 genehmigte den zwischen der Ges. u. der Gruppe Ansbacher geschlossenen Vergleich, nach dem die schwebenden Prozess- u. Rechtsstreitigkeiten (siehe dieses Handbuch 1908/09) durch Zurücknahme der Klage beendet wurden. Die Bilanzen für 1906, 1907 u. 1908 wurden in ihrer neuen Fassung ebenfalls genehmigt u. der Rein- gewinn nach den Vorschlägen der Verwalt. verwendet, wonach für 1906 u. 1907 keine Div. zur Verteil. gelangt. Dem früheren u. jetzigen Direktorium u. A.-R. wurde Entlastung erteilt. Bank-Dir. Wilh. Freih. von Pechmann, Max Ansbacher u. S. Utiz wurden in den A.-R. gewählt. Aus den abgeänderten Bilanzen für 1906 u. 1907, die unter Mitwirkung des Freih. W. von Pechmann (Dir. der Bayer. Handelsbank) revidiert bezw. zus. gestellt wurden, ist besonders hervorzuheben die Abschreib. auf Kapitalforder. im Darlehnsgeschäft mit M. 739 800, sowie die Stellung einer Hypoth.-Res. von M. 800 000. Gegen die Beschlüsse der G.-V. v. 28./4. 1909 über die Bilanzen nebst Gewinn- u. Verlustrechnungen der Geschäfts- jahre 1906, 1907. 1908, über die Verwend. der erzielten Reingewinne für 1906, 1907, 1908 u. über die Entlastung des A.-R. u. Vorst. für diese Geschäftsjahre hat der Aktionär Justiz- rat Dr. Felix Bondi, Rechtsanwalt u. Notar in Dresden, Anfechtungsklage erhoben. Der erste Verhandlungstermin steht beim Kgl. Landgericht zu Würzburg am 26./6. 1909 an. Eine Vers. von Aktionären der Bank beschloss am 29./4. 1908 die Gründung eines Schutzverbandes gegenüber den Bestrebungen der Ansbachergruppe. Die Mitgl. verpflichten sich zur Sperre ihrer Aktien u. übertragen die Vertret. in der G.-V. einem aus 12 Mitgl. bestehenden Ausschuss. Der Schutzverband der Aktionäre gegen die Ansbachergruppe, der bis zum 1./5. 1918 unkündbar ist, trägt die Bezeichnung „Vereinig. zum Schutze der Inhaber von Aktien der Bayer. Bodencredit-Anstalté. Sein Sitz ist Würzburg. Die Würzburger Filiale der Bayer. Disconto- u. Wechselbank führt das Sekretariat. Dem Vorst., der bis zum 1./5. 1918 unabsetzbar ist, gehören an: Rechtsanwalt Meisner, Michael Herbst sen., Würzburg; Bank-Dir. Dr. Dietzschold, Frankf. a. M.; Theodor Eck, Justizrat Dr. Freudenthal I, Rechtsanwalt Keller, Dr. Marc, Stabsarzt a. D., Dir. Meuschel, Würzburg; Rechtsanw. Dr. Walther v. Praun, Nürnberg; Robert v. Spruner, Würzburg; Dr. Aug. Weidert, München. Der Vorst. kann insbesondere die Aktien in der G.-V. vertreten, Prozesse führen u. sich anschliessen, auch für die Div. der Jahre 1906 u. 1907 mit 6 bezw. 7 % in Vorschuss treten. Die Statuten besagen ausdrücklich, dass gegen die zu hinterleg. Aktien Zertifikate ausgestellt werden, deren Zulass. zum Handel an den Börsen von Frankf. a. M. u. München im Okt. 1908 stattfand (s. unten). Pfandbriefe: Auf Grund der ihr zustehenden Hypoth.-Forderungen und in Höhe der- selben giebt die Anstalt Pfandbriefe aus, welche spät. innerhalb 60 Jahren nach Em. zu amortisieren sind. Der Gesamtbetrag der jeweils begebenen Hypoth.-Pfandbr. u. Schuld- verschreib. darf den 15fachen Betrag des eingezahlten Grundkapitals u. des ausschliesslich zur Deckung einer Unterbilanz oder zur Sicherung der Pfandbr.-Gläubiger bestimmten R.-F. nicht übersteigen. Die Pfandbr. lauten auf Inhaber oder auf Namen, können aber in ersterem Falle nach Antrag auch auf den Namen vinkuliert und auf anderen Antrag