612 Dampfschiffahrts-Gesellschaften, Rhedereien etc. Vorstand: O. J. D. Ahlers. Prokuristen: E. Hartmann, Ad. Stein, H. Helms, Louis Kohl. Aufsichtsrat: (9–11) Vors. Louis Ed. Meyer, Stellv. A. F. Unkraut, Georg Wolde, P. L. von Kapff, Emil Wätjen, Gen.-Konsul Ed. Dubbers, Fritz Möller jr., Senator Johs. C. Achelis, Bremen; Otto von Mendelssohn-Bartholdy, Berlin. Zahlstellen: Für Div.: Bremen: Disconto-Ges.; Berlin: Disconto-Ges., Bank f. Handel u. Ind., Deutsche Bank, Dresdner Bank. Hamburg-Bremer-Afrika-Linie A.-G. in Bremen, Gegründet: 12./12. 1887 unter der Firma Chinesische Küstenfahrt-Ges. in Hamburg. Letzte Statutänd. 17./5., 23./10. 1902, 27./10. 1906, 29./6. 1907 u. 22./6. 1908. Jetzige Firma seit 27./10. 1906. Die a. o. G.-V. v. 29./6. 1907 beschloss Verlegung des Sitzes der Ges. von Hamburg nach Bremen infolge Beteiligung des Norddeutschen Lloyd an dem Unternehmen. Zweck: Betrieb der Personen- u. Güterbeförderung, vorzugsweise nach der afrikanischen Küste, mittels eigener Dampfer unter deutscher Flagge. Die Ges., die früher die chinesische Küstenfahrt betrieb und dann ihre Schiffe in freier Fahrt beschäftigte, errichtete lt. G.-V. v. 27./10. 1906 eine Westafrika-Linie. Die Firma wurde in Hamburg-Bremer Afrika- Linie umgeändert. Die Fahrten nach Deutsch-Südwest-Afrika begannen Ende Jan. 1907. Die Ges. besitzt folgende Seedampfer: „Friderun, „Henner,“ „Immo,“ „Ingbert, „Ingo,“ „Ingraban,“ „Irmfried,“ „Irmgard,“ „Ivo, „Walburg“' von 2200–5000 t Schwergut sowie 14 Barkassen u. 57 Brandungsböte. Das erste Geschäftsjahr der Afrikafahrten schloss mit einem Betriebsverlust von M. 871 851 ab, der sich durch Abschreib. von M. 227 272 abzügl. M. 30 000 Entnahme aus R.-F. = M. 197 272 auf M. 1 069 123 erhöhte, 1908 entstand ein neuer Verlust von M. 405 919, wodurch die Unterbilanz auf M. 1 475 042 anwuchs. Ende 1907 kam eine Verständigung mit der Woermann-Linie und der Hamburg-Amerika-Linie zustande, welche dem scharfen Konkurrenzkampf ein Ende setzte, doch kommt das Betriebsresultat dieser Betriebsgemeinschaft im Jahr 1908 noch nicht zum Ausdruck. Kapital: M. 3 000 000 in 3000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 000 000, erhöht 1889 um M. 500 000, aufgelegt zu 115 %, 1894 Rückkauf von M. 300 000 und lt. G.-V. v. 6./8. 1895 Erhöhung um M. 1 200 000 (auf M. 2 400 000). Die G.-V. v. 5./10. 1901 beschloss Herabsetzung des A.-K. um M. 1 400 000 auf M. 1 000 000 durch Rückkauf von 1400 Aktien zu 191 %, die G.-V. v. 23./10. 1902 zwecks Ausdehnung des Unternehmens Erhöhung um M. 4 000 000 (auf M. 5 000 000) durch allmähl. Ausgabe von 4000 Aktien à M. 1000; zunächst gelangten M. 500 000 zu pari zur Ausgabe, Anfang April 1905 wurden weitere M. 1 000 000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1905 u. Ende 1905 M. 500 000 mit Div.-Recht ab 1./1. 1906 zu pari ausgegeben. Diese M. 2 000 000 neuen Aktien wurden namens der Zeichner den Aktionären 9.–25./5. 1906 zu pari plus 4 % Stück-Zs. ab 1./1. 1906 angeboten. Die weiteren M. 2 000 000 kamen nicht zur Emission. Das A.-K. beträgt also gegenwärtig M. 3 000 000 (s. auch oben). Lt. Beschluss der a. o. G.-V. v. 27./10. 1906 wird das A.-K. v. M. 3 000 000 um M. 3 000 000, also auf M. 6 000 000 als Höchst- betrag durch allmähliche Ausgabe von 3000 Aktien à M. 1000 zum Preise von mindestens 100 % unter Ausschluss des Bezugsrechtes der Aktionäre erhöht. Die Feststellung über die weiteren Einzelheiten der Kapitalserhöhung bleibt dem Vorst. u. A.-R. überlassen. Anleihen: Lt. Beschluss der a. o. G.-V. v. 27./10. 1906 darf eine Vorrechtsanleihe bis zu 50 % des jeweiligen A.-K. als Höchstbetrag in einer oder mehreren Emissionen aufgenommen werden. Vorst. und A.-R. wurden ermächtigt, die zur Durchführung dieses Beschlusses er- forderlichen Schritte zu tun. Bisher wurden nur schwebende Anleihen aufgenommen und zwar 1906 M. 1 000 000 u. 1907 M. 2 000 000, wovon Ende 1908 noch M. 2 610 000 ungetilgt waren. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., 4 % Div., vom Übrigen 10 % Tant. an A.-R. (unter Anrechnung von M. 5000 fester jährl. Vergüt.), Rest Super-Div. – Die Ges. kann durch Bil- dung einer Assekuranz-Res. die Selbst-Versich. der Schiffe event. auch teilweise übernehmen. Bilanz am 31. Dez. 1908: Aktiva: Kassa 543, 10 Dampfer, Barkassen u. Brandungsböte 4 672 000, Mobil. 13 000, Ausrüst- u. Hafenausgaben und weitere Kosten auf in 1909 zu verrechnende Reisen 210 810, Debit. 517 185, Verlust-Vortrag von 1907 1 069 123, Verlust für 1908 405 919. – Passiva: A.-K. 3 000 000, Dispos.-F. 60 000, unerh. Div. 390, Anleihen 2 610 000, Laufende Tratten 750 000, Kredit. 468 192. Sa. M. 6 888 582. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlust-Vortrag 1 069 123, allg. Geschäftsunk. 103 645, Zs. 219 509, Abschreib. auf Seedampfer, Barkassen u. Brandungsboote etc. 183 787. — Kredit: Betriebsgewinn 101 023, Verlust-Vortrag a. 1907 1 069 123, Verlust für 1908 405 919. Sa. M. 1 576 066. Kurs: Die früheren Aktien wurden 1895–1904 in Berlin u. Hamburg notiert (s. hier- über die Jahrgänge. 1904/08 dieses Buches). Die abgest. und die neuen Aktien sind noch an keiner Börse eingeführt. Dividenden 1888–1908: 10, 7, 0, 3, 0, 0, 3, 7, 0, 0, 3, 4, 0, 0, 0, 0, 4, 5, 3, 0, 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Theod. Wilh. Kramer. . Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Dir. Phil. Heineken, Stellv. Bank-Dir. Dr. Aug. Strube, Bremen; Dir. F. Bugge, Berlin; F. Oloff, Konsul Georg W. Wätjen, Bremen; Stadtrat P. C. Assmussen, Elmshorn; Ed. Dreyer, Hamburg; Caspar Berninghaus, Duisburg. Zahlstellen: Bremen: Eigene Kasse, Deutsche Nationalbank.