644 Dampfschiffahrts-Gesellschaften, Rhedereien etc. Rumänien, Südrussland u. den türkischen Haupthäfen am Schwarzen Meer. Hückkehrend ausser von den genannten Plätzen auch von Tunesien u. Algerien, sowie dem griechischen Korinten-Distrikt nach Antwerpen, Rotterdam u. Hamburg. Die Ges. ist mit der Beförderung der Paketpost zwischen Hamburg u. den deutschen Postanstalten in der Levante betraut. 1900 hat die bulgarische Regierung mit der Ges. einen Subventionsvertrag auf 5 Jahre abgeschlossen, wonach die letztere gegen eine jährliche Unterstützung ab 1./9. 1900 eine regelmässige zweimalige Verbindung in jedem Monat zwischen Hamburg-Antwerpen- Burgas-Varna und zurück eingerichtet hat. Dieser Vertrag ist nach Ablauf erneuert werden. Flotte Ende 1908 27 Dampfer, nachdem 1 Dampfer 1908 verkauft. 1905 hat sich die Ges. mit Kapital an der unter Leitung der Firma Ad. Deppe in Antwerpen, mit der die Levante- Linie seit Jahren kartelliert ist, stehenden Compagnie Nationale Belge des Transports Maritimes in Antwerpen (A.-K. frs. 3 500 000) mit ca. M. 2 000 000 beteiligt (1906–1908 keine Div.). Mit dem Nordd. Lloyd in Bremen hat die Ges. im Frühjahr 1906 die deutsche Mittel- meer-Levante-Linie ab Marseille und Genua hauptsächlich zur Pflege des Personenverkehrs eingerichtet, doch wurde der Vertrag Ende 1907 wieder gelöst (s. unten). Die Mitte 1907 mit der Dampfschiffs-Rhederei Union in Hamburg geschlossene Betriebsgemeinschaft wurde Ende 1907 ebenfalls aufgehoben. 1909 Ankauf der Bremer Dampferlinie Atlas G. m. b. H. Kapital: Bis Anfang 1909: M. 6000 000 in 6000 Akt. à M. 1000. Urspr. M. 1 500 000, erhöht 1892 auf M. 1 650 000, herabgesetzt 1895 auf M. 1 100 000, indem von je 3 Aktien 1 vernichtet wurde; dann Erhöhung lt. G.-V. v. 18./6. 1898 um M. 1 100 000 in 1100 ab 1./10. 1898 div.-ber. Aktien, angeboten den Aktionären vom 28./6.–5./7. 1898 zu 102 %, vollbezahlt seit 31./12. 1898, lt. G.-V. vom 14./3. 1899 um M. 1 800 000 in 1800 ab 1./1. 1899 div.-ber. Aktien, angeboten M. 1 650 000 den Aktionären 4:3 vom 23.–30./3. 1899 zu 108 %, und zwecks Erweiterung des Schiffsparkes lt. G.-V. v. 26./2. 1901 um M. 2 000 000 (auf M. 6 000 000) in 2000, ab 1./1. 1901 div.-ber. Aktien, übernommen von einem Konsort. zu pari, angeboten den Aktionären 2:1 vom 12.–26./3. 1901 zu 105 % zuzügl. 4 % Stück-Zs. ab 1./1. 1901 u. ½ Schlussnotenstempel. Geschäftsjahr 1907/08: Die a. o. G.-V. v. 21./1. 1908 setzte eine Revisionskommission zur Prüfung der gesamten Geschäftslage ein, die am 21./3. 1908 Bericht erstattete; die Bilanz für 1907 ergab danach einen Verlustsaldo von M. 597 545, wozu noch folgende Abschreib. kamen: Auf Dampfschiffe etc. M. 1 320 000, Grundstück Dovenfleth 10 000, Inventar 20 000, auf Aktien-Beteilig. bei der Comp. Nationale Belge de Transport Maritimes 889 139, zus. 2 239 139, Gesamtverlust somit M. 2 836 685. Der grösste Teil des Verlustes ist aus der Be- teiligung an der Deutschen Mittelmeer-Levante-Linie (s. oben) mit M. 652 042 entstanden, wozu noch bedingte Dampfer-Umbaukosten mit M. 762 213 kamen, sodass der Gesamtverlust aus dieser Beteilig. M. 1 414 256 beträgt. Weitere Verluste entstanden durch Hafenarbeiter- streiks, höhere Kohlenpreise etc. Zur Tilgung obiger Unterbilanz von M. 2 836 685, sowie zur Schaffung von Betriebsmitteln lag der G.-V. v. 30./6. 1908 ein Reorganisationsplan vor: Die Majorität, d. h. der Konzern Hohenlohe verwarf jedoch den Sanierungsvorschlag, auch die von der Revis.-Kommission aufgestellte Bilanz für 1907 wurde nicht genehmigt; vielmehr stellte der in derselben G.-V. neugewählte A.-R. bei Prüfung des oben erwähnten Revisionsberichtes eine neue Bilanz per ult. 1907 auf, die dann in der G.-V. v. 29./8. 1908 zur Annahme gelangte. Die wesentlichen Anderungen sind folgende: Die in der G.-V. v. 30./6. 1908 bemängelten Abschreib. auf den Schiffspark u. auf den Besitz an Aktien der Compagnie Nationale Belge werden von M. 1 310 000 auf M. 640 000 resp. v. M. 889 139 auf M. 555 712 reduziert. Durch diese Reduktion der Abschreib. ermässigt sich der Verlust pro 1907 von M. 2 836 685 auf M. 1 833 257. Durch die Verringerung der Abschreib. wird der Buchwert des Schiffsparkes in der Bilanz von M. 8 000 000 auf M. 8 670 000, der der Beteiligung an der Compagnie Nationale Belge von M. 1 515 200 auf M. 1 848 628 erhöht Die Aktien der Compagnie Nationale Belge hat der A.-R. mit 75 % bewertet u. er begründete das unter anderem damit, dass ihm bis zur Höhe von 75 % die Aktien beliehen worden seien. Die nächsten Geldbedürfnisse der Ges. wurden 1908 durch Vermittlung des Hohen- lohe-Konzerns bezw. durch Aufnahme einer temporären Anleihe bei der Palästina-Bank im Betrage von M. 2 500 000 gedeckt. Sanierung 1909: Der aus 1907 übernommene Verlust von M. 1 833 257 ermässigte sich 1908 auf M. 1 747 610. Zur Tilgung dieser Unterbilanz sowie zur Sanierung der Ges. über- haupt beschloss die G.-V. v. 20./4. 1909 die Zuzahlung von 30 % = M. 300 auf jede Aktie, die dadurch in Vorz.-Aktien umgewandelt werden; einzuzahlen 15 % am 30./6., je 5 % am 31./8., 31./10. und 31./12. 1909. Auch genehmigte die gleiche G.-V., das Reparatur- Konto aufzulösen, das Assekuranz-Res.-Kto auf M. 600 000 zu reduzieren und einen gesetzl., sowie einen Spec.-R.-F. von je M. 300 000 zu schaffen. Die G.-V. v. 20./4. 1909 be- schloss ferner den Ankauf der Bremer Dampferlinie „Atlas“ G. m. b. H. mit allen Aktiven und Passiven. Das Entgelt, welches, entsprechend dem Nominalbetrage der sämtlichen Ge- sellschaftsanteile der „Atlas“ auf M. 4 000 000 berechnet ist, wird in der Weise entrichtet werden, dass die Atlas-Ges. M. 3 000 000 Aktien u. M. 1 000 000 Prioritäten der Deutschen Levante-Linie erhalten. Zur Durchführung dieser Transaktion wurde die Ausgabe von M. 3 000 000 neuer Vorz.-Aktien (also Erhöhung der A.-K. auf M. 9 000 000), sowie die Aus- gabe einer Priorit.-Anleihe von M. 4 000 000 genehmigt. Der nach Zahlung der oben erwähnten M. 1 000 000 verbleibende Rest der neuen Priorit.-Anleihe in Höhe von M. 3 000 000 soll zur Rückzahl. der Priorit.-Anleihe von 1901 (Rest M. 2 100 000), sowie zur Tilgung schwebender Schulden und Verstärkung der Betriebsmittel Verwendung finden. Die Vorzugs-Aktien er- halten eine Vorz.-Div. von 5 % mit Nachzahl.-Anspruch, bei event. Liquidation der Ges. er-