Dampfschiffahrts-Gesellschaften, Rhedereien etc. 645 halten zunächst die Vorzugsaktionäre den Nennwert ihrer Akien ausbezahlt, alsdann erst die Stammaktionäre, während der Rest unter die Vorzugs- und die Stammaktionäre nach Ver- hältnis ihres Aktienbesitzes verteilt wird. Vorrechts-Anleihe: M. 3 000 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. lt. Beschl. des A.-R. v. 2./12. 1901 u. staatl. Genehm. v. 30./12. 1901, rückzahlbar zu 102 %, Stücke (Nr. 1–3000) à M. 1000, lautend auf Inhaber. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1904 in 20 gleichen Raten durch jährl. Ausl. am ersten Werktage im Okt. (zuerst 1903) auf 2./1.; ab 2./1. 1908 verstärkte Tilg. oder gänzl. Künd. mit 3 monat. Frist vorbehalten. Zur Sicherung der Anleihe, welche zur Verstärkung der Betriebsmittel der Ges. und zur Bezahlung kontrahierter Schiffe diente, ist der Vereinsbank in Hamburg an sämtl. Seedampfschiffen der Ges. ein erstes Pfandrecht von M. 3 060 000 bestellt und in das Schiffsregister eingetragen (Wert der Schiffe etwa M. 8 000 000); ausserdem haftet die Ges. für die Anleihe mit ihrem ganzen Vermögen. Verj. der Stücke: 10 J. (K.) Zahlst.: Hamburg: L. Behrens & Söhne, Nordd. Bank, Vereinsbank. Noch in Umlauf Ende 1908 M. 2 100 000. Kurs in Hamburg Ende 1902–1908: 103.75, 103.50, 103.25, 102.90, 103.50, 99.75, 101.85 %. Zugelassen M. 3 000 000, davon zur Zeichn. aufgel. M. 1 500 000 17./1. 1902 zu 100.50 %; erster Kurs 21./1. 1902: 100.60 %. Die Anleihe wird lt. G.-V. v. 20./4. gekündigt und zurückgezahlt werden. Anleihe von 1908: M. 2 500 000, aufgenommen bei der Palästina-Bank in Berlin-Hamburg; ferner M. 200 000 temporäre Anleihe. Hypothek: M. 425 000 auf Grundstück Dovenfleth. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Semester. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., Tant. an Vorst., vom verbleib. Betrage 5 % Div. an Vorz.-Aktien mit event. Nachzahl.-Anspruch, 4 % Div. an St.-Aktien, vom Rest 10 % Tant. an A.-R., Überrest Super-Div. an beide Aktienkategorien gleichmässig bzw. nach G.-V.-B. Die Schiffe der Ges. sind gegen die Gefahren der Schiffahrt zu versichern. Der A.-R. kann jedoch beschliessen, dass die Ges. einen Teil der Gefahr selbst zu laufen hat, in welchem Falle die dafür ersparte Prämie einer Assekuranzreserve zugeführt wird. Diese von der Ges. selbst gelaufene Gefahr ist für jedes Schiff auf die Hälfte des jeweiligen Bestandes der Assekuranzreserve beschränkt. Der Höchstbetrag dieser Reserve wird auf des A.-K. festgestellt. Sobald die Hälfte dieses Betrages erreicht ist, wird die Hälfte der ersparten Prämiengelder, und sobald der Höchstbetrag voll erreicht ist, werden die ganzen ersparten Prämiengelder dem Jahresgewinn zugerechnet. Bilanz am 31. Dez. 1908: Aktiva: 27 Dampfschiffe 8 000 000, Anleihe Rückzahl.-Kto (Depot bei Vereinsbank für gesunkenen Dampfer Pyrgos) 165 000, Dampfbarkasse, Stauerei- Inventar u. Leichterbetrieb Alexandrien 15 000, Inventar 10 000, Grundstück Dovenfleth 565 000 abzügl. 425 000 Hypoth. bleibt 140 000, Bank- u. Kassa-Kto 82 940, Beteilig. 1 800 000, Pendente Reisen 117 430, do. Havarien 124 557, Debit. 645 930, Verlust 1 747 610. – Passiva: A.-K. 6 000 000, Prior.-Anleihe 2 100 000, Reparat. 250 000, Assek.-R. 1039 942, Tempor. Anleihe 200 000, Deutsche Palästina- Bank- Anleihe 2 500 000, Accepte 32 807, Kredit. 725 719. Sa. M. 12 848 469. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 1 833 257, Prior.-Anleihe-Zs. 101 250, sonst. Zs. 142 661, Abschreib. auf Dampfschiffe 505 000, do. Dampfbarkasse, Stauereiinventar, Leichterbetrieb 12 065 do. Grundstück Dovenfleth 2340, do. Inventar 5081, do. Beteilig. 2678. – Kredit: Betriebsgewinn 853 355, abzügl. 48 886 Beiträge für Arbeit.-Wohlfahrt 804 469, Übertrag von Assekuranz-Res. 52 256, Verlust 1 747 610. Sa. M. 2 604 336. Kurs der Aktien Ende 1896–1908: 80, 90, 119, 111, 119.25, 107, 93.50, 82.25, 90, 84, 75, 61.50, 46.75 %. Notiert in Hamburg. Dividenden 1891–1908: 0, 0, 0. 0, 0, 4, 6, 9, 7, 10, 6½, 3, 0, 0, 0, 0, 0, 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. (F.) Direktion: Ch. Campbell, Gg. Dreessen. Prokuristen: Ed. Carl Rob. Adam, F. Lass. W. Dietrich. Aufsichtsrat: (3–10) Vors. Dir. Ernst Hofmann, Berlin; Stellv. Ed. Burmeister, Dr. Wilh. Bitter, Bank-Dir. Dr. J. Krauss, Dir. Dr. O. Ecker, Hamburg; Fürstl. Kammerrat Künzig, Berlin; Lloyd-Dir. Ph. C. Heinecken, Bankier Bernh. C. Heye, Bremen. Zahlstellen: Für Div.: Hamburg: Vereinsbank, L. Behrens & Söhne, Nordd. Bank. Deutsche Ost-Afrika-Linie in Hamburg, Gr. Reichenstr. 27. Gegründet: 19./4. 1890; eingetr. 2./5. 1890. Statutänd. 29./3. 1899 bezw. 15./6. 1900. Die Ges. unterhält ausser den unten angegeb. Linien nach Afrika Dampferlinien zwischen Bombay u. Durban. Der im Mai 1890 mit der Reichsregier. abgeschl. Subvent.-Vertrag war zum 31./3. 1901 abgelaufen u. ist auf Grund des Reichsgesetzes v. 25./5. 1900 ab 1./4. 1901 auf 15 Jahre gegen Erhöhung der Subvention von M. 900 000 auf M. 1 350 000 dahin erneuert worden, dass die Ges. sich verpflichtet, zukünftig eine I4tägige Postdampfschiffsverbindung mit Ostafrika u. eine Awöchentliche mit Südafrika zu unterhalten. Der Subventionsvertrag mit der Reichsregierung hat unter dem 11./4. 1907 eine Ergänz. erfahren u. ist vom Mai 1907 bis auf Weiteres eine dreiwöchentl. Dampfschiffsverbind. für Post, Passagiere u. Ladung abwechselnd von Osten u. Westen um Afrika (Hauptlinie) u. eine sechswöchentl. Dampfschiffsverbind. für Post u. Ladung (Zwischenlinie) nach Ost-Afrika hergestellt worden. Danach verkehrt regelmässig alle 10 bezw. 11 Tage abwechselnd durch den Suez-Kanal u. um das Cap der guten Hoffnung