796 Kohlenbergbau. vorerst 7 Pressen Mitte Febr. 1908 in beschränktem Masse erfolgte, benötigte Kohle tagbau- mässig gewonnen. Die in Frage kommenden Grundbesitzer haben der Ges. die Grundstücke zum Preise von M. 3600 pro Acker eigentümlich übergeben. Die Zahlung der entfallenden Beträge hat in 10 gleichen aufeinander folgenden Jahresraten von der Eintragungsbewilligung der Abbaurechte im Grundbuche, spätestens vom 1./4. 1909 ab zu erfolgen. In Grosszössen wurden gefördert 2 081 500 hl Rohkohle, erzeugt wurden 397 579 qu. Briketts u. 1 443 800 Stück Nasspresssteine. Kapital: M. 4 400 000 in 4400 Aktien (Nr. 1–4400) à M. 1000, davon die Nr. 1–2200 ab- gestempelt. Urspr. A.-K. M. 5 000 100 (166 700 Aktien à Tlr. 100 = M. 300), in den Jahren 1881–1885 durch Rückkauf eigener Aktien, sowie durch Zus. legung von 7 Stück Aktien à M. 300 in 1 dergl. à M. 1000 auf M. 2 200 000 reduziert. Der buchmässige Gewinn aus der Aktien-Amort. u. Kapital-Reduktion ist zur Reduktion der Unterbilanz u. zu Abschreib. verwandt. Ende 1904 waren 28 alte Aktien noch nicht eingelöst. Die G.-V. v. 4./1. 1898 beschloss Erhöhung um M. 1 000 000 in 1000 ab 1./1. 1898 div.-ber. Aktien à M. 1000, über- nommen von einem Konsort. zu 132 %, angeboten den Aktionären 5: 2 vom 24./1.–7./2. 1898 zu 140 %. Nochmals erhöht zwecks Ankaufs der Kohlenfelder in Zössen u. Haubitz und Errichtung einer Brikettfabrik daselbst (siehe oben) um M. 1 000 000 (auf M. 4 400 000) in 1000 Aktien à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1907, übernommen von einem Konsortium zu 173 %, angeboten den alten Aktionären 8:3 vom 22./3.–9./4. 1907 zu 178 % plus 4 % St.-Zs. seit 1./1. 1907. Agio mit M. 831 581 in R.-F. Die bestehenden Gründerrechte wurden für die Kapitalserhöhung v. 4./1. 1898 mit M. 30 000 abgelöst, sonst Bezugsrecht al pari für die ersten Zeichner u. die Aktionäre je zur Hälfte bei Erhöhungen über das urspr. A.-K. von M. 5 000 100 hinaus. Anleihe: M. 1 000 000 in 4½ % Teilschuldverschreib., rückzahlbar zu 102 % im Wege der Auslos. Die Aufnahme dieser Anleihe beschloss die G.-V. v. 11./2. 1907 (noch nicht erfolgt). Hypotheken: M. 1 319 547, sichergestellte Kaufschillingsreste auf Gross-Zössener Besitz. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Jan.-April in Dresden oder Teplitz. 1Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: R.-F. erfüllt; event. weitere Rückl. u. Abschreib., bis 4 % Div., vom Übrigen 6 % Tant. an A.-R. (ausserdem M. 12 000 feste Vergüt.), Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1908: Aktiva: Bergwerks-Grundbesitz und Abbaurechte 3 156 688, Anlage Amalia I 10 000, Brucher Anlagen 304 491, Briesener do. 631 401, Anlage Wilhelm 118 047, do. Kreuzerhöhung 25 929, do. Amalia IV 450 951, Brikettwerke Dora u. Helene, Grosszössen 2 677 511, Ziegelei 11 168, Rampengeleise u. Schleppbahnen 14 314, Arb.-Häuser 80 790, Gebäude 71 174, bewegl. Inventar 397 082, Material. 45 124, Wechsel 1700, Kassa 13 889, Bankguth. 715 812, Debit. 740 259. – Passiva: A.-K. 4 400 000, R.-F. 1 373 077, Spec.-R.-F. 149 254, unerhob. Div. 1860, Hypoth. sichergestellte Kaufschillingsreste auf dem Grosszössehner Besitz 1 319 547, Kredit. 1 347 002, Div. 528 000, Tant. an A.-R. 22 787, Vortrag 324 810. Sa. M. 9 466 340. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 145 881, Grundentschädig. 9569, Haupt- reparat. 122 430, Ziegelei-Betrieb 1029, Gen.-Unk. 197 941, Steuern 212 434, Gewinn 875 598. Kredit: Vortrag 319 802, Bruttoertrag der Kohlen 1 175 955, Pacht u. Mieten (Saldo) 7527, Brikett-Gewinn 61 600. Sa. M. 1 564 885. Kurs Ende 1888–1908: 113.80, 127, 123, 121, 117.50, 141, 184.75, 195, 177, 174.75, 156.25, 150.25, 188, 184.75, 181.75, 182, 168.50, 187.75, 225.75, 202.75, 207.25 %. Notiert in Berlin. Dividenden 1886–1908: 4, 4, 6, 4, 10, 12, 12, 12, 12, 10, 10, 10, 9, 9, 15, 15, 12, 10, 9, 10, 12, 14, 12 %. Coup.-Verj.: 3 J. (F.) Direktion: Gen.-Dir. Joh. Melhardt. Aufsichtsrat: (3–9) Vors. Geh. Komm.-Rat Gust. Hartmann, Dresden; L. Wolfrum, Aussig; G. H. Zschille, Dresden; Th. Nellessen, Aachen; Baron Th. von Liebieg, Reichenberg i. Böhmen. Zahlstellen: Teplitz: Gesellschaftskasse; Dresden u. Berlin: Dresdner Bank; Berlin: Berl. Bank-Institut Joseph Goldschmidt & Co.; Wien: Joh. Liebieg & Co.; Prag: Böhm. Unionbank; Coblenz: Joh. Pet. Clemens. Grube Leopold bei Edderitz, Aktiengesellschaft in Edderitz bei Cöthen, Anhalt. Gegründet: 7./11. 1889; eingetr. 16./11. 1889. Letzte Statutänd. 19./3. 1900. Zweck: Braunkohlenbergbau, insbes. auf der ab 1./1. 1889 für M. 3 030 000 erworbenen Grube Leopold bei Edderitz. Die G.-V. v. 30./8. 1904 beschloss, das Vermögen der Gew. Franz- kohlenwerk bei Gerlebogk u. der Gew. Glückauf samt Arb.-Häusern, Brikettfabrik, Nasspress- stein-, masch. Anlagen u. Vorräten für rund M. 2 000 000 zu erwerben u. geht der Betrieb des Franzkohlenwerks seit 16./9. 1904 für Rechnung der Grube Leopold. Von dem Gruben- besitz der Ges. (zus. 91.9575 ha) sind die Felder der Grube Leopold einerseits u. des Franz- kohlenwerks bei Gerlebogk andererseits durch 2 etwa 5 km voneinander entfernt liegende u. unter sich ganz unabhängige Werksanlagen aufgeschlossen, von denen jede besonderen Bahnanschluss besitzt. Die Grube Leopold besteht aus 3 Doppelförderanlagen mit 2 Wetter- schächten und besitzt eine mit 6 Pressen eingerichtete Brikettfabrik; 2 Beamtenwohn- häuser und 1 Arbeiter-Kaserne. Auf dem Franzkohlenwerke befinden sich 2 Förderschächte und eine mit 3 Pressen betriebene Brikettfabrik, welche mit elektrischer Centrale versehen ist. Ferner gehört zu dem Werke eine Nasspresssteinanlage mit jährl. Leistungsfähigkeit von