Kohlenbergbau. Steuern u. Abgaben 954, Zs. 109 825, Material. 22 339, Gebäude u. Reparat. 2653, Abraum 54 337, Abschreib. 76 276. – Kredit: Kohlen 252 487, Ziegelei 125 646, Briketts 425 163, Glas- 138 Pacht- u. Ertrags-Kto 5442, verkaufte alte Seilbahn „Friedrich IV“ 1500. Sa- M. 815 938. Dividenden 1905–1908: 0, 0, 0, 0 %. Coup.-Verj.: 4 . Direktion: Paul Giesemann. Prokuristen: Fritz Nitzschke, Max Schmidt. Aufsichtsrat: Vors. Bank-Dir. Gust. Richter, Dessau; Stellv. Rob. Ackermann, Berlin-Marien- felde; Oberamtmann Karl Braune, Bankier Siegfried Siegheim, Bernburg; Gutsbesitzer Franz Hahndorf, Baalberge; Rechtsanwalt Walter Lezius, Cöthen; Bergassessor E. Hasse, Weissenfels. Jechau-Kriebitzscher Kohlenwerke Glückauf, Actien-Gesellschaft in Zechau. Gegründet: 14./4. 1898; eingetrag. 12./5. 1898. Statutänd. 12./4. 1901, 10./7. 1902, 21./3. 1903, 16./4. 1904 u. 26./3. 1908. Die Rositzer Zucker-Raffinerie zu Rositz hat in die Ges. eingebracht: 1) die sämtl., von ihr lt. Vertrag v. 28./2. 1898 erworbenen Rechte auf Übereignung des gesamten Unternehmens der Meuselwitzer Braunkohlen-Abbau-Ges. Glückauf zu Kriebitzsch und 2) die von ihr lt. Vertrag vom 11./12. 1897 von Frau Anna Marie verw. Georgius in Zechau er- worbenen Rechte (Gertrudschacht bei Zechau). Als Gegenleistung für diese Einlagen erhielt die Rositzer Zucker-Raffinerie von der Ges. 310 Stück Aktien der Ges. à M. 1000. Zweck: Begründung und Erwerbung von Bergbauunternehmungen, sowie Betrieb des Bergbaues, Verarbeitung und Verwertung der beim Bergbau gewonnenen oder anderweitig erworbenen Produkte. Die Gesellschaft, welche Mitglied des Vereins Sächsischer Braun- kohlenwerke in Leipzig ist, verfügt über 4 Förderanlagen, welche auf eine jährliche Gesamtproduktion von ca. 16 000 000:hI Kohlen eingerichtet sind. Ausser 4 grossen Förder- schächten sind 4 Wasserschächte u. 4 Wetterschächte vorhanden, welche sämtl. in Mauerung stehen; die Seilbahnen in den Grubenbauen haben eine Länge von ca. 10 000 m. Die Betriebs- einrichtungen sowie Gebäude sind mit neuen maschinellen und baulichen Einrichtungen versehen u. befinden sich in durchaus gutem zustande. Sämtl. Werke besitzen Aufbereitungs- anstalten, u. zwar der Gertrudschacht mit 7 ha 42,2 a Grund u. Boden, 1 Brikettfabrik mit 7 Pressen u. 1 Nasspressanlage mit 1 Presse; der Eugenschacht mit 3 ha 68ta Grund u. Boden, 1 Brikettfabrik mit 5 Pressen u. 1 Nasspressanlage mit 1 Presse; der Idaschacht mit 4 ha 33,6 a Grund und Boden, 1 Brikettfabrik mit 2 Pressen u. 1 Nasspressanlage mit 1 Presse, sowie 1 Ziegelpresse. Der Herzog Ernst-Schacht mit 13 ha 42:a Grund u. Boden, 1 Brikett- Rödigen, Lossen. 1904–1908 Ankäufe für M. 100 137, 152 009, 289 853, 288 992, 743 253. Ausserdem sind der Ges. noch verschiedene Vorkaufsrechte auf Kohlenfelder gesichert. M. 3 000 000. Kohlenförderung 1900–1908: 4 566 672, 7 649 793, 8 255 006, 8 784 682, 9 074 409, 9 810 996, 8 445 362, 10 218 923, 13 073 180 hl; Presssteinprodukt.: 14 061 600, 17 684 000, 15 893 000, 18 828 000, 14 553 000, 14 889 000, 3 302 000, 6 349 000, 15 680 000 Stück; Brikettproduktion: 921 811, 2172 106, 2 675 908, 3 139 831, 3518 955, 3 728 407, 3 219 599, 3 675 487, 4 751 075 Ctr.; Mauersteinproduktion: 922 700, 960 700, 804 200, 383 300, 417 100, 394 500, 15 000, 48 200, 135 300 Stück. Gesamteinnahmen: M. 1060592, 1 973 239, 2 046 377, 2 128 569, 2 170849, 2 283 214, 1 951 336, 2 540 170, 3 293 556. Die Ges. gehört dem Verkaufsverein der Sächs. Braunkohlen- werke G. m. b. H. zu Leipzig an. 1906 beteiligte sich die Ges. mit M. 500 000 an der Bergbau-Ges. Herzog Ernst G. m. b. H. in Oberlödla b. Altenburg (St.-Kap. M. 1 250 000). Das Unternehmen wurde 1908 in eigenem Besitz übernommen (s. bei Kap.) Kapital: M. 4 000 000 in 4009 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 500 000, erhöht I v. 15./6. 1899 zwecks Anlage des Eugenschachtes um M. 1 000 000 und zum weiteren Ausbau der Anlagen lt. G.-V. v. 22./10. 1900 um M. 500 000 in 500 Aktien à M. 1000, übernommen von den Aktionären zu pari zuzügl. Stempel. Nochmalige Erhöhung lt. G.-V. v. 26./3. 1908 um M. 1 000 000 (auf M. 4 000 000) in 1000 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1909, übernommen von einem Konsort. zu 107 %, angeboten den alten Aktionären 3:1 vom 1.–18./5. 1908 zu 110 % abzügl. 4 % Stück-Zs. vom Zahlungstage bis 31./12. 1908. Die neuen Mittel dienten zur Abstossung von Bankkrediten, zum Erwerb grösserer Kohlenabbaurechte bezw. zur Bezahlung der bereits übernommenen restl. Anteile der Bergbau-Ges. Herzog Ernst G. m. b. H. Gleichzeitig ermächtigte die G.-V. die Verwalt. zur Aufnahme einer 4½ % Oblig.-Anleihe bis zum Betrage von M. 1 200 000 (s. unten). Hypoth.-Anleihen: I. M. 1500 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. It. Beschl. des A.-R. v. 25./11. 1902, rückzahlbar zu 103 %, aufgenommen ZWecks Abstoss. von Bankschulden, begeben 1904 an ein Bankkonsortium; Stücke 1200 (Nr. 1–1200) Lit. A à M. 1000, 600 (Nr. 1–600) Lit. B à M. 500, auf Namen der Nationalbank für Deutschland in Berlin u. durch Indossament, auch in blanco übertragbar. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1907 in längstens 25 Jahren durch jährl. Auslos. von M. 60 000 im Okt./Dez. (zuerst 1906) auf 1./7.; ab 1911 verstärkte Tilg. oder gänzl. Kündig. mit halbjährl. Frist vorbehalten. Die Anleihe ist auf den gesamten oben genannten Berg- werksbesltz samt Gebäuden, Anlagen, Maschinen, sonstigem Zubehör etc. an 1. Stelle hypoth.