Galz., Kali- und Salpeter-Bergwerke. Inzwischen sind die Vorrichtungsarbeiten in der Grube weiter fortgeschritten. Die Ges. war auch im Jahre 1907 in der Lage, ihren Lieferungsverpflichtungen gegenüber dem Syndikat voll nachzukommen. Absatz 1907: Chlorkalium inkl. Kalidünger 38 % 20 800 dz K20, Kalidüngesalz 20 % 20 152 dz K20, do. 30 % 8779 dz K:0, do. 40 % 4286 dz K20, Kainit 81 274 dz K20, Rohsalze im Austausch 5190 dz K20 zus. also 140 481 dz K20. Absatz 1908: Gruppe I 49 601 K:0, III 33 999 K:0, IV 51 921 K:0. Die Verwaltung beschloss, die bedeutenden Kosten für die erfolgte Aufschliessung des Hartsalzlagers sowie für die Schacht- vertiefung von 560 m bis 653 m dem Betriebe zu belasten, und den für 1907 verbleibenden Bruttogewinn von rund M. 449 000 für Abschreib. zu benutzen, also eine Div nicht zu ver- teilen; auch der Gewinn für 1908 M. 604 170 wurde mit M. 558 027 zu Abschreib., mit M. 2000 für R.-F. verwendet, restl. M. 44 142 zum Vortrag. Hildesia trat erst Ende 1907 in Förderung (s. unten). 8 Die für die Abbauberechtigungen vertraglich zu leistenden Förderzinsen von Ronnen- berg, Hildesia, Mathildenhall, Schierenberg u. Kniestedt bewegen sich zwischen 1 u. 4 Pfg. pro 50 kg. Die bezüglich Ronnenberg u. Hildesia bereits geleisteten, für Mathildenhall, Schierenberg und Kniestedt noch zu leistenden Wartegelder übersteigen nicht die in der Provinz Hannover übliche Höhe. Die Gew. Hildesia hat der Stadt Hildesheim sowie den beteiligten Forstgenossenschaften einen Gewinnanteil in Höhe von 10 % des den Betrag von M. 500 000 übersteigenden Teiles der verteilten Ausbeute eingeräumt. Der Aufschluss der Felder der Gruppe Hildesia, Mathildenhall, Schierenberg, welche unter sich markscheiden, hat in der Weise stattgefunden, dass auf Hildesia 3 Bohrungen und auf Mathildenhall und Schierenberg je 1 Bohrung bis zur Teufe von 830 bis 1150 m ausgeführt wurden, durch welche die Erstreckung des Kalivorkommens über den gesamten erschlossenen Felder- komplex bergtechnisch nachgewiesen ist. Die erbohrten Kalilager in Mathildenhall wiesen 21 m Mächtigkeit auf. Die erbohrten Carnallite besitzen einen zwischen 17 und 26 % schwankenden Chlorkaliumgehalt, die Hartsalze einen solchen von etwa 30 %. Auf dem Terrain von Schierenberg wurde ein ca. 7 m starkes Sylvinlager mit einem Chlorkalium- gehalt von durchschnittlich 71 % aufgeschlossen. Gewerkschaft Hildesia. Die Ges. Ronnenberg besitzt ferner von den 1000 Kuxen der Gew. Hildesia zu Diekholzen bei Hildesheim 793 Stück, wovon 67 Stück für M. 390 000 be- tragende Restsumme des Kaufgeldes verpfändet sind. Auf jeden Hildesia-Kux sind bis M. 4950 eingezahlt worden; jetzt bei Ronnenberg mit zus. M. 5 625 200 zu Buch stehend. Die Gerechtsamen dieser Gew. erstrecken sich äber eine Häche von ca. 2225 ha = 11 Maximalfelder. Der Schachtbau ist 1897 begonnen und im Mai 1907 beendet worden und hatte erhebliche Schwierigkeiten infolge von Wasserzuflüssen zu überwinden, welche eine Verzögerung in der Fertigstellung sowie Mehraufwendungen für den Schachtbau zur Folge hatten. Der Schacht steht bis 402.40 m in eisernem Tübbingsausbau, von da an bis zu der bei 737.17 m befindlichen Schachtsohle in Mauerung. Das ip der Teufe von 588 m befindliche Sylvinlager hat eine wahre Mächtigkeit von 2.3–2.8 m und einen zwischen 77 % und 89 % schwankenden Chlorkaliumgehalt. Die Vollendung des be- triebsfertigen Ausbaues des Schachtes und der Beginn des Querschlagbetriebes auf der 720 m-Schachtsohle fand im Sept. 1907 statt. Am 19./12. 1907 waren die Kaliläger erreicht und konnte die Förderung aufgenommen werden. Mit dem Kalisyndikat wurde 1907 zunächst ein provisor. Lieferungsvertrag abgeschlossen, bis am 22./10. 1908 die definitive Aufnahme in dasselbe erfolgte. Quote 1909: 18.64 Tausendstel. In qualitativer und quantitativer Hinsicht sind die aufgeschlossenen Kaliläger Ausserst befriedigend. Die Gew. hofft, sowohl die Salze der Gruppe IV als auch die der Gruppe III und zwar 20er und 30er dauernd ohne künstliche Aufmischung direkt aus der Grube fördern zu können. Die für die Fertigstellung des Schachtes 1907/08 aufgewendeten und noch aufzuwendenden Kosten werden aus hierfür noch bereitstehenden Mitteln gedeckt. Der Bau einer Chlorkaliumfabrik ist von der Gew. Hildesia z. Zt. nicht geplant. Als grösster Gewerke von Hildesia haben die Alkaliwerke Ronnenberg für eine im April 1908 von Hildesia aufgenommene 5 % Hypoth.-Anleihe im Betrage von M. 3 000 000 die selbst- schuldnerische Bürgschaft übernommen. Kapital der Alkaliwerke Ronnenberg: M. 10 000 000 in 10 000 Akt. à M. 1000 (Nr. 1–10000), wovon Nr. 1–1000 die Besitzer der Anteile der früheren Kalibohrgesellschaft Ronnenberg erhielten. Nr. 1001–2000 wurden den Aktionären zu 120 % angeboten. Die G.-V. vom 1. Juni 1898 beschloss, das A.-K. von M. 2 000 000 auf M. 9 000 000 durch Ausgabe von 7000 urspr. Aktien à M. 1000 zu erhöhen, hiervon wurden 4000 Stück zum Ankauf der Gewerk- schaften Schierenberg, Kniestedt, Mathildenhall und Hildesia verwandt, restl. 3000 Stück wurden von einem Konsort. übernommen und den Aktionären 2:1 zu 110 % bis 15./12. 1898 angeboten. Die M. 9 000 000 Aktien waren Ende 1905 voll begeben. Zwecks Ausbau des Werkes der Gew. Hildesia beschloss die G.V. 20./4. bzw. 8./6. 1906 weitere Er- höhung des A.-K. um M. 1 000 000 (auf M. 10 000 000) in 1000 neuen, ab 1./1. 1906 div.-ber. Aktien, übernommen von einem Konsort. zu 150 %, angeboten den Aktionären 9: 1 vom 2.–28./7. 1906 zu 155 % nebst 4 % Stück-Zs. u. Schlschst. Genussscheine: Die Ges. hat auf Grund des G.-V.-B. v. 13./9. 1902 700 Genussscheine ausgegeben und davon 210 Stück einer Bankengruppe für Gewährung eines dreijährigen Kredites von M. 2 100 000 und restliche 490 Stück einer anderen Bankengruppe für Ge- währung eines Kredites von M. 1 500 000 und Übernahme der Bürgschaft für den erst-