. 6 . 9 Sialz-, Kali- und Salpeter-Bergwerke. 885 welche der frühere Gen.-Dir. Albrecht gelegentlich der Gründung von Komm.-Rat Ribbert erhalten hatte, gefordert. Schliesslich stand Herr Albrecht aus geleisteten Vorschüssen eine Forderung von M. 90 000 nebst Zs. zu. Sämtliche 4 Streitpunkte sind, nachdem das Gericht Beweis erhoben hatte, dahin verglichen worden, dass die Ges. Herrn Albrecht M. 50 000 gezahlt hat, dagegen alle gegenseitigen Ansprüche im übrigen aufgehoben sind. Ein anderer Prozess betrifft die Feststellung, ob der am 12./1. 1903 mit der Firma Friedheim & Co. geschlossene und auf die Allg. Handelsgesellschaft übergegangene Agenturvertrag, rechtsverbindlich sei. Ein weiterer Streit betrifft die Höhe der Provis., welche nach dem Vertrage nur von geförderten und verkauften Mineralien zu zahlen ist, während die Allg. Handelsgesellschaft die Prov. auch von den seitens des Syndikats verkauften Fabrikaten verlangt. Der Hauptprogess ist gegen Lenders & Co., Friedheim, Rosenberg, Vaerst auf Erstattung von zus. M. 2 322 000 Heldburg-Aktien, welche einen Gründergewinn dargestellt haben, gerichtet; er ist durch Urteil der ersten Instanz zu Gunsten der Ges. entschieden worden. Geschäftsjahr 1908: Wenngleich die Fertigstellung der Anlagen auf den drei Gew. Heldburg, Frischglück und Desdemona bereits im J. 1907 beendet worden ist, 80 mussten im J. 1908 doch noch verschiedene Betriebseinricht. geschaffen werden, um ein gewinn- bringendes Arbeiten und eine Verringerung der Selbstkosten zu ermöglichen. Ebenso wurde es nötig, besonders bei den Fabrikanlagen auf Desdemona, mehrere Einrichtungen, die sich als nicht zweckmässig oder nicht ausreichend erwiesen hatten, zu beseitigen und durch andere zu ersetzen, bezw. 80 umzuändern, dass sie in den Rahmen einer nach den neuesten Erfahrungen eingerichteten Fabrikanlage hineinpassten. Der Bergwerksbetrieb sowohl unter, wie auch über Tage war bei den drei Gew. ein regelmässiger und ungestörter. Ebenso können die Aufschlüsse überall als befriedigend bezeichnet werden. Dahingegen hat der Absatz an Kalierzeugnissen 1908 nicht in dem Masse zugenommen, als es hätte geschehen müssen, um den bisherigen Kaliwerken denselben Absatzwert zu sichern wie im Vorjahre. Trotzdem die Fakturenbeträge für die auf den Werken der Ges. abgesetzten Rohsalze und Fabrikate in 1908 um M. 92 939 höher sind als im J. 1907, hatte die Ges. doch in 1908 mit einem Wenigererlös von M. 5367 zu rechnen, wenn man die Syndikatsdurchschnittspreise von 1907 zugrunde legt. Zu der Bilanz für 1908 ist folgendes zu bemerken: Die im J. 1906 gegen das Kuxenbesitz-Kto gebildete Res. in Höhe von M. 4 545 360 ist abgeschrieben worden, sodass das Kuxenbesitz-Kto noch mit M. 24 643 393 zu Buche steht. Der Saldo des Kts Komm.-Rat Ribbert hat sich durch Zahlung von weiteren Gerichts- u. Anwaltskosten- rechnungen um M. 5706 vermehrt, während die gegen dieses Kto gebildete Res. in Höhe von M. I 800 000 unverändert geblieben ist. Die der Ges. insgesamt zugeflossene Ausbeute betrug M. 640 600, sodass sich ein Überschuss gegen die Unk. in Höhe von M. 222 508 er- geben hat. Mit Rücksicht auf die schwebenden Prozesse hat sich die Ges. veranlasst gesehen, diesen Betrag einem neu zu bildenden Res.-Kto für strittige Provis. zuzuführen. Das Er- gebnis des abgelaufenen Geschäftsjahres ist insofern als ein günstiges zu betrachten, als es den 3 Gew. möglich gewesen ist, aus den Betriebsüberschüssen erhebliche Kosten für Neu- anlagen u. Verbesserungen zu bestreiten sowie Rückzahl. auf ausgeloste Oblig. zu machen und Ausbeuten zu zahlen. Wenn nun auch im Berichtsjahre nur eine verhältnismässig geringe Reduktion der Bankschulden erreicht werden konnte, hofft die Ges. doch, dass die Verringerung derselben in Zukunft in einem beschleunigteren Tempo erfolgen wird, be- sonders wenn ein neues Syndikat zustande kommt und es gelingt, die von allen Syndikats- werken erhoffte Vergrösserung des Kaliabsatzes herbeizuführen. Die Ergebnisse der zum Konzern der Heldburg-Ges. gehörigen drei Gewerkschaften waren folgende: Gew. Heldburg-Salzungen: Bei dieser Gew. ist 1905 mit der A.-G. Saline u. Solbad Salßungen ein Abbauvertrag zustande gekommen, der die betr. gegenseitigen Verhältnisse gegen Zahlung einer angemessenen Förderabgabe an Salzungen regelt. Die Gesamtförderung an Kalirohsalzen betrug 654 197 dz gegen 794 551 dz im J. 1907. Es wurden folgende Hart- salzmengen abgesetzt: 1907 267 883 dz, 1908 303 526 dz. Nach der chemischen Fabrik wurden gefördert und dort auf Chlorkalium verarbeitet 350 671 dz gegen 523 868 dz in 1907. Es sind also 1908 35 642 dz Kalirohsalze mehr abgesetzt. Der Absatz an Kieserit betrug 18 456 dz. Der sich beim Bergwerks- und Fabrikbetriebe ergebende Brutto-Überschuss be- trägt M. 506 604. Hiervon sind in Abzug zu bringen für Gen.-Unk., Bergwerksabgabe, Anleihe-Zs., Syndikatsspesen etc. M. 180 808, für Abschreib. M. 120 000, sodass ein Reingewinn verbleibt in Höhe von M. 205 796. Hiervon wurden an die Akt.-Ges. Heldburg M. 190000 als Ausbeute abgeführt und M. 7500 als Tant. gezahlt, sodass M. 8296 als Vortrag verbleiben. Gew. Frisch-Glück: Es gelangten 1908 zum Versand: Chlorkalium à 80 % K C1 52 681.37 dz, Kalidünger à 38 % K: 0 6000 dz, Schwefelsaure Kalimagnesia à 48 % Ks 804 7539,34 dz, Kalidüngesalz à 20 % K- 0 11 654 dz, do. à 30 % K: 0 6930 dz; do. à 40 % K: 0 37 595,48 dz, Kainit (Gruppe IV) 572 889,75 dz, Carnallit (Gruppe V) 105 dz oder, auf K2 0 umgerechnet, 121 370 dz gegen 122 852 dz im J. 1907. An Nebenprodukten des Fabrikbetriebes wurden noch 26 026 dz abgesetzt. Der Brutto-Überschuss betrug M. 1 293 383, hiervon sind in Abzug zu bringen für örderzins, Gen.-Unk., Anleihe- und sonstige Zs., Syndikatsspesen, Austauschvergüt. und Rücklagen für Preisausgleiche etc. M. 723 954, für Abschreib. M. 250 000, sodass ein Reingewinn verbleibt von M. 319 429. Hiervon sind an die Akt.-Ges. Heldburg M. 300 000 als Ausbeute abgeführt und an den Grubenvorstand M. 10 000 für Tant. gezahlt worden, sodass M. 9429 als Vortrag verbleiben. Ge w. Elsbeth: Es wurde 1906 beschlossen, einen Teil der Gerechtsame von Frisch- Glück einer neuen Gew. „Elsbeth“ zu übertragen und die Vorarbeiten zur Herstell. eines