Salz-, Kali- und Salpeter-Bergwerke. 899 auf Soole eingelegte Mutung Bismarckshall Nr. Ta. Der Wert dieser Einlage ist M. 2 000 000 u. gewährte die Ges. hierfür dem Inferenten Aktien zum Nennbetrage von M. 4 000 000, auf welche 50 % des Nennbetrages eingezahlt gelten. Die weitere Million wurde bar von den Gründern übernommen. Die Vollzahl. sämtl. Aktien erfolgte in Raten bis 1./1. 1905. Die Ges. wurde bei allen Bohrungen in der Teufe von 300–500 m mit Kalisalz fündig. Die Gerechtsame umfasst 12 preuss. Maximalfelder auf Steinsalz u. beibrechende Salze u. eines auf Soole in der Umgeb. v. Magdebg. neben Wolmirstedt. Die Bohrungen sind nunmehr mit Erlangung von 13 Maximalfeldern von je ca. 2 189 000 qm Grösse beendet. Mit den Schachtabteufungsarbeiten der Schachtanl. bei Samswegen wurde Mitte 1906, der Errichtung der hierzu nötigen Tagesanlagen, sowie mit dem Ausbau einer eigenen Zechenbahn ist 1907 begonnen worden. Wiederholte Störungen, denen der Abteufbetrieb in der ersten Hälfte 1907 ausgesetzt war, machten eine Reihe schwieriger und zeitraubender Sicherungsvorkehrungen erforderlich, deren Durch- führung in der zweiten Hälfte des Jahres 1907 gelungen ist. Die letzte der wasserführen- den Gebirgsschichten wurde in 105 m Teufe mit dem Schacht durchsunken, und es konnte die Legung des letzten Keilkranzes bei 125, 80 m u. damit endlich der völlige Abschluss der Wasser nach unten erfolgen. Am 1./9. 1908 stand die Schachtsohle bei 204 m Teufe im trocknen, dem untern Buntsandstein angehörenden Letten. Das Anfahren des Salzes wurde im Sept. 1908 erwartet. Die Anschlussbahn nach Station Grossammensleben ist genehmigt. Für Neuanlagen wurden 1907 M. 464 188 aufgewandt. Die verfügbaren Mittel betrugen Ende 1907 noch M. 1 143 093 (i. Vorj. M. 1 590 615), darunter M. 1 098 394 Bankguth. Mit Rücksicht auf das Abteufen des Harzer Schachtes (s. unten) beabsichtigt die Ges. den Schacht Samswegen vorläufig nicht weiter auszubauen, sondern erst nach Inbetriebnahme des Harzer Schachtes zu vollenden. Dereinstweilen verlassene Schacht steht sorgfältig ausgebaut in festem Gebirge, sodass jede Gefährdung des Schachtes ausgeschlossen ist u. eine Wiederaufnahme der Abteufarbeiten jederzeit erfolgen kann. Die Lage des Unternehmens im Bergfreien und das dadurch gegebene Fehlen eines Nachbarwerks, mit dem man zur Lösung der Frage des zweiten Schachtausganges durch- schlägig werden könnte, zwang die Ges., den geänd. bergpolizeil. Vorschriften, die den zweiten Schachtausgang verlangen, schon jetzt Beachtung zu schenken. Um die Inanspruch- nahme der Aktionäre nach Möglichkeit zu umgehen, wurde mit den beiden Kaliwerken A.-G. Deutsche Kaliwerke in Bernterode u. A.-G. Kaliwerk Neubleicherode in Neustadt a. H. folgender Vertrag getätigt u. in der G.-V. der Bismarckshall-Aktionäre v. 1./9. 1908 gut- geheissen: Die A.-G. Deutsche Kaliwerke in Bernterode, bezw. die Bergw.-Ges. Westohm m. b. H. u. die A.-G. Kaliwerk Neubleicherode in Neustadt verkaufen der A.-G. Bismarckshall 13½ Bergwerksfelder, gelegen in den Gemarkungen Bischofferode, Hauröder, Holungen, Brehme, Tastungen und Wehnde, für M. 2 000 000. Der Kaufpreis ist in 5 % Teilschuldverschreib. zu entrichten, die durch Eintragung einer Hypoth. an 1. Stelle des verkauften Bergwerkseigen- tums, der zur Ausbeutung dieser Bergwerksfelder zu erwerbenden Grundstücke einschl. der zum gleichen Zwecke zu errichtenden Betriebsanlagen sicher zu stellen sind. Die 1. Halb- jahrsrate der Zinsen ist am Quartalsersten nach dem Antreffen eines abbauwürdigen Kali- lagers beim Durchteufen im Schacht oder beim Auffahren durch Querschlag, spät. aber am 1./1. 1911 fällig. Die Rückzahl. der Oblig. erfolgt ab 1./7. 1914 nach Massgabe eines aufzustell. Tilgungsplanes zu 103 % innerh. 20 Jahren, wobei gänzl. Tilg. nach 1914 mit 6 monat. Frist vorbehalten ist. Von dem Kaufpreis erhält Westohm M. 1 550 000, Neubleicherode M. 450 000 Weilschuldverschreib.; Bismarckshall verpflichtet sich, Neubleicherode gegenüber in dem oben genannten Feldesteil zwischen den Dörfern Bischofferode und Holungen eine Schacht- anlage in der Weise anzulegen, dass der Schachtpunkt südl. der Chaussee zwischen den genannten Orten, und zwar noch innerh. der Gemarkung Bischofferode liegt. Bismarckshall u. Neubleicherode verpflichten sich gegenseitig, nach Vorschrift der Bergbehörde auf mög- lichst kurzem Wege eine unterird. Verbindungsstrecke ihrer beiden Schächte herzustellen, jede Partei auf eigene Kosten bis zur Grenze ihres Bergwerkseigentums. Die Verbindungs- querschläge sind so anzulegen, dass die Bergwerke beider Ges. jederzeit wasserdicht abge- schlossen werden können. Jede dieser beiden Ges. kann ohne Entgelt den Schacht der anderen als zweiten fahrbaren Ausgang gemäss den bergpolizeil. Vorschriften benutzen und hat den unterird. Verbindungsweg innerh. ihrer Feldesgrenzen einschl. des Schachtes stets in einem betriebssicheren Zustande zu halten. Bismarckshall ist berechtigt, den zum Betriebe der zu errichtenden Bergwerksanlagen er- forderl. elektr.. Strom von den Deutschen Kaliwerken zu denselben Preisen zu beziehen, zu denen die Deutschen Kaliwerke Strom an Neubleicherode abgeben. Dies Recht entfällt, wenn Bismarckshall bis 1./3. 1909 nicht den Deutschen Kaliwerken angegeben hat, welche Mengen an elektr. Energie sie abnehmen will oder wenn sie mit der Abnahme von Strom später als zum 1./9. 1909 beginnen will. In der Zeit, in der Käuferin noch nicht über einen Anschluss an eine Eisenbahn verfügt, ist sie berechtigt, die Bahn Neubleicherode zur Beförderung von Kalisalzen, die in ihrem Betriebe gefördert sind, und von anderen Gütern für den Bau u. Betrieb ihrer Anlagen gegen Erstattung der Selbstkosten zu benutzen. Die Verkäufer sind berechtigt, von diesem Vertrage zurückzutreten, wenn die Bergbehörde den von Bismarckshall zu errichtenden Schacht als zweiten fahrbaren Ausgang für den Schacht Neubleicherode nicht genehmigt. Mit dem Abteufen des Schachtes in der Gemarkung Bischoffe- rode ist im Januar 1909 begonnen worden, auch sind die für die Abteufperiode zuerst erforderl. Anlagen fertiggestellt. Dieser neue Schacht mit allen Tagesanlagen etc. dürfte ca. M. 2 852 000 erfordern, wozu Anfangs 1909 aus disponiblen Mitteln, einschl. der bereits verwendeten Beträge — 0