Salz-, Kali- und Salpeter-Bergwerke. 907 Bedarf an Brennmaterial möglichst billig und unabhängig zu decken, kaufte die Ges. 1896 von der Verwalt. der Douglas'schen Braunkohlengruben die eine u. 1900 die zweite Hälfte von den derselben in der Egeln'schen Mulde verlieh. Braunkohlenfeldern. Hierzu gehören die Braunkohlengruben „Archibald'“ bei Schneidlingen (1904 durch Zumutung von I1 Normalfeldern erheblich erweitert) u. „Bertha“ bei Westeregeln. Im Grubenfelde Caesar :it ein grosser Kohlenschacht im Abteufen begriffen. Auf dieser Schachtanlage wird eine elek- trische Dampfturbinen-Zentrale von zunächst 4000 HP Kapazität (Drehstrom von 10 000 Volt Spannung) erbaut. Diese Überlandzentrale soll den Kraftbedarf für die ganzen Neuanlagen. u. auch Energie für benachbarte Städte u. Dörfer liefern. Gefördert wurden 1904–1908: 3 733 386, 3 812 941, 4 469 394, 4 790 127,? hl Braunkohlen, die z. Teil verkauft, z. Teil in den eigenen Betrieben verbraucht wurden. 1903 Beteilig. mit 350 Kuxen bei der Gew. Rossleben, die 1905 den Versand von Kalisalzen aufgenommen hat u. 1906 dem Kalisyndikat beigetreten ist, KAusbeute 1906–1908: M. 600, 650, 550 pro Kux. – 1904 Beteil. an der Ges. für Stickstoff- dünger G. m. b. H. in Westeregeln, sowie 1906 Beteil. an der Deutschen Carbid-Akt.-Ges. in Frankf. a. M. mit M. 1 000 000; diese Ges. baute eine Fabrik bei Brühl (Rheinpr.). Zugänge auf Anlage-Kti erforderten bei Westeregeln 1908 M. 133 866. Die Schachtneubau-Kosten, M. 117625 wurden abgeschrieben. 1906 gelangten auf Beteiligungs-Konten M. 306 190 zur Abschreib., 1907 M. 453 900, 1908 M. 373 000. Am 21./1. 1898 ist der Ges. vom Oberbergamt Halle das Bergwerkseigentum verliehen in 2 Feldern von 380 200 bezw. 308 600 am, belegen in der Gemark. Hadmersleben, behufs Gewinnung des vorkommenden Steinsalzes nebst den mit demselben auf der näml. Lager- stätte vorkomm. Salzen. Die Mutungen führen die Bezeichnungen „Ladenburg I-. „Laden- burg II; daselbst ist bei Hadmersleben eine neue Schachtanlage V im Abteufen begriffen, im April 1909 bei 440 m Teufe stehend; bei 125 im wurde das Salzlager angetroffen. Die Unk. werden aus bereiten Mitteln gedeckt. —– Die Beteiligung im Kalisyndikatsvertrag beträgt 1909 29.36 in Tausendsteln. Von dem Gesamtabsatz der Syndikatswerke entfielen 1905– 1908 zur Lieferung auf die Consol. Alkaliwerke: Chlorkalium 53 828, 69 876, 71 585, 59 814 dz, schwefelsaure Fabrik.: 20 436, 23 795, 39 778, 36 585 dz, Kali-Düngesalze 20–40 %: 24 164, 47 083, 25 690, 23 254 dz, Kali-Rohsalze 157 247, 95 871, 82 446, 86 616 dz. Ausserdem lieferte die Ges. Kieserit in Blöcken u. kalziniert: 32 345, 35 982, 23 570, 4266 dz. Die G.-V. vom 14./5. 1908 ermächtigte den Vorstand unter Zustimmung des A.-R. Teile des Bergwerkseigentums und der Bergwerksanlagen an neu zu gründende Gewerkschaften zu übertragen. Es handelt sich um die Zerschlagung der etwa 32 Normalfelder grossen Ge- rechtsame des Unternehmens in drei Teile. Es werden zu diesem Zweck zwei neue Kali- gewerkschaften errichtet, die etwa 11 bezw. 7 Normalfelder überwiesen erhalten (siehe unten), während bei dem Stammwerk etwa 15 Normalfelder verbleiben. Die hier erfolg. Neugrün- dungen von Kaliunternehm. unterscheiden sich von den zahlreichen Felderteilungen der- übrigen Kaliwerke wesentlich dadurch, dass in die neuen Gew. sofort vollständige Schacht- anlagen der Westeregeln-Ges. inferiert werden, dass also zwei fertige, fördernde Werke hin- gestellt werden, die selbständige Quoten am Absatz des Syndikats verlangen. Im Anschluss an den G.-V.-B. v. 14./5. 1908 (siehe oben) erteilte das Oberbergamt zu Halle a. S. der Ges. im Sept. 1908 bezw. Febr. 1909 die Genehm., dass das ihr gehörige Konsolidierte Kali- u. Steinsalzbergwerk Douglashall in folgende drei selbständige Felder geteilt wird: 1. in das Kali- u. Steinsalzbergwerk Tarthun, 22 500 000 dm gross, in den Gemarkungen Tarthun, Egeln, Etgersleben, Bleckendorf, Westeregeln, Hakeborn u. Kroppenstedt, belegen, 2. in das Kali- u. Steinsalzbergwerk Hadmersleben, 14 000 000 qm gross, in den Gemarkungen Hadmers- leben, Gross-Germersleben, Westeregeln u. Kroppenstedt, 3. in das Kali- u. Steinsalzberg- werk Westeregeln, das aus 22 884 264 qm grossen Kalifeldern u. 10 945 000 qm Solquellen- feldern bestehf u. in den Gemarkungen Westeregeln, Egeln, Tarthun u. Kroppenstedt liegt. Kapital: M. 12 400 000, und zwar M. 8 400 000 in 8400 St.-Aktien (Nr. 1–8400) à M. 1000 u. M. 4 000 000 in 4000 Prior.-Aktien (Nr. 1–4000) à M. 1000. Letztere mit Vorz.-Div. von höchstens 4½ % mit Nachzahlung, jedoch ohne Anspruch auf weitere Div. Urspr. A.-K. M. 7 000 000 in St.-Aktien, erhöht lt. G.-V.-B. vom 4. Dez. 1895 um M. 4 000 000 in 4000 Prior.-Aktien à M. 1000, fernere Erhöhung lt. G.-V.-B. v. 21. Juni 1899 um M. 1 400 000 (auf M. 12 400 000) in 1400 St.-Aktien, div.-ber. ab 1. Jan. 1900, behufs Erwerbung der Genussscheine, wozu auch noch M. 1 400 000 aus dem Spec.-R.-F. ver- wendet wurden. Auf je 5 eingereichte Genussscheine (s. unten) wurde unter Vergütung von 1 % Aktienstempel eine neue Aktie ausgefolgt. Die Prior.-Aktien können zu 105 % amortisiert werden, und zwar nicht nur unter Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften für die Herabsetzung des Grundkapitals und Verteilung von Gesellschaftsvermögen (Art. 248 in Verbindung mit Art. 243, 245 des- H.- G.-B.), in welchem Falle das Aufgeld ausschliesslich dem bilanzmässigen Jahres- gewinn oder dem besonderen R.-F. zu entnehmen ist, sondern auch ohne Beobachtung der gedachten Vorschriften, insofern die Amortisation vollständig aus dem nach der jährlichen Bilanz sich ergebenden Gewinn erfolgt. Zu der letztgedachten Amortisation bedarf es lediglich eines auf Antrag des A.-R. und der Dir. erfolgenden Beschlusses der gemeinsamen ord. G.-V. der Prior.: und St.-Aktionäre, für welchen Beschluss die ab- solute Majorität des in der G. V. vertretenen- Grundkapitals genügt, ohne dass es eines- zustimmenden Beschlusses einer besonderen G.-V. der Prior.- oder der Stamm-Aktionäre bedarf. Durch solchen Beschluss wird festgesetzt, welcher Teil des Jahresgewinnes je-