7 7 8 2 0 8 Schiffsbau-Anstalten und Dock-Gesellschaften. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Allg. Unk. 456 110, Arb.-Wohlf. 50 900, Zs. 62 961, Reparat. 156 090, Abschreib. 209 412, Reingewinn 193 175. – Kredit: Vortrag 12 469, Be- triebsgewinn 1 116 182. Sa. M. 1 128 652. Kurs der Aktien Ende 1900–1908: In Berlin: 119, 101.25, 126.50, 138.50, 141.75, 130.50, 122.50, 106, 91 %. Eingef. 9./1. 1900 durch die A.-G. für Montanindustrie in Berlin. Erster Kurs 10./1. 1900: 105 %. – In Hamburg: 118, 100, 126, 137, 142, 128, 120.50, 106.25, 90 %. Eingef. März 1900 durch das Bankhaus Magnus & Friedmann in Hamburg. Erster Kurs 19./3. 1900: 127 %. Lieferbar seit April bezw. Mai 1903 an beiden Plätzen sämtl. 2200 Aktien. Bividenden: 1891–97: 0 %, Vorz.-Aktien 1898: 4 %; St.-Aktien 1898: 4 %; gleichber. tien Tit 1899- 1908 8, 0 9, 9, 8, 7½, 5, 6, 7 4 % Gou. Verf. 4 J. (E) Direktion: Gerhard Barg, H. Knappe, F. Schinkel. Prokurist: H. Hill. Aufsichtsrat: (5–7) Vors. Emil Magnus, Hamburg; Stellv. Ed. Magnus, Hannover; Franz Horn, Lübeck; Adolf Burmester, Hamburg; Schiffsreeder Konsul Aug. Cords, Rostock; Kapitän z. See z. D. Paschen, Kiel: Rentier J. Franck, Charlottenburg. Zahlstellen: Für Div.: Eigene Kasse; Berlin: Bank f. Handel u. Ind.; Hamburg: Magnus c& Friedmann; Hannover: Commerz- u. Disconto-Bank. Stettiner Maschinenbau-Actien-Gesellschaft ,Vulcan“ in Stettin-Rredow. Zweigniederlassung in Hamburg. Gegründet: 29./1. 1857, landesh. genehm. 9./3. 1857; eingetr. 29./4. 1862. Letzte Statutänd. 16./5. 1900. Zweck: Betrieb der vor der Begründung der Ges. von der Firma Früchtenicht & Brock zu Bredow b. Stettin errichteten Masch.-Fabrik mit den seit der Zeit hinzugefügten Erweiterungen in Verbindung mit Eisen- u. Metallgiesserei, Kesselschmiede, Schiffbauerei und den dazu gehörigen Fabrikgeschäften. Als Specialität werden Schiffe u. Schiffsmasch. für Handels- u. Kriegszwecke gebaut, ferner Lokomotiven, Dampfmasch., Kessel etc. Die Anlagen sind be- sonders in der 2. Hälfte der 80er Jahre bedeutend erweitert (teilweise aus verfügbaren Mitteln): 1898 Errichtung eines grossen Schwimmdocks von 12 000 t Tragfähigkeit für M. 2 200 000, ferner einer elektr. Centrale für Licht- u. Kraftbetrieb von 300 HP. etc. für M. 600 000, 1899 Wiederaufbau der abgebrannten Lokomotivwerkstätten, Umbau der Schiffsschmiede u. Panzer- werkstätten für M. 800 000 aus vorhandenen Mitteln. 1900–1902 Errichtung weiterer Neu- anlagen, einer grossen Centrale für elektr. Kraft- u. Lichtproduktion, mechan. Laufkräne bei den Hellingen, eines gross. Schwimmkrans, der 150t tragen kann, eines neuen Transportdampfers etc. Zugänge 1902–1908 auf Anlagekonten (Modelle ausgenommen) in Stettin M. 1 744 788, 795 347, 504733, 1173 958, 812 661, 3 483 695, 1 141 853, hiervon entfallen 1908 M. 90258 auf Gebäude, Grund u. Boden, M. 5317 auf Hellinge, M. 409 848 auf Masch., M. 280 475 auf Werkzeuge, Schwimmdocks etc. Summe der Xbschreib. auf die Anlagekonten (ausser den Modellen) bis Ende 1908 M. 30 944 550. Die ausserord. G.-V. V. 30./8. 1905 erteilte der Verwaltung die Genehmigung zum Abschluss eines Pachtvertrages mit dem Senat der Stadt Ham- burg behufs Pachtung des für eine in Hamburg zu errichtende Zweigniederlassung er- forderl. Geländes. Die Grundzüge des Vertrages sind: Die Hamburger Finanzdeputation ver- mietet dem Vulcan eine etwa 23 ha grosse Fläche, belegen auf Ross, auf die Dauer von 50 Jahren. Hamburg wird Hafenerweiterungen mit einer Wassertiefe von 9,8 m bei Hoch- wasser staatsseitig u. für Staatsrechn. herstellen, auch die Ufer des Hafens mit Kaimauern versehen lassen. Als jährl. Miete hat die Ges. 50 Pfg. pro qm für die ersten 25 Vertrags- jahre u. 70 Pfg. pro dm für die weiteren 25 Vertragsjahre zu bezahlen. Die staatsseitig für die erstmalige Ausbaggerung der Dockgruben, die Kaimauern, die 4 Duc d'Alben vor dem Werftplatze nebst Wassertreppe u. Ponton, sowie die Anfahrt von der Strassenseite aufzu- wendenden, auf M. 2 004 500 veranschlagten Kosten sind mit 4½ % jährl., also mit M. 90 202.50 n verzinsen. Das Terrain liegt ausserhalb des Zollgebietes. Die Aufhöhungsarbeiten, Her- stellung der Quaimauern sowie die Fundamentierung ist im Gange, mit den eigentlichen Bauarbeiten wurde Mitte 1908 begonnen u. bis ult. 1908 hierfür M. 8 700 000 ausgegeben, ausserdem betrugen die Organisat.-Kosten, Pachtzins etc. M. 512 099, wovon bereits M. 437 175 zur Abschreib. gelangten (siehe Bilanz). Die Werft wird zum Bau von Schiffen grösster Dimensionen eingerichtet und dürfte den Betrieb im Juli 1909 aufgenommen Haben. Produktion: 1908 lieferte die Ges. an die Besteller ab bezw. stellte fertig: Im Schiff- bau: 10 Hochseetorpedoboote für die Kaiserl. Deutsche Marine. Die Torpedojäger „Aspis“ u. „Velos“ für die Königl. Hellenische Marine. Im Maschinenbau: Ausser den Masch. u. Kesseln für die abgelieferten u. noch im Bau befindlichen Schiffe u. Lokomotiven wurden fertig gestellt: 8 Schiffskessel verschiedener Systeme, 3 Dampfpumpen, 1 Schlick'scher Schiffskreisel für D. „Silvana, 2 Torsionsindikatoren System Dr. Föttinger. Im Lokomotiv- Dbau: Es wurden 104 Lokomotiven an die Besteller abgeliefert. In Arbeit befindlich sind für 1909 geblieben bezw. neu hinzugekommen: Das.Linienschiff „Rheinlandé“ u. der Turbinen- Kreuzer „Mainz, sowie 9 Hochsee- Torpedoboote (Turbinen-Maschinen) für die Kaiserlich Deutsche Marine: der grosse transatlantische Schnelldampfer „George Washington' für den Nordd. Lloyd in Bremen; die Doppelschrauben-Dampffähren „Deutschlandé- u. „Preussen“ für den Königl. Preuss. Eisenbahn-Fiskus für den Dienst „Sassnitz-Trelleburg', zwei Schiffs- turbinenanlagen für ein Torpedoboot der Königl. Schwedischen Marine, sowie verschiedene Schiffskessel; ausserdem 72 normalspurige Lokomotiven. Fakturawert der Ablieferungen (0 * 72 1139