und Chamotte-Fabriken, Ziegeleien. 1249 Birkenwerder Act.-Ges. für Baumaterial in Liqu., Sitz in Berlin, NW. Neue Wilhelmstr. 2. Gegründet:8./3. 1872jeingetr. 16./3. 1872. Statutänd. 4./12.1899, 20./2. 1903, 7./6. bezw. 14./8.1905. Zweck: Fabrikation von Klinkern u. sonst. Baumaterial auf den der Ges. gehörenden Ziegeleien in Birkenwerder, sowie Handel mit denselben; ferner An- u. Verkauf von Terrains, Baustellen, Grundstücken etc. Die Ges. betreibt auch den Handel mit Mauersteinen u. sonst. Baumaterialien. Produktion 1907 8 023 000 Stück Klinker, davon 4 600 000 Stück verkauft. Die G.-V. v. 26./6. 1909 beschloss die Liqduidation der Ges. Die jahrelange Erträgnislosigkeit der Ges., ebenso der Umstand, dass der Nutzen im Steinhandel zu dem damit verbundenen Risiko in keinem Verhältnis steht, haben Veranlassung zu diesem Antrage gegeben. Das Geschäft soll vorläufig in beschränktem Maasse weitergeführt werden, um noch die Ver- pflichtung der Übernaßhme von 12 000 000 Steine (auf 3 Jahre) zu erfüllen. Im Jahre 1909 hat die Ges. die Grundstücke Wilmersdorf, Ringbahnstr. 241, Ecke Augustastr. 37, Lichtenberg- Berlin, Jungstr. 26 u. Rixdorf, Schillerpromenade 4 in der Zwangsversteigerung erwerben müssen, um ihre auf diesen Grundstücken zur Sicherung der Guthaben aus Material- lieferungen eingetragenen zweiten Hypotheken nicht zu verlieren. Diese Grundstücke sind sämtlich fertiggestellt u. zum grössten Teil vermietet. Die Bilanz für 1908 schliesst unter unverändertem Bestehenbleiben des Delkr.-F. von M. 40 000 u. nach vorgenommenen Abschreib. von zus. M. 28 073 mit einem Fehlbetrage von M. 53 514 ab. Besitztum anfangs drei Ziegeleien in Birkenwerder, die Seymer'sche, die Borgfeld'sche, die Krause'sche, sowie die inzwischen verkaufte früher Oskar Krause'sche Kalkbrennerei in Berlin. Auf der Ziegelei II, die allein jetzt noch in Betrieb ist, sind 2 Ringofen, ein Trocken- kanal, 2 Dampfmasch. von zus. 240 PS. mit 3 Kesseln, grosse Thonaufbereit.-Masch. etc. angelegt. Die Anlagen sind für eine Jahresprodukt. v. 10 000 000 Steinen berechnet. Die jetzt mit Bahnanschl. verseh. Ziegeleianlagen umfassen ca. 10 ha u. 20 ha Thonländereien. 1894 Übernahme eines etwa 1096 qm grossen Grundstücks in Schöneberg, Kaiser-Friedrichstr. 1 u. Stubenrauchstrasse 12a, auf dem ein mit M. 400 000 gegen Feuersgefahr versichertes Wohnhaus steht. Das Eisenbahnanschlussgeleis zur Ziegelel ist zus. mit der Neuen Boden- A.-G. in Berlin erbaut und wird für gemeinsame Rechnung von einer zu diesem Zwecke 1905 gegründeten G. m. b. H. betrieben. Von dem St.-Kapital dieser Ges. hat die Birkenwerder Ges. M. 93 000 übernommen u. hiervon wieder M. 92 000 geg. Barzahlung an die Terrain-A.-G. am Grossschiffahrtswege Berlin-Stettin abgetreten. M. 12 000 Anteile wurden zurückge- nommen, so dass der jetzige Besitz noch M. 13 000 beträgt. Die G.-V. v. 14./8. 1905 beschloss, den Teil ihres Terrainbesitzes in Birkenwerder u. Borgsdorf (etwa 518 Morgen), der zum Ziegeleibetrieb nicht notwendig ist, in eine neu gegründete Terrain A.-G. am Gross- schiffahrtswege Berlin-Stettin (A.-K. M. 1000000) für M. 598 000 in Aktien dieser Ges. einzu- bringen. Die Auflassung des abgetretenen Areals erfolgte 1906. Der Besitz in Birken- werder beträgt z. Z. noch 21 ha 37 a 35 qm = rd. 83⅝ Morgen, worauf die Terrain-A.- G. am Grossschiffahrtsweg ein Optionsrecht bis 1911 hat. Die von der Birkenwerder- Ges. übernommenen Aktien der Terrain-A.-G. wurden in Ausführung der Offert-Bestimmungen einem Konsortium derart zur Verfügung gestellt, dass diese berechtigt ist, dieselben nach seiner Wahl jederzeit bis 31./12. 1911 zu 150 % 4 % Stück-Zs. abzufordern. Bislang hat das Konsortium M. 348 000 Aktien zu 150 % bezogen, so dass der Ges. etwa M. 520 000 bare Mittel zugeflossen sind. Dadurch war die Ges. in der Lage, die auf ihren Birkenwerder Grundstücken lastende Hypothek von M. 290 000 am 1./6. 1906 zurückzuzahlen, weitere M. 47 715 erforderten die Gründungskosten etc. der Terrain-A.-G. am Grossschiffahrtswege Herlin-Stettin, sodass M. 129 888 Nettogewinn verblieben. Anfang 1909 besass Birkenwerder noch M. 255 000 der Terrain-A.-G. Kapital: M. 1 215 000, in 2025 als solche abgestemp. Vorz.-Aktien (mit Nr. aus der Zahlenfolge 1–2803) à M. 600. Urspr. M. 1 680 000. Rückkauf von M. 180.000 lt. G.-V. v. 12./4. 1892 zu 63.30 %; buchmässiger Gewinn von M. 61 314 verwendet teils zu Abschreib. teils zum Spec.-R.-F.; A.-K. somit M. 1 500 000. Die G.-V. v. 28./7. 1898 beschloss Herabsetz. um M. 499 800 durch Ankauf von 833 Aktien à M. 600 zu 66 %, sodass nach Durch- führung das A.-K. M. 1 000 200 in 1667 Akt. à M. 600 betragen würde. Es sind aber nur 447 Aktien z. Nom.-Werte von M. 268 200 zurückgekauft, sodass das A.-K. M. 1 231 800 in gleichwertigen Aktien betrug. Von dem Buchgewinn M. 89 087 zur Verringerung der Unterbilanz aus 1899 von M. 99 008 verwandt. Zwecks gänzl. Tilg. der Unterbilanz (hnde 1902 M. 170 202) u. zur Vornahme von Abschreib. % die G.-V. v. 20./2. 1903 Einforder. einer Zuzahl. von 25 % = M. 150 pro Aktie. Frist 6./3. bis 2./4. 1903. Dafür haben die zuzahlenden Aktionäre einen Gewinnanteilschein über M. 150 erhalten, welcher aus dem Reingewinn bis zu 4 % jährlich verzinst wird (ohne Nachzahl.-Verpflicht.), ausserdem sollen aus dem Reingewinn mind. 3 % der Gewinnanteilscheine jährl. z. Nennwerte durch Ausl. zurückgezahlt werden. Ferner wurden die von den zuzahlenden Aktionären ein- gereichten alten Aktien in Vorz.-Akt. umgewandelt, welche ab 1./1. 1903 vor den alten Aktien eine Vorz.-Div. bis 6 % geniessen und bei event. Aufl. der Ges. bez. Rück- zahl. ein Vorrecht von 125 % vor den St.-Aktien haben. Die Zuzahl. wurde mit M. 240 450 auf M. 961 800 A.-K. geleistet. Buchgewinn M. 240 450, verwandt zur Tilg. der Unterbilanz (M. 170 202) und zu Abschreib. Die G.-V. v. 11./6. 1904 beschloss nachträgliche Zulassung der noch ausstehenden alten St.-Aktien (M. 270 000) zur Umwandlung in Vorz.-Aktien durch Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1909/1910. I. 79