Steingut- und Ofen-Fabriken, Töpfereien ete. 1306 Deutsche Steingutfabrik Actiengesellschaft vormals Gebrüder Hubbe in Neuhaldensleben. Gegründet: 1875, A.-G. seit 2./3. 1896. Übernahmepreis M. 1 097 000. Gründung s. Jahrg. 1901/1902. Letzte Statutänd. 27./4. 1900 u. 25./5. 1909. 3 Zweck: Steingutfabrikation. Die Fabrik wurde 1896 wesentlich erweitert u. durch Neu- einrichtungen die Fabrikation erheblich verbilligt, 1904 Aufstellung einer neuen Dampf- maschine von 150 HP. Die Ges. gehört der Vereinigung, G. m. b. H., der deutschen Steingut- fabriken an. Der lebhafte Ordre-Eingang machte 1905 die Errichtung eines Neubaus mit 2 Brennöfen u. weiteren Fabrikationsräumen notwendig. Infolge eines 4 monat. Streiks ergab sich für 1906 nur der geringe Überschuss von M. 3535. Nach Abschreib. von M. 48 597 resultierte ein Verlust von M. 45 061, der sich nach Absetzung des R.-F. in Höhe von M. 3335 auf M. 41 725 ermässigte. 1907 verblieb ein Bruttoüberschuss von M. 35 084. Die Abschreib. erforderten M. 50 130, mithin ergab sich ein Verlust von M. 15 046, durch den sich die Unter- bilanz auf M. 56 772 erhöhte. Der Umschwung der Konjunktur im Jahre 1908 sowohl im Export- als im Inlandgeschäft brachte einen Betriebsverlust von M. 191 002, sodass sich die Unterbilanz um M. 247 774 erhöhte. Die G.-V. v. 7./4. 1908 beschloss den Ankauf von Ge- schäftsanteilen der Steingutfabrik Staffel G. m. b. H. in Limburg a. L., deren Betrieb 1908/09 reorganisiert wurde, doch wurde die Entwicklung durch die grosse Überschwemmung im Febr. 1909 stark beeinträchtigt. Diese Beteilig. steht mit M. 55 000, der gewährte Kredit mit M. 175 942 zu Buch. Kapital: Bis 1909: M. 1 000 000 in 1000 Aktien à M. 1000. Die a. o. G.-V. v. 25./5. 1909 beschloss zwecks Tilg. der Unterbilanz (Ende 1908 M. 247 774) u. Vornahme grösserer Ab- schreib. die Herabsetzung des A.-K. durch Zus. legung von je 5 zu 3 Aktien, welche durch Zuzahlung von M. 300 auf jede Aktie Vorz.-Aktien werden, auf M. 600 000 und durch Aus- gabe von 6 % Vorz.-Aktien über je M. 1000 zu pari nebst einem Kostenbeitrag in Höhe von M. 25 und auf den Inhaber lautend, um höchstens M. 400 000 erhöht werden. (Frist 6./7. 1909.) Hypothek: M. 300 000 als feste Hypoth. u. M. 300 000 als Kaut.-Hypoth. für Bankkredit. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Bis Ende April. Stimmrecht: 1 St.-Aktie = 1 St.; 1 Vorz.-Aktie = 2 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., 6 % Div. an Vorz.-Aktien mit Nachzahlungsanspruch, vom verbleib. Gewinn vertragsm. Tant. an Vorst. u. Angestellte, 10 % Tant. an A.-R. (unter Anrechnung einer festen Vergütung von M. 5000), Rest an beide Aktien-Kategorien gleich- mässig bezw. nach G.-V.-B. Die Vorz.-Aktien geniessen Vorbefriedigung im Falle der Liquid. Bilanz am 31. Dez. 1908: Aktiva: Grundstück 65 000, Fabrikgebäude 606 300, Kontor- u. Wohngebäude 48 000, Öfen 67 500, Eisenbahngeleis 22 900, elektr. Beleucht.-Anlage 15 300, Modelle u. Formen 62 000, Utensil. 26 300, Masch. 117 500, Pferde u. Wagen 3200, Muster- lager 4000, vorausbez. Versich. 4043, Rohmaterial 11 399, Feuer.-Material 4273, Pack- do. 5386, Fabrikat.- do. 72 844, Warenlager 163 284, Kassa 1066, Wechsel 3479, Effekten 6603, Anteil-Kto Steingutfabrik Staffel G. m. b. H. 55 000, do. Debit. 175 942, sonst. Debit. 76 687, Verlust 247 774. – Passiva: A.-K. 1 000 000, Hypoth. 300 000, unerhob. Div. 30, Accepte 5000, Lieferanten-Kredit. 80 381, sonst. Kredit. 480 374. Sa. M. 1 865 785. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Rohmaterial 47 368, Feuer.- do. 117 889, Fabrikat.- do. 41 182, Pack- do. 25 007, Unk. 66 536, Löhne 245 561, Provis. 8840, Zs. 26 133, Reisekosten 6254, Frachten 125, Skonto 4332, Reparat. 18 765, Abschreib. 36 272. – Kredit: Warenlager 453 249, Eingang auf abgeschr. Forder. 19, Verlust 191 002. Sa. M. 644 270. Kurs Ende 1896–1908: In Berlin: 155.25, 130.25, 123.50, 91.25, –, 49, 44.25, 74, 85, 101.75, 105.50, 48.50, 40.25 %. – In Frankf. a. M.: 155.50, 134, 124, 95, 85, 49, 47, 75, 87, 99, 110, 48, 44 %. Eingeführt 13./4. 1896 zu 125 %. Ab. 1./7. 1909 franko Zs. notiert. Dividenden 1896–1908: 9, 6, 3, 3, 0, 0, 0, 0, 0, 4, 0, 0, 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Carl Hubbe. Gesamtprokuristen: C. Dünnhaupt, L. Altendorf, M. Hackenberg. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Bankier Moritz Herz, Berlin; Stellv. Gen.-Dir. Jos. Berliner, Hannover; Bank-Dir. Christ. Lott, Worms; Paul Frederich, Berlin; Emil Cohn, Charlottenburg. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Berlin: Mor. Herz, Bankgeschäft; Ludwigshafen u. Frank- furt a. M.: Pfälz. Bank; Breslau: S. L. Landsberger. Ad. Deidesheimer, Akt.-Ges., Neustadter Mosaikplattenfabr. in Neustadt a. H. Gegründet: 7./12. 1906 mit Wirk. ab 1./1. 1907; eingetr. 1./2. 1907. Gründer: Dir. Aug. Deides- heimer, Würzburg; Adolf Deidesheimer, Bankier Otto Deutsch, Friedr. Deidesheimer, Weinhdl. Ludwig Witter, Neustadt a. H.; Jak. Rouselle, Frankf. a. M. Adolf Deidesheimer machte als Einlage auf das A.-K. das von ihm unter der Firma Neustadter Mosaik-Tonplatten- fabrik A. Deidesheimer betriebene Geschäft u. zwar Masch. M. 52 962, Mobil. 5832, Utensil. 2571, Barbestände 272, Effekten 1779, Debit. 30 878, Warenbestände 102 421, Fuhrpark 2483. Ferner bringt derselbe Grundstücke für M. 271 713 ein. Gesamtpreis dieser Ein- lagen M. 470 912, nach Abzug der Verbindlichkeiten mit M. 147961 verbleiben M. 322 950, wofür Adolf Deidesheimer 237 Aktien zu je M. 1000 u. M. 85 950 bar erhielt. Zweck: Fabrikation und Verwertung von Tonwaren, sowie der Erwerb und die Ver- wertung anderer in die Geschäftszweige der Ges. einschlagender Unternehmungen, sowie =