8 „„ Frarben- und Bleistift-Fabriken eteet. 13914 Fabrikfiliale, weiterhin die Fabrikation von chemischen Produkten u. Halbfabrikaten aller Art sowie der Handel in Rohstoffen u. Erzeugnissen der chem. Industrie. Über die mit den Höchster Farbwerken vorm. Meister, Lucius & Brüning getätigte Interessengemeinschaft s. diese Ges. Stamm-Kapital: M. 25 000 000 in Anteilen. Das St.-K. ist 1908 um M. 5 000 000 erhöht worden. Aus dem Erlös der neuen Anteile wurde unter anderem die Übernahme der auf Grund der Interessengemeinschaft mit den Höchster Farbwerken vormals Meister, Lucius & Brünning an die Leopold Cassella G. m. b. H. übergehenden M. 800 000 Aktien der Kalle & Co. A.-G. in Biebrich bestritten. Die neuen Anteile der G. m. b. H. wurden von deren Anteilseignern gezeichnet, wodurch ein entsprechender Teil an die Höchster Farbwerke gelangte. Dividenden 1905–1907: 30, 30, 30 %. Anleihe: M. 10 000 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. Wird verlost. Geschäftsführer: Dr. Arth. von Weinberg, Gen.-Konsul Karl von Weinberg. Beirat: Fritz Gans, Geh. Komm.-Rat Dr. Leo Gans, Ad. Gans, Walter vom Rath, Dr Gust. von Brüning, Dr. Herbert von Meister (letztere 3 von den Höchster Farbwerken.) Direktoren: Dr. Hoffmann, Fechenheim; Alb. Ullmann, Frankf. a. M. Prokuristen: Einzelprokuristen: Kaufleute Ernst Järnecke, Ad. Momberger, Aug. Ziss, Dr. H. Erb, Frankf. a. M. Gesamtprokuristen: A. Kertess, Dr. A. Pagenstecher. A. Schüller, Fechenheim. Badische Anilin- & Soda-Fabrik Sitz in Mannheim. Direktion u. Fabrik Ludwigshafen a. Rhein, Zweignieder- lassungen u. Fabriken in Neuville sur Saone und Butirki bei Moskau. Gegründet: 6./4. 1865, eingetr. 15./6. 1865. Letzte Statutänd. 12./12. 1899, 4./5. u. 26. 10. 1907. Zweck: Erzeugung und Verkauf aller Arten von Farben und chem. Produkten, sowie Herstellung aller für den eigenen Geschäftsbetrieb erforderl. Material. u. Hilfsprodukte; ferner Erwerb u. Verwertung von Erfindungen. Die Erzeugnisse der Ges. umfassen das gesamte Gebiet der künstlichen organischen Farbstoffe: Anilin-, Alizarin-, Naphthol-, Resorzin-, Gallussäure-Farbstoffe u. synthetischen Indigo, einschl. sämtl. Hilfs- u. Zwischenprodukte sowie die Fabrikate der Säure-, Soda- u. Chlorindustrie: Schwefelsäure, Schwefelsäureanhydrid, Salzsäure u. Soda. Salpetersäure, flüssiges Chlor usw. Zahl der in der Fabrik in Ludwigs- hafen tätigen Arbeiter Anfang 1909 7554 Mann; ausserdem sind beschäftigt 3 Direktoren, 5 Stellvertretende Direktoren, 23 Prokuristen, 918 kaufmännische, 370 techn. Angestellte (Ingenieure u. Chemiker). An Löhnen wurden 1908 M. 11 072 072 gezahlt. Es werden benutzt 394 Dampfmasch. mit ca. 28 123 PS. u. 15 Dynamos von 13 635 PS. Der Grundbesitz der Fabrik umfasst ein Terrain von 277 ha, wovon 42.10 ha überbaut sind mit 521 Fabrikgebäuden, 551 Arb.- u. 111 Beamtenwohn. Zur Anlage einer zweiten Arbeiterkolonie wurde 1898 das Gut Limburger Hof bei Mutterstadt, 8 km von der Fabrikanlage entfernt, erworben. Es sind daselbst bis Ende 1908 63 Häuser für 126 Familien erbaut. In Kirchheimbolanden ist 1904 ein Arbeiter-Erholungshaus errichtet. Das Liegenschafts-, Bau- u. Apparatekto stand 31./12. 1908 mit M. 39 247 297 zu Buche. Ausserdem besitzt die Fabrik Zweigniederlassungen in Butirki bei Moskau, in Neuville bei Lyon u. in Kristianssand, welch letztere als besondere A.-G. im Februar 1907 mit einem A.-K. von Kr. 200 000 gegründet wurde. Die englischen Verkaufsgeschäfte der Ges. sind 1901 in eine „Limited Company“' umgewandelt, deren Aktien sich beinahe ausschl. im Besitz der Bad. Anilin- & Soda-Fabrik befinden u. auf Beteil.-Kto erscheinen. Die Ges. ist bei der Duisburger Kupferhütte mit M. 1 280 000 in Aktien beteiligt (Div. 1896–1908: Je 5 %). Die Ges. besitzt wertvolle Patente betr. die Herstellung von Salpeter aus der atmosphä- rischen Luft. Im Jahre 1907 hat die Ges. mit einem franz.-norw. Konsortium, das auf dem Gebiet der Oxydation des Luftstickstoffes gleichfalls Erfindungen gemacht hat u. über an- sehnliche norwegische Wasserkräfte verfügt, ein Abkommen zum Zweck der gemeinsamen Förderung dieses wichtigen Fabrikationsgebiets u. der Übertragung der Erfindung der Ges, in den rationellen Grossbetrieb getroffen. Näheres siehe unten. Gegenstand des Abkommens ist die Gründung zweier norwegischer Aktiengesellschaften, deren eine den Ausbau u. die Ausnützung der verfügbaren Wasserkräfte u. deren andere den Bau u. Betrieb von Fabriken zur Stickstoffgewinnung zu übernehmen hat. Interessengemeinschaft zwischen der Badischen Anilin- u. Sodafabrik, den Elberfelder Farbenfabriken vorm. Friedr. Bayer & Co. u. der A.-G. f. Anilin-Fabrikat. in Treptow b. Berlin. Die G.-V. der Ludwigshafener Ges. v. 19./11. 1904 gab zum Abschluss dieser Gemeinschaft zwischen den beiden ersten genannten Firmen ihre Zustimmung. Der steigende Wettbewerb in der chem. Industrie, besonders zwischen den Fabriken der Teerfarben-Industrie, gab Veranlassung zum Abschluss dieses Concerns. Bei der ab 1./1. 1905 auf 50 Jahre gültige Interessengemeinschaft, die jede Konkurrenz der beteiligten Firmen ausschliesst, behält jed Ges. ihre selbständige Organisation u. handelt Dritten gegenüber unter alleiniger Haftbarkei Die beiderseitigen Gewinne werden alljährlich nach gleichen Grundsätzen ermittelt, z geschüttet u. unter Beseitigung etwaiger Ungleichheiten in den Vermögenswerten hälfti geteilt. Als gemeinschaftliches Organ wurde ein Delegationsrat gebildet, welchem alle wie tigeren u. gemeinschaftlich berührende Fragen vorzulegen sin d. Lt. G.-V. v. 3./12.190 in diese Gemeinschaft auch die A.-G. für Anilin-Fabrikation in Treptow-Berlin aufgenomm