1458 Uinoleum- und Wachstuch-Fabriken. Linoleum- und Wachstuch-Fabriken. Rheinische Linoleumwerke Bedburg, A.-G. in Bedburg. Gegründet: 26./1. 1897. Statutänd. 16./11. 1903, 29./4. 1907, 11./4. 1908 u. 2./4. 1909. Gründer s. Jahrg. 1899/1900. Zweck: Erwerb, Errichtung u. Betrieb von Linoleumfabriken, sowie der dazu gehörigen Nebengewerbe. Vollständige Inbetriebsetzung der Fabrik Mitte April 1898. Die nach dem Walton-System eingerichtete Fabrik besitzt eine Produktionsfähigkeit von 3 500 000 qm Lino- leum u. 2 200 000 Ifd. m Lincrusta; hergestellt wird auch Maschinendruck (tägl. bis 12 000 qm) auf 2 Druckmaschinen in 2 Druckhäusern nebst dazugehörigem Schneidehaus von 170 m Länge. Die Ges. hat 1905 Inlaid-Fabrikation nach eigenem Verfahren aufgenommen. Zugänge auf Anlage-Kti erforderten 1906 M. 242 062, 1907 waren für weitere Vermehrung der Fabrikations- mittel M. 256 273 u. 1908 M. 172 847 erforderlich. Zweigfabrik in Wien für Linkrusta und Niederlassung in Berlin C, Kaiser Wilhelmstr. 37. Kapital: M. 3 184 000 in 3184 Aktien, sämtl. à M. 1000 u. gleichber. Urspr. M. 2 000 000, erhöht zwecks Aufnahme der Inlaidfabrik. lt. G.-V. v. 1./3. 1900 um M. 1 000 000 in 1000 Aktien, übernommen von dem Bankhause Rob. Suermondt & Co. in Aachen zu 110 %, angeboten den Aktionären 2:1 bis 15./4. 1900 zu 115 %. Zur Deckung der 1902 03 auf M. 440 578 angewachsenen Unterbilanz, sowie zur Beschaff. neuer Betriebsmittel u. Vornahme von Abschreib. beschloss die G.-V. v. 16./11. 1903 eine Sanierung in der Weise, dass das A.-K. auf M. 1 500 000 durch Zus.- legung der Aktien im Verhältnis 2: 1 herabgesetzt (Frist bis 31./5. 1904), den Aktionären aber freigestellt wurde, für je 2 zus.gelegte Aktien, Zuzahl. von 5 % des Nennwertes u. Zahlung von weiteren M. 1000 bar M. 3000 in 6 % Vorz.-Aktien zu beziehen. Frist zur Zeichnung der Vorz.- Aktien bis 31./12. 1903; 12 nicht eingereichte St.-Aktien sind für kraftlos erklärt. Von den Aktionären der 1500 zus. gelegten St.-Aktien haben sich 1404 an der Ausübung des Bezugsrechtes auf Vorz.-Aktien beteiligt, womit das A.-K. auf den Stand von M. 2 202 000 gebracht wurde. Der bei der Zus. legung entstandene Buchgewinn ist verwandt: zur Tilgung oben genannter Unterbilanz, zu Abschreib. M. 1 014 422, zur Bildung eines Delkr.-Kto M. 25 000, zur Res. für Reorganisat.-Kosten M. 20 000. Der Agiogewinn aus der Umwandlg. alter Aktien in Vorz.- Aktien wurde mit M. 70 200 dem R.-F. zugeführt. Die durch Zuzahlg. eingegangenen Mittel von M. 772 200 wurden zur Tilg. von Schulden, u. Bestreitung von Ausgaben für Neuanlagen u. dergl. benutzt. Zwecks Gleichstellung der St.-Aktien mit den Vorz.-Aktien beschloss die G.-V. v. 29./4. 1907 Herabsetzg. der M. 96 000 St.-Aktien auf M. 64 000 durch Zus. legung der St.-Aktien 3: 2; A.-K. somit M. 2 170 000 in gleichber. Aktien. Die G.-V. v. 11./4. 1908 beschloss Erhöh. des A.-K. von M. 2 170 000 auf bis zu M. 3 255 000 in der Weise, dass die Aktionäre berechtigt werden, gegen Zahlung von 5 % des Nennwertes auf je 2 Aktien und fernere Zahlung von M. 1000 bar die Umwandl. der 2 Aktien in Vorz.-Aktien u. die Aus- händigung einer weiteren Vorz.-Aktie im Nennbetrage von M. 1000 zu verlangen. Alle hier- durch entstehenden Kosten trägt die Ges. Die aus alten Aktien gebildeten Vorz.-Aktien erhalten ab 1./1. 1908 an, die neu auszugebenden Vorz.-Aktien vom 1./7. 1908 an 6 % Vorz.- Div. mit dem Rechte auf Nachforder. derselben u. nehmen an dem darüber hinaus verteil- baren Reingewinn gleichmässig mit den St.-Aktien im Verhältnis ihres Nennwertes teil. Bei Auflös. der Ges. erhalten die Vorz.-Aktien vorweg etwa rückst. Div. u. 105 % ihres Nennbetrages u. alsdann erst die St.-Aktien 100 % ihres Nennbetrages. Auf Grund dieser Beschlüsse hatten die Aktionäre für 2 alte Aktien je 5 % des Nennwertes = M. 100 u. weitere M. 1000 bar einzuzahlen, um die Umwandl. der 2 alten Aktien in Vorz.-Aktien zu bewirken u. eine weitere Vorz.-Aktie zu erhalten; Frist 30./6. 1908. Von M. 2 170 000 Aktien haben sich M. 1 994 000 an der Ausübung des Bezugsrechtes auf Vorz.-Aktien beteiligt. Der Rest der Vorz.-Aktien (88 Stück) wurde freihändig zu pari begeben, sodass das A.-K. jetzt M. 3 255 000, und zwar M. 3 079 000 Vorz.-Aktien und M. 176 000 Stammaktien betrug. Die G.-V. v. 2./4. 1909 beschloss dann die Gleichstellung von Vorz.-Aktien u. St.-Aktien in der Weise, dass die noch vorhandenen M. 176 000 St.-Aktien auf M. 105 000 durch Zus. legung der St.-Aktien 5: 3 u. Vernichtung 1 Aktie herabgesetzt wird (Frist 31./5. 1909). Das A.-K. ist somit wieder ein einheitliches im Betrage von M. 3 184 000. Anleihen: I. M. 1 000 000 in 4½ % Oblig. von 1898, rückzahlbar zu 102 %, Stücke à M. 1000, aufgenommen zur Verstärkung der Betriebsmittel. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1900 durch jährl. Ausl. im Juni (erstmals 1899) auf 2./1. Sicherheit: Hypoth. zur I. Stelle. Die Stücke sind den Aktionären zum Nennwert angeboten worden. Zahlst. wie bei Div. Noch in Um- lauf am 31./12. 1908 M. 817 000. II. M. 1 000 000 in 5 % Oblig. von 1906, rückzahlbar zu 102 %, Stücke à M. 1000, auf- genommen zur Verminderung der Kredit. u. zur Stärkung der Betriebsmittel. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1907 durch jährl. Ausl. im Juni (erstmals 1906) auf 2./1. Sicherh.: Hyp. zur II. Stelle. Noch in Umlauf Ende 1908: M. 910 000. Zahlst.: Ges.-Kasse; Neuss: Wilh. Werhahn. Geschäftsjahr: Kalenderj. (bis 1903: 1./7.–30./6.). Gen.-Vers.: Spät. April. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % z. R.-F., 4 % Div. an Aktien, 10 % Tant. an A.-R. (es sind auf dieselbe M. 7000 feste Jahresvergütung zur Hälfte anzurechnen), Rest Super-Div.