1610 Bäder, Quellen-Produkte, Wasch-Anstalten etc. Kapital: M. 419 000 in 419 Aktien à M. 1000, wovon M. 374 000 eingezahlt. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 22. Okt. 1908: Aktiva: Konto ausstehender Einzahl. auf Aktien 45 000, Ver- lust 543 951. – Passiva: A.-K. 419 000, Hypoth. 148 166, Kredit. 21 785. Sa. M. 588 951. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Grundstücks-Verlust 250 000, Gebäude do. 202 262, Mobil. do. 60 000, Aktieneinzahlungs-Kto 45 000, Kto pro Diverse 31 689. Sa. M. 588 951. – Kredit: Verlust M. 588 951. Dividenden 1900–1904: 0 %. Liquidator: G. A. Fröbus, Wiesbaden. Aufsichtsrat: Vors. Louis Stelting, Neuwied. Admiralsgarten-Bad in Berlin, NW. 7, Friedrichstrasse 102. Gegründet: 9./9. 1872; eingetr. 14./9. 1872. Letzte Statutänd. 24./2. 1902, 25./1. 1905, 24./2. 1906 u. 26./7. 1907. Zweck: Betrieb von Bade- u. Heilanstalten, sowie von Waschanstalten u. sonst. industr. Anlagen. Erricht. einer grossen Badeanstalt auf dem für M. 750 000 angekauften, 227 qR. grossen Grundstück des ehemaligen Restaur. Admiralsgarten, Friedrichstr. 102, eröffnet 27./10. 1874, das Schwimmbassin 1./7. 1879. 1890 wurde dieses Bad zu einem russ.-römischen Bade der Neuzeit entsprechend umgebaut. 1887 Ankauf des Grundstückes Alexanderplatz 3 für M. 394 072 zur Erricht. einer Badeanstalt mit 50 Wannenbädern u. eines russ.-röm. Bades. Dez. 1887 wurde in 230 m Tiefe auf dem Grundstück Friedrichstr. eine Solquelle von 3 % Salz- gehalt erbohrt; 1888 wurden am Alexanderplatz, Oranienplatz, Weddingplatz, sowie Friedrich- Strasse 8, Paulstr. 6, Lützowstr. 74 weitere Solquellen entdeckt. 1889 wurde in Hirschgarten b. Köpenick eine weitere Solbrunnenbohrung gemacht, infolgedessen der Ges. von der Union- Bau-Ges. vertragsm. 262 qR. Terrain unentgeltl. abgelassen wurden; das Solbad Hirschgarten wurde 26./7. 1890 eröffnet. 1887/88 wurden folg. Grundstücke zur Erricht. von Filialbades- anstalten angekauft u. diese 1889/90 eröffnet: 30 qR., an Friedrichstr. 102 anstossend, fürhb M. 120 000, Alexanderpl. 3 für M. 394 072, Friedrichstr. 8 (Solquelle Martha) für M. 376 0853, Lützowstr. 74 (Solquelle Bonifacius) für M. 163 999, Louisenufer 22 (Oranienplatz) für M. 370 024, Paulstr. 6 (Solquelle Paul I) für M. 129 502, Reinickendorferstr. 3 (Weddingpl.) für M. 117 985, Leibnizstr. 87 (Charlottenburg) für M. 97 161, 1891 mit M. 22 000 Gewinn wieder veräussert, u. Wilhelmstr. 27 (Gr.-Lichterfelde) für M. 22 787, 1903 für M. 47 000 wieder verkauft. – Bade- Einnahmen 1895–1907: M. 383 412, 393 930, 386 570, 402 603, 417672, 447 790, 447 200, 438 016, 413 003, 407 147, 400 259, 396 213, 366 738. Ausserdem erhielt das Admiralsgarten-Bad den Pacht- gewinn pro 1906 M. 164 724.64, pro 1907 M. 104 732.45. Die G.-V. v. 25./1. 1905 beschloss Ankauf der sämtl. M. 1 500 000 Aktien der Savoy Hotel A.-G. in Berlin zu 150 %. Siehe diese Ges. (Div. dieser Ges. 1900–1907: 10, 10, 10, 10, 12, 16, 5, 4½ %) unter Erhöhung des A.-K. um M. 2 250 000 Vorz.-Aktien. Das Hotelgrundstück, Friedrichstr. 103 belegen, also dem Ad- miralsgartenbad-Grundstück benachbart, ist 3161 qm gross, hat eine Feuerkasse von M. 1 458 900 u. ist mit M. 4 442 000 Hypoth. belastet. Eine Veräusserung der Savoy-Hotel-Aktien darf nur mit Genehm. der G.-V. erfolgen. Der Betrieb des Savoy-Hotels hat seit dem 1./1. 1906. das Admiralsgarten-Bad in eigne Regie übernommen. Die Ges. beabsichtigt im Anschluss an das Savoy-Hotel auf ihrem Grundstück, Friedrichstr. 102, einen Hotelneubau aufzuführen. Zur Beschaffung der dazu erforderlichen Mittel soll die Aufnahme von Hypotheken erfolgen. Nachdem Anfang 1907 Adolf C. Eberbach die Majorität der Aktien der Admirals- garten-Bad-Ges. erworben hatte, ging infolgedessen u. lt. a. o. G.-V. v. 26./7. 1907 die Ver- waltung an die sogenannte Eberbach-Gruppe über (s. unten), die nur ca. 3½ Monate im Amte war, aber trotzdem die Ges. mit vielen Schulden belastete. In einem Communiqué der Verwalt. v. 12./11. 1907 wurde hierüber folgendes festgestellt: In der Sitzung des A.-R. v. 5./8. 1907 war die Erwerb. sämtl. Anteile der Belvedere G. m. b. H. zum Preise von M. 1 140 000 beschlossen worden. Das ca. 148 qR. grosse Grundstück am Weidendammm Nr. 1–la, dessen Gebäude eine städtische Feuerkasse von M. 874 400 haben, ist dadurch mit einer Hypoth.-Belast. von M. 1 550 000 tatsächlich Eigentum der Ges. geworden. Der Preis für die qR stellt sich demnach auf ca. M. 12 250 (ohne Gebäude). Die Kosten des Umbaues für Hotelzwecke sind auf M. 100 000 veranschlagt. Der Erwerbspreis ist bis auf M. 350 000 gezahlt. Seit dem 5./8. 1907 hat eine Sitzung des A.-R. nicht stattgefunden. Der Vorst. hat zur Vorbereitung des von der Verwalt. geplanten Zus.schlusses der benach- barten Hotels ohne Zustimm. oder Kenntnis des A.-R. oder einzelner Mitgl. an Adolf C. Eberbach, dessen Vermögensverhältnisse der Vorstand für sehr günstige hielt, Darlehen gegen Zusicher. der Einliefer. von Aktien der Monopol-Hotel-A.-G. u. einer Hypoth. von M. 200 000 auf das Terminus-Hotel gewährt. Nur der Vors. des A.-R. hat nach der Gewährr. einzelner Dahrlehen davon Kenntnis erhalten. Die Forder. der Ges. aus diesen Darlehen beträgt M. 2 524 000. Von den Aktien des Monopol-Hotels sind bisher nur M. 252 000 ein- geliefert. Die Bemühungen zur Einlieferung weiterer Aktien sowie der Hypoth. auf das Terminus-Hotel dauern fort. Zur Beschaff. der Mittel für den Erwerb der Anteile der Belvedere G. m. b. H. u. für die Darlehen hat der Vorst. den Besitz der Ges. wie folgt belastet bezw. Hypoth. begeben: a) Admiralsgarten-Bad-Zentrale in der Friedrichstr. mit M. 1 500 000, b) Savoy-Hotel mit M. 310 000, c) Friedrichstr. 8 mit M. 200 000, d) Reinicken- dorferstr. 3, Alexanderplatz 3, Lützowstr. 74, Paulstr. 6, Luisenufer 22 mit zus. M. 200 000