Eisenbahnen, Eisenbahn-Bau- und Betriebs-Gesellschaften. 1993* infolgedessen konnten grössere Baugewinne nicht zur Verrechnung gelangen. Da gleich- zeitig das Jahr durch den ausserordentlichen und aussergewöhnlichen Rückgang in den Betriebsergebnissen sehr ungünstig beeinflusst wurde, so musste ein Teil des aus dem Aktienumtausch sich ergebenden Überschusses zum Ausgleich des Fehlbetrages von M. 547 819 herangezogen werden (s. unten). Bauausführungen: Die Dürener Bahnen wurden voll- endet bis auf die südliche Ringbahn — Güterbahn –, welche aufgegeben und durch ein neues Projekt ersetzt wurde. Nach diesem neuen Projekt soll die Ringgüterbahn nördlich von Düren über Birkesdorf geführt werden. Ferner ist noch rückständig der Ausbau der Strecke Lendersdorf-Schneidhausen-Winden und der Bau der Bahn Zülpich-Embken. Die Bauten im Kreise Euskirchen bei Zülpich konnten wegen Verzögerung des Prüfungsverfahrens noch nicht in Angriff genommen werden. Dasselbe gilt für die Umwandlung der noch als Kleinbahn bestehenden Strecken der Bergheimer Kreisbahnen in Nebenbahnen. Die vorgenannten Objekte werden sämtlich im laufenden Jahre in Angriff genommen und teilweise vollendet werden. Der Bau der Hohenzollerischen Landesbahnen wurde zu Ende geführt bis auf die Strecke Hanfertal-Sigmaringen, in welcher sehr beteutende Erdarbeiten in schwierigem Gelände auszuführen sind. Für den Bahnbau Konstanz-Wyl wurde die Entscheidung der schweizerischen Bundesbehörde entsprechend dem gestellten Antrage herbeigeführt. Der Bau wird 1909 in grossem Umfang in Angriff genommen werden. Weitere Bahnprojekte in den Kreisen Jülich, Erkelenz, Heinsberg und in Hohenzollern sind in Vor- bereitung. Kapital: M. 10 360 000 in 9460 Vorz.-Aktien und 900 St.-Aktien à M. 1000. Urspr. M. 5 000 000 in St.-Aktien, beschloss die G.-V. v. 27./4. 1898 Erhöhung um M. 5 000 000 (auf M. 10 000 000) in 5000 St.-Aktien. Diese Aktien, div.-ber. pro 1898 u. 1899 p. r. t., ab 1900 voll div.-ber., wurden den bisherigen Aktionären mit 102 % angeboten. Die a. o. G.-V. v. 17./7. 1908 hat beschlossen, bis zu M. 4 000 000 Vorz.-Aktien à M. 1000 mit Gewinnberechtigung vom 1./1. 1909 ab auszugeben, welche die Gruppe der Disconto- Ges. zu pari übernimmt. Die Vorz.-Aktien haben vor den übrigen Aktien ein Vorrecht auf 5 % Div., aber ohne Nachzahlungs-Anspruch, und im Falle der Auflös. der Ges. den An- spruch auf vorzugsweise Rückzahl. ihres Nennbetrages zuzügl. 5 % jährlicher Vergütung für die Zeit vom Beginn desjenigen Geschäftsjahres ab, auf welches wegen Eintrittts der Auflös. oder Beginn der Liquidation eine Verteilung des Reingewinnes nicht stattfinden kann. Die Vorzugsaktien haben ferner Anspruch auf eine solche weitere Verteilung des Reingewinnes, dass, nachdem sie zunächst vorweg 5 % auf ihren Nennwert erhalten und nachdem alsdann die Stammaktien ebenfalls 5 % auf ihren Nennwert erhalten haben, ein von der Gen.-Vers. zur Div.-Verteilung bestimmter Überschuss des Reingewinnes auf sämtliche vorhandene Vorzugsaktien u. Stammaktien gleichmässig nach Verhältnis der Nennwerte verteilt wird. Die Stamm-Aktionäre sind berechtigt, ihre Aktien in Vorz.-Aktien in der Weise umzuwandeln, dass sie von fünf bei der Ges. mit Div.-Scheinen für 1908 u. folgenden nebst Ern.-Scheinen einzureichenden Aktien zwei Aktien der Ges. überlassen. Die restlichen Aktien werden mit einem sie als Vorz.-Aktien kennzeichnenden Vermerk an die Einreicher zurückgegeben. Die Ges. hat das Recht, den Aktionären Akt. mit anderen Nummern als die eingereichten zurück- zugeben. Frist zur Einreich. der Akt. 21./12. 1908. Bis dahin war die Transaktion wie folgt durchgeführt: a) Es sind durch Umwandlung alter Aktien und durch Zuzahlung auf alte Aktien Vorz.-Aktien entstanden im Nennwerte von M. 9 100 000; b) es sind neue Vorz.- Aktien ausgegeben worden im Nennwerte von M. 360 000; c) nicht zur Umwandlung ein- gereicht und danach als St.-Aktien bestehen geblieben sind alte Aktien im Nennwerte von M. 900 000. Das A.-K. besteht danach nunmehr wie oben aus 9460 Vorz.-Aktien, 900 St.- Aktien à M. 1000, zus. M. 10 360 000. Die neuen Mittel sollen dazu dienen, den jetzt schon mit vollem Erfolg auf der Teilstrecke Karlsruhe – Ettlingen bestehenden elek- trischen Betrieb auf die ganze badische Bahnlinie auszudehnen. Ferner soll der elek- trische Betrieb auf der 70 km langen Bahnlinie Braunschweig–Schöningen-Oschersleben eingeführt werden, während auf der Moselbahn die zu hohen Betriebskosten durch Ein- stellung praktisch bewährter, mit überhitztem Dampf arbeitender, leichter Speziallokomotiven in den Personenzugdienst herabgemindert werden sollen. Für die Badischen u. Braun- schweigischen Unternehmungen sei durch die Elektrisierung neben der Verbilligung der Betriebskosten u. der Verbesserung der Verkehrsverhältnisse noch ein besonderer Vorteil dadurch zu erwarten, dass durch die Abgabe elektr. Energie an Dritte in den Bahngebieten eine neue wertvolle Ertragsgrundlage geschaffen wird. Zur Durchführung der oben- erwähnten, technischen Massnahmen hat sich die Verwaltung die Mitwirkung ihres Finanz- konsortiums gesichert. Die der Ges. seit längeren Jahren vertraglich gewährten Kredite sind bis zum 1./7. 1911 weiter bewilligt worden. Ein Teilbetrag dieser Kredite von ungefähr M. 4 000 000 wurde in den gleichen Nennbetrag 5 %, vom 1./1. 1909 ab div.-ber. Vorz.-Aktien umgewandelt (s. oben). Der durch die Zus. legung der Aktien freigewordende Betrag wurde nach Deckung der Ausgabekosten zu Abschreib. u. Rücklagen verwendet u. zwar zu Ab- schreib. auf Anlagen, Inventar etc. M. 740 197, do. auf Aussenstände M. 949 999, für Garantie- zuschüsse b. Braunschweig-Schöninger Eisenbahn; ferner Abschreib. auf Effekten M. 1 000 000, Dotierung des Delkr.-Kto M. 130 000, Betriebsgarantie-F. M. 215 522, R.-F. M. 24 347; M. 547 819 wurden zur Tilgung der Unterbilanz aus 1908 herangezogen. Zur Verstärkung der flüssigen Mittel der Ges. wurde davon abgesehen für 1907 eine Div. auszuschütten, vielmehr wurden M. 400 000 zur Erhöhung des Garantie-F. verwendet.