Elektrotechnische Fabriken, Elektricitätswerke und Hilfsgeschäfte. 2067 Direktion: Geh. Komm.-Rat Jul. Pintsch, Albert Pintsch, Dir. John Fagg, Dir. Heinr. Gerdes, Berlin. Prokuristen: Otto Schaller, Ludwig Onken, Albert Spoerer, Fritz ZJaedicke, Gust. Kalning, Berlin. Aufsichtsrat: Vors. Geh. Komm.-Rat Rich. Pintsch, Stellv. Bankier Dr. Eduard Mosler, Fabrikbes. Oskar Pintsch, Rittergutsbes. Rittmeister Carl von Böhlendorff-Kölpin, Fabrikbes. Felix Schulze, Geh. Komm.-Rat Carl Klönne, Berlin. Zahlstellen: Berlin: Ges.-Kasse, Deutsche Bank, Berliner Handels-Ges. Rumänische Allgem. Elektricitäts-Ges., Akt.-Ges., (A. E. G. Societate Generala Romana de electricitate pe actiuni) zu Berlin, NW. Friedrich Karl-Ufer 27/. Gegründet: 28./11. 1904: eingetragen 13./2. 1905. Gründer: Die Allg. Elektricitäts-Ges. in Berlin etc. Letzte Statutänd. 27./6. 1906. Zweck: Jede Art gewerblicher Ausnutzung der Elektrotechnik, insbes. die Einrichtung, der Betrieb u. die Verwertung elektr. Anlagen undqd die Herstellung sowie der Vertrieb der dazu dienenden Masch., Apparate und Utensil. Kapital: M. 1 000 000 in 1000 Aktien à M. 1000, eingezahlt M. 300 000. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 18t. Bilanz am 31. Dez. 1907: Aktiva: Debit. 351 017, Kassa 10 121, Wechsel 10 258, Effekten 15 414, Kaut. 40 551, Waren 103 560, Montage-Vortrag 1096, Aktionär-Kto 700 000. =– Passiva: A.-K. 1 000 000, R.-F. 1843, Kredit. 182 929, Reingewinn 47 248. Sa. M. 1 232 021. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk. 110 585, Reingewinn 47 248. – Kredit: Vortrag 389, Bruttogewinn 157 444. Sa. M. 157 834. Dividenden 1905–1908: 4, 5, ?, ? %. Direktion: Ing. Simon Roos, Charlottenburg; Aug. Pfeffer, Berlin. Aufsichtsrat: Vors. Komm.-Rat Dir. Felix Deutsch, Stellv. Komm.-Rat Dir. P. Mamroth, Berlin; Syndikus Dr. Emil Sluzewski, Charlottenburg; Dir. Alfons Romalo, Bukarest. Ueberlandzentrale Birnbaum-Meseritz-Schwerin a. W., eingetragene Genossenschaft mit beschränkter Haftung zu Birnbaum. Gegründet: 12./3. 1906; eingetr. 10./1. 1907. Die Genossenschaft ist dergestalt errichtet, dass die Haftpflicht der Genossen für die Verbindlichkeiten der Genossenschaft sowohl dieser wie unmittelbar den Gläubigern gegenüber im voraus auf M. 300 pro Geschäftsanteil beschränkt ist. Die höchste Zahl der Geschäftsanteile, die ein Genosse erwerben kann, beträgt 1000. Die Anzahl der in das Genossenschaftsregister des Kgl. Amtsgerichts Birnbaum zurzeit eingetrag. Genossen beträgt 64; die Genossen sind mit 3496 Geschäftsanteilen be- teiligt, sohin mit einer Haftsumme von insges. M. 1 048 800. Die Geschäftsanteile betragen je M. 30 u. sind voll eingezahlt. Von Korporationen des öffentl. Rechts gehören zurzeit als Genossen der Genossenschaft an: die Stadtgemeinden Blesen, Königswalde, Betsche u. Braetz, ferner die Gemeinden Kalau, Langenpfuhl, Tempel, Schönow, Seeren u. Starpel. In anderen Gemeindebezirken haben sich die Interessenten zu Elektrizitäts-Verwert.-Genossenschaften m. b. H. zus.geschlossen unter Eintritt der so gebildeten juristischen Personen als Ge- nossen in die Überlandzentrale. Hierher gehören: die Elektrizitäts-Verwertungs-Genossen- schaften m. b. H. Semmritz, Poppe, Oscht, Falkenwalde, Prittisch, Kainscht, Gollmütz, Rokitten, Bauchwitz, Burschen, Hochwalde, Altenhof u. Jordan-Paradies. Die Kgl. Domänen Glasberg, Paradies, Altenhof, Gollmütz, Althöfchen u. Gross-Münche gehören durch ihre Pächter der Genossenschaft an. Zweck: Errichtung einer elektr. Zentrale u. die Benutzung derselben auf gemeinschaftl. Rechnung, auch die Beteiligung an solchen Unternehmungen, welche Strom von der Zentrale beziehen wollen. Die Genossenschaft beabsichtigt die Herstellung einer elektr. Überland- zentrale zur Abgabe elektr. Energie für Beleuchtung u. Kraftübertragungszwecke an die Stadt- u. Landgemeinden, Güter u. Einzel-Industrieller in den Kreisen Birnbaum, Meseritz, Schwerin a. W., Teilen des Kreises Ost-Sternberg u. des Kreises Züllichau-Schwiebus. Die Kraft zur Erzeugung der elektr. Energie wird der Hauptsache nach gewonnen durch Auf- stauen des Obraflusses mittels eines 6 m hohen Stauwerkes in der Nähe der Stadt Blesen (Kreis Schwerin a. W.), in zweiter Linie durch eine Dampf-Reservestation in unmittelbarer Nähe eines Braunkohlenbergwerkes bei Kainscht (Kreis Meseritz). Das Wasserkraftwerk bei Blesen erhält vorläufig 2 Turbinen von 510/590 Ps. Der Einbau 2 weiterer Turbinen bleibt vorbehalten. Die Dampfstation bei Kainscht soll zunächst mit einem Turbogenerator von 600 PS. ausgestattet werden; auch hier ist die Möglichkeit einer spät. Vergrösserung der Station auf 1200–8000 PS. gegeben. Beide Stationen sollen parallel arbeiten u. sich gegenseitig ergänzen. Die Menge der abzugebenden elektr. Energie ist pro Jahr auf 2 100 000 Kwstd. berechnet. Die Vergrösserung der Wasserkraftquelle um das Doppelte durch verhältnis- mässig sehr geringe Mehraufwendungen ist ohne weiteres gegeben, vorläufig aber als nicht erforderlich, nicht in Aussicht genommen. Mit dem Braunkohlenbergwerk bei Kainscht ist ein Vertrag auf Lieferung von Braunkohlen für einen Dauerbetrieb von 1200 PS. abgeschlossen. 130*