* Elektrotechnische Fabriken, Elektricitätswerke und Hilfsgeschäfte. 2123 Bilanz am 31. Dez. 1908: Aktiva: Grundstücke 50 000, Wasserwerksanlagen 149 431, Mühlen- u. Stallgebäude 90 392, Wohnhaus 37 147, Masch. 167 268, elektr. Lichtanlage 2109, Mobil. 2866, Fuhrwerk 13 720, Vorräte an Getreide 39 831, Mehl 43 239, Futter 655, Säcke 2220, Kassa 10 423, Einfuhrscheine 871, vorausbez. Versich. 1278, Ausstände 215 762, Verlust 175 848. – Passiva: A.-K. 520 000, Hypoth. 163 000, Wechsel 183 176, Forder. von Liefe- ranten u. Banken 136 889. Sa. M. 1 003 666. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 75 991, Betriebsunk. 143 832, Satzungs- gemässe Vergüt. an A.-R. 800, Abschreib. 31 807. – Kredit: Vermahl.-Kto 75 542, Kraft- abgabe 1000, Abschreib.-Kto 40, Eingang zweit. Ausstände 40, Betriebs-Verlust 175 848. Sa. M. 252 430. Dividenden 1900–1908: 0, 0 (Bauj.), 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0 %. Direktion: Ludw. Fiessler, Franz Schmitt. Aufsichtsrat: (3–6) Vors. Bank-Dir. Eug. Meyer, Strassburg i. E.; Bank-Dir. Mart. Schott, Oestringen; Leopold Steiner, Mannheim. Zwickauer Elektrizitätswerk- und Strassenbahn-Akt.-Ges. in Zwicekau i. S. Gegründet: 8./10. 1894; eingetr. 10./11. 1894. Konc.-Dauer 50 Jahre ab 1./1. 1894. Letzte Statutänd. 25./3. 1899, 7./4. 1904, 9./3. 1905 u. 3./7. 1908. Zweck: Erzeugung elektr. Energie für Beleucht. und Kraftübertrag. und Betrieb der elektr. Strassenbahn auf den Linien Bahnhof-Zwickau-Schedewitz-Wilkau, Zwickau-Marienthal und Zwickau-Pölbitz; Länge insges. 11.84 km. Es wurden Personen befördert 1900–1908: 2 252 425. 2755 102, 2 636 718, 2817 002, 2917 500, 3 015316, 3 251 340, 3 468 938, 3587 468; Einnahm. M. 240 394, 291 734, 279 112, 303 514, 318 020, 326 487, 353 774, 377 449, 390813. Die Ges. besass Ende 1908: 29 Motor- u. 8Anhängewagen. An die elektr. Centralstation waren Ende Dez. 1908 angeschlossen 560 Abnehmer mit 1331 KW., abgegeben wurden 492 256 K W. Stunden. Sowohl die Centralstation als auch die Strassenbahn wurden bei der Gründung von der Elektric.-Akt.-Ges. Schuckert in Nürnberg und Leo Arnoldi in Mainz übernommen. Das Grundstück der Centrale ist von der Stadt Zwickau gemietet. 1905 Erwerb des der Elektra A.-G. in Dresden gehörigen Erz- gebirgischen Elektr.-Werks in Oelsnitz i. E. ab 1./4. 1905 für M. 2 236 792 in M. 500 000 neuen Aktien, während der Rest aus bereiten Mitteln bar beglichen ist. Die Elektra hat eine Mindesteinnahme garantiert, und zwar v. 1./4.–31./12. 1905 ein Bruttoerträgnis von M. 105 000 und für die Zeit v. 1./1. 1906 bis 31./12. 1909 ein solches von jährl. M. 140 000. An das Oelsnitzer Werk, das ausser Oelsnitz noch 10 Orte im Oelsnitzer Steinkohlenrevier mit elektr. Energie versorgt, waren Ende 1908 angeschlossen 1818 Abnehmer mit 2835 K W; die Stromabgabe betrug 1 473 771 KW gegen 705 372 in 1907. Am 1./7. 1907 erfolgte der Ankauf des Elektrizitätswerkes Meinersdorf für M. 90 750 (wird stillgelegt). Zugänge auf sämtl. Anlage-Kti erforderten 1908 M. 236 361, davon entfallen auf Oelsnitz M. 189 727. Koncession: Seitens der Stadt für Elektric.-Werk und Strassenbahn in Zwickau auf 50 Jahre ab 1./1. 1894, für die ausserhalb Zwickau liegenden Strecken seitens des sächs. Staates ab 1./10. 1899 bezw. 1./4. 1901 auf 50 Jahre. Nach Ablauf von 50 Jahren fällt die Anlage der Stadtgemeinde Zwickau zum freien Eigentum ohne weiteres unentgeltlich zu. Vom 15. Betriebsjahre an kann die Stadtgemeinde nach vorheriger einjähr. Aufkünd. die käufliche Überlassung der Anlage verlangen. Die Stadtgemeinde hat als Kaufpreis entweder 1. den 25fachen Betrag des Reingewinns aus dem Betriebe der Anlage während der letzten 5 Betriebsjahre, durchschnittlich auf ein Betriebsjahr gerechnet, oder 2. den Taxwert (die Anlage als zus. hängendes, betriebsfähiges Werk taxiert, jedoch ohne Berücksichtigung der Rentabilität des Unternehmens oder des Ertragswertes des Unternehmens) mit einem pro- zentualen Zu- oder Abschlag, welcher wie folgt festgesetzt ist: nach Ablauf des 15. Betriebsjahres . . . 25 % des Taxwertes Zuschlag, „ „ „ „ 6.6........ 12½ % , „ 3 3 5 „ „ . Taxwert ohne Zu- oder Abschlag, „ 9. „ . Taxwert mit 20 % Abschlag, „ „5 „ 35. „ „ 7 40 0 7 70 „ 70 40. 7 * *7 60 %. * 45 80 % zu entrichten. Auch der Staat ist bereits nach den ersten 10 Betriebsjahren unter besonderen Bedingungen zum Erwerb der Aussenstrecken berechtigt. Abgaben an die Stadt Zwickau von der Bruttoeinnahme: für die ersten 3 Betriebsjahre nichts, für das 4. u. 5. Betriebsjahr 1 %, für das 6. bis mit 10.: 1½ %, für das 11. bis mit 15.: 2 %, für das 16. bis mit 20.: 2½ %, für das 21. bis mit 25.: 3 %, für das 26. bis mit 30.: 3½ %, für das 31. bis mit 35.: 4 %, für das 36. bis mit 40.: 4½ %, für das 41. bis mit 45.: 5 %, für das 46. bis mit 50.: 5½ %. Auch der Staat erhält für die Aussenstrecken eine Gebühr. Kapital: M. 4 000 000 in 1000 Vorz.-Aktien u. 3000 St.-Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 400 000, erhöht lt. G.-V. v. 25./3. 1899 um M. 1 100 000 in 1100 Aktien, begeben zu 102.50 %, u. zwecks Erwerb des Elektr.-Werkes in Oelsnitz i. E. lt. G.-V. v. 9./3. 1905 um M. 500 000 (auf M. 3 000 000) in 500, ab 1./1. 1905 div.-ber. Aktien, übernommen von der Verkäuferin des Oelsnitzer Werkes, der Elektra-A.-G. in Dresden, zu pari in Anrechnung auf den Kaufpreis.