Eisenbahnen, Eisenbahn-Bau- und Betriebs-Gesellschaften. Samlandbahn-Aktiengesellschaft in Königsberg i. Pr., Steindammer Kirchenplatz 5. Gegründet: Am 13. April mit Nachtrag vom 31. Mai 1899; handelsger. eingetragen am 3. Juni 1899. Konzession vom 15. Mai 1899 auf 99 Jahre nach Betriebseröffnung. Letzte Statutenänd. vom 3. März bezw. 4. Aug. 1900. Gründer siehe Jahrgang 1899/1900. Zweck: Bau und Betrieb einer normalspurigen Kleinbahn von Königsberg i. Pr. über Dell- gienen, Neukuhren und Rauschen nach Warnicken in Verbindung mit der Fischhausener Kreisbahn-Akt.-Ges. Länge 47 km. Den Betrieb führt die Ostdeutsche Eisenbahn-Ges. in Königsberg auf 43 Jahre. Fahrgeschwindigkeit jetzt 50 km per Stunde. Für die Oberleitung des Betriebes erhält die Betriebsführerin 10 % der Überschüsse der Betriebs- einnahmen über die Betriebsausgaben mit Einschluss der sämtl. Rücklagen, mind. aber M. 6000. Reichen die Überschüsse zur Bestreitung der vorgedachten Ausgaben sowie zur Beschaffung etwaigen Betriebsmaterials und zur Zahlung der Schuld-Zs. nicht aus, so hat die Betriebsführerin den Fehlbetrag gegen 5 % Zs. vorzuschiessen. Betriebseröffnung am 14./7. 1900. Der Betrieb der Samlandbahn-Aktiengesellschaft und der Fischhausener Kreisbahn- Aktiengesellschaft hat für die Dauer des Bestehens beider Bahnen in der Art gemein- schaftlich zu erfolgen, dass beide Kleinbahnen ein einheitliches Ganzes im Betriebe, bei getrennter Führung der Betriebsrechnungen darstellen, wobei die speciellen Verhältnisse durch einen zwischen den beiden Gesellschaften abgeschlossenen Vertrag mit der Mass- gabe geregelt worden sind, dass bei Überführung von Waggons keine besonderen Ge- bühren und Umladekosten erhoben werden dürfen. Beförderte Personen 1904/1905 bis 1908/09: 359 082, 420 045, 420 022, 467 180, 492 855; Güter: 32 477, 43 732, 57 628, 52 564, 57 628 t. Kapital: M. 2 000 000 in 2000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 500 000, erhöht lt. G.-V.-B. v. 4./8. 1900 um M. 500 000 in 500 St.-Aktien, div.-ber. ab 1./10. 1900, begeben zu pari. Anleihen: I. M. 2 000 000 in 4½ % Teilschuldverschreib., It. G.-V.-B. v. 10./11. 1900, rück- zahlbar zu 102 %, 2000 Stücke à M. 1000, auf Namen der Berliner Handels-Ges. u. an deren Ordre. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1906 innerh. 44 Jahren durch Ausl. am 1./4. (zuerst 1906) auf 1./10.; ab 1906 verstärkte Tilg. oder Totalkünd. mit 6 monat. Frist zulässig. Als Sicherheit dient eine in das Bahngrundbuch eingetr. Hypoth. Coup.-Verj.: 4 J. (K.), der Stücke nach gesetzl. Bestimm. Zahlst.: Königsberg: Ges.-Kasse, Ostbank für Handel & Gew.; Berlin: Berliner Handels-Ges.; Bromberg: M. Stadthagen. Aufgel. 17./1. 1901 zu 98.50 %. Kurs in Berlin Ende 1901–1909: 99.50, 99.75, 103, –, –, 101.40, –, 101.75, 101 %. II. M. 300 000 in 4½ % Oblig., aufgenommen nach G.-V.-B. v. 25./3. 1905 zu wesentlich gleichen Bedingungen wie die Anleihe von 1900. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Okt.-März. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Dotation des Ern.-F. und 5 % zum R.-F., sodann bis 4 % Div., vom Übrigen nach G.-V.-B. ausserord. Zuwendungen an Vorst., A.-R. und Beamte, Rest wird auf sämtliche St.-Aktien gleichmässig verteilt. Bilanz am 30. Sept. 1909: Aktiva: Eisenbahnbau u. Ausrüst. 4 330 510, Konto der von der Bahneinheit ausgeschlossenen Trennstücke 70 434, Grund u. Boden 145 000, Kaut. 945, Effekten d. Ern.-F. 68 674, do. d. Spez.-R.-F. 1480, Debit. 177 573, Ostdeutsche Eisenb.-Ges. (4½ % Oblig.-Agio-Kto) 38 700, Oblig.-Amort.-Kto 65 000. – Passiva: A.-K. 2 000 000, Oblig. 2 300 000, Kaut.-Hypoth. 38 700, Disp.-F. 138 524, Bilanz-R.-F. 6475, Ern.-F. 45 629, Spez.-R.-F. 2143, Hypoth. 7000, Kredit. 322 496, Amort.-Kto 6000, Gewinn 31 348. Sa. M. 4 898 318. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 6286, Zs. 106 864, Verwalt.-Unk. an Be- triebsführerin 16 126, Amort.-Kto 1500, z. Ern.-F. 14 609, z. Bilanz-R.-F. 1544, z. Spez.-R.-F. 617, Gewinn 31 348 (davon Div. 30 000, Vortrag 1348). – Kredit: Vortrag 1073, Betriebsüber- schuss 176 281, Entnahme aus Dispos.-F. 1544. Sa. M. 178 898. Kurs: Aktien nicht notiert. Dividenden: 1899/1900: 0 % (Baujahr); 19 00/01–1908/09: 1, 0, 0, 0, 0, ½, ½, 1, 1½ %. Coup.-Verj.: 4 J. (F.) Direktion: Reg.-Baumeister H. Lucht. Aufsichtsrat: (5–7) Vors. Geh. Komm.-Rat Louis Aronsohn, Bromberg; Stellv. Reg.-Rat Dr. jur. Rud. Hassenstein, Bank-Dir. Kaufmann, Kaufm. P. Ziemer, Konsul Dr. Leo Laser, Königsberg i. Pr.; Baron von Konig, Watzum-Pobethen; Landrat Dr. Petersen, Fischhausen. Zahlstellen: Für Div.: Wie oben bei Anleihe. Stendal-Tangermünder Eisenbahn-Ges. in Tangermünde. Gegründet: 30./3. 1885. Betriebseröffn. 7./4. 1886. Konz. 30./3. 1885 unbeschränkt. Betrieb der normalspur. Nebeneisenbahn Stendal-Tangermünde (13,23 km). Kapital: M. 785 000 in 785 St.-Akt. à M. 1000, wovon die Stadt Tangermünde M. 500 000 besitzt. Darlehen: M. 50 000, worauf bis Ende März 1909 M. 36 497 zurückgezahlt. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: April-Sept. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. März 1909: Aktiva: Bahnanlage 1 063 108, belegte Kapitalien 91 912, Effekten 188 602, Kaut.- do. 20 800, Kassa 5681. – Passiva: A.-K. 785 000, Darlehen 50 000, z. Erweiter.