Strassenbahnen, Klein- und Pferdebahnen etc. Entgelt erteilt worden, dageger ist die Ges. verpflichtet, die gesamte zum Bahnbetriebe und zur Beleuchtung der Wagen erforderliche elektrische Kraft ausschliesslich aus dem Elektri- citätswerk der Stadt Cassel zu entnehmen und zwar gegen ein Entgelt, welches für den Verbrauch von 500 000 Kilowattstunden p. a. auf 14 Pf. pro Kilowattstunde vereinbart ist und sich bei Mehrverbrauch darüber hinaus bis auf 11½ Pf. ermässigen kann. Die Preise gelten für die ersten 10 Betriebsjahre. Nach dieser Zeit tritt eine Ermässigung bezw. Erhöhung der Einheitssätze in dem gleichen Verhältnis ein, wie sich die durch- schnittlichen Selbsterzeugungskosten des Stromes in den letzten 3 Betriebsjahren gegen die durchschnittlichen Selbsterzeugungskosten in den ersten 3 Betriebsjahren ermässigt bezw. erhöht haben. Fernere Ermässigungen bezw. Erhöhungen finden von 5 zu 5 Jahren in sinngemässer Weise statt. Die Stadt wird der Ges. in keinem Falle einen höheren Preis in Anrechnung bringen als den, welchen die Stadt anderen grösseren Abnehmern bei Stromabgabe zum Kraftbetrieb berechnet. Verkehrsübersicht 1898/99–1908/1909: Fahrgäste: 4 412 150, 5 836 242, 7 167 803, 7 119 576, 7 563 159, 8634 459, 9 846 197, 10 810 166, 11 127 807, 11 568 490, 11 896 737; Betriebseinnahmen: M. 535 164, 669 785, 800 671, 784 068, 834 146, 946 117, 1 056 346, 1 139 120, 1 203 534, 1 237 338, 1 266 110. Die Ges. besitzt 77 Motorwagen und 53 Anhängewagen. Kapital: M. 5 000 000 in 5000 Aktien à M. 1000; urspr. M. 3 000 000, erhöht lt. G.-V. v. 21./1. 1898 um M. 2 000 000, angeb. den Aktionären mit 100 % u. 4 % Zs. v. 17./6. 1897 ab. Anleihen: I. M. 2 000 000 in 4 % Oblig., emittiert lt. G.-V. v. 16./1. 1899, rückzahlbar zu 105 %; 2000 Stücke à M. 1000, lautend auf den Namen Robert Warschauer & Co., Berlin, u. durch Blanko-Indoss. übertragbar. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. durch Verl. am 1./7. (beginnend 1904–1960), zur Rückzahl. am 2./1.; verstärkte oder gänzliche Tilg. ab 1905 zulässig. Die Anleihe geniesst keine Vorrechte vor anderen Gläubigern (siehe unten). In Umlauf Ende Sept. 1909: M. 1 943 000. Coup.-Verj.: 4 J. (K.), der Stücke nach gesetzl. Frist. Zahlst. wie bei Div. Zugel. M. 2 000 000, hiervon zur Subskription aufgelegt M. 1 000 000 28./3. 1899 zu 102.50 %; auch seit 10./4. 1899 in Frankf. a. M. zugel. Kurs Ende 1899–1909: In Berlin: 99.50, –, –, –, –, –, –, 101.50, 99, 100.25, 100.50 . –—– In Frankf. a. M.: 99.50, 95.50, 99, 99, 99.50, 101.20, 103, 101.10, 99, 100.80, 100.50 %. IT. M. 1 000 000 in 4 % Teilschuldverschreib. lt. G.-V. v. 21./4. 1909, rückzahlb. zu 105 %. Stücke à M. 1000 lautend auf den Namen der Filiale der Dresdner Bank in Cassel oder deren Order u. durch Blanko-Indoss. übertragbar. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1914 bis spät. 1960 durch jährl. Auslos. am 1./7. (zuerst 1913) auf 2./1. (erstmals 1914); ab 1914 verstärkte Tilg. oder Totalkündig. mit 6 monat. Frist vorbehalten. Die Anleihegläubiger haben kein Vorrecht vor den übrigen Gläubigern der Ges., doch hat sich die Ges. verpflichtet, keine neue Anleihe aufzunehmen. welche deren Inh. ein besseres Recht auf das Vermögen der Ges. oder eine bessere Sicherstellung einräumt, als den gegenwärtigen Anleihen I u. II zusteht. Der Erlös der Anleihe ist für den Ausbau u. die Erweiter. des Bahnnetzes sowie für eine beträchtl. Vermehrung der Betriebsmittel, insbesondere für die Herstellung einer Anschlusslinie nach dem neuen Königl. Hoftheater u. für den elektr. Ausbau der von der Ges. erworbenen Pferdebahn Cassel-Wolfsanger sowie für die Erricht. eines Betriebsbahn- hofes in Wolfsanger bestimmt. Coup.-Verj.: 4 J. (K.), der Stücke in 30 J. (F.). Zahlst. wie bei Div. Kurs Ende 1909: In Berlin: 100.50 %. – In Frankf. a. M.: 100.50 %. Eingef. in Berlin u. Frankf. a. M. im Juni 1909; erster Kurs in Berlin 28./6. 1909: 101 %. Die Ges. ist berechtigt, bis zur Höhe des A.-K. Schuldverschreib. auszugeben. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Spät. im Jan. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mindestens 5 % zum R.-F., dann bis 10 % Tant. an den Vorst. u. Angestellte, Hierauf 4 % Div., vom Rest 5 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Vergütung von M. 1000 für jedes Mitglied), Überrest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 30. Sept. 1909: Aktiva: Übernommene Bahnanlagen 2 124 206, do. Grund- stücke 115 106, Bahnanlage 5 666 461, Grundstücke 101 197, Kaut.-Effekten 25 028, Dienst- kautionen 10 000, Effekten des Aktien-Tilg.-F. 281 942, Mobiliar 1, Pferde 1, Dienstkleidung 1, Vorräte 45 698, vorausbez. Feuerversich.-Prämie 600, Kassa 3166, Bankguth. 777 791, Debit. 17541, Neubau-Kto 392599. – Passiva: A.-K. 5 000000, Schuldverschreib.-Kto 2 943 000, do. Zs.- Kto 31 210, Dienstkaut. 10 000, unerhob. Liv. 1750, Kredit. 180 072, Interims-Kto 177 824, Aktien-Tilg.-F. 317 841, Ern.-F. 528 745, R.-F. 115 936 (Rückl. 12 783), Div. 225 000, Tant. an Vorst. u. Beamte 14 573, do. an A.-R. 1415, Vortrag 13 974. Sa. M. 9 561 343. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Betriebsausgaben 858 609, Schuldverschreib.-Zs.-Kto 88 580, Pferde 1600, A.-Tilg.-F. 23 000, Ern.-F. 50 000, Gewinn 267 746. – Kredit: Vortrag 12 075, Betriebseinnahmen 1 266 110, Zs. 2944, verschied. Einnahmen 8406. Sa. M. 1289 537. Kurs Ende 1898–1909: In Berlin: 129, 109.75, 96.75, 82.60, 80, 80.75, 93.25, 106.50, 108.40, 100, 102, 102.50 %. – In Frankf. a. M.: 128.80, 110, 95.50, 83, 80, 80.60, 93.80, 106.50, 107.30, 100, 101, 101 %. Aufgel. M. 3 000 000 am 21./5. 1898 in Berlin u. Frankf. a. M. zu 116 % u. 4 % Stück-Zs. ab 17./6. 1897. Erster Kurs in Berlin 26./5. 1898: 125 %. Dividenden: 1897/98: 4 % (Bau-Zs.); 1898/99–1908/09: 3, 3%, 3, 3, 3, 3½, 4, 4, 4½, 4½, 4½ %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Reg.-Baumeister a. D. Franz Blumberg. Aufsichtsrat: (5–12) Vors. Otto von Mendelssohn-Bartholdy, Berlin; Stellv. Bank-Dir. Heinrich Koch, Cassel; Dir. Justus Breul, Berlin; Reg.-Baumeister Oscar Röhrig, Bochum; Justizrat Dr. Ed. Harnier, Cassel; Verwalt.-Rat Rud. Alb. Koechlin, Basel; Konsul F. W. Schuster-Rabl, Frankfurt a. M.