Kohlenbergbau. auf M. 2 415 222; 1907/08 erhöhte sich nach M. 345 140 Abschreib. die Unterbilanz um M. 343 308, 1908/09 um M. 68 858, also auf M. 2 827 389. Sowohl das Amtsgericht in Gottesberg, wie das Landgericht in Schweidnitz und das Kammergericht in Berlin haben im Jan. bezw. Febr., bezw. April 1907 den Protest des Bankiers Jarislowsky u. Gen. gegen die Beschlüsse der G.-V. der Ges. v. 27./10. 1899 u. ff. abgewiesen. In der Begründ. der Erkenntnisse wurden die Einwendungen Jarislowskys gegen die Abhaltung der G.-V. in Wien und das Fehlen einer deutschen Amtsperson bei der G.-V. als nicht stichhaltig erklärt. Durch Urteil des Schöffengerichtes Gottesberg v. 6./5. 1908 wurden auf Grund eines ausführlichen Gutachtens des Bergassessor Möller die wiederholten Anwürfe Jarislowski's über die Geschäftsgebahrung der Verwaltung wohl endgültig widerlegt. Kapital: M. 6 000 000 in 10 000 St.-Aktien (Nr. 1–10 000) à M. 400 und 2000 Prior.-Aktien (Nr. 10 001–12 000) à M. 1000. Letztere berechtigen zu 6 % Vorz.-Div. ohne Nachzahlungs- verpflichtung und sind im Falle der Liquidation mit Vorrechten dergestalt ausgestattet, dass die Inhaber der Prior.-Aktien bis zur Höhe von M. 2 000 000 vor den Inhabern der St.-Aktien Befriedigung erhalten und, nachdem auf die letzteren M. 2 000 000 (50 %) entfallen, an dem Vermögensüberschuss zur Hälfte partizipieren. Die Prior.-Aktien wurden vom 15. bis 20. Juni 1885, da dies aber erfolglos war, mit erweiterten Vorrechten vom 7. bis 9. Jan. 1886 zur Zeichnung gestellt und wurde den Aktionären Bezugsrecht 5: 1 eingeräumt. Der nicht bezogene Rest wurde von dem Wiener Bank-Verein, Schoeller & Co. und Mayr v. Melnhof in Wien übernommen. Von den Prior.-Aktien besitzen jetzt die Prager Eisen-Ind.-Ges. und die Böhm. Montan-Ges. zus. ca. M. 1 700 000, Geschäftsjahr: 1. Juli bis 30. Juni. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbjahr in Gottesberg. Breslau oder Wien. Stimmrecht: Je 5 St.-Aktien = 1 St., jede Prior.-Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 %, höchstens 20 % zum R.-F., etwaige weitere Rücklagen, sodann 4 % Tant. an Vorst. u. Beamte, 4 % Div., vom Übrigen 8 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div. Die Gesamt-Div. wird in der Weise verteilt, dass die Prior.-Aktien bis % erhalten, vom verbleib. Betrage die St.-Aktien bis 2 %, vom Rest die eine Hälfte den Prior.-Aktien, die andere Hälfte den St.-Aktien. Bilanz am 30. Juni 1909: Aktiva: Montanbesitz 3 656 538, Grundbesitz 278 778, Hochbauten 279 570, Inventar 685 632, Anlagen 4 562 378, Kassa 8977, österr. Banknoten 1937, Effekten 25 215, Bankguth. 10 858, Anzahlungen für Neuanlagen 30 400, Kaut.-Wechsel 141 500, Debit. 831 033, Kohlen u. Koks 232 589, Material. 64917, Holz 114 680, Kondensat.-Anlage 2035, Verlust- vortrag aus 1907/08 2 827 389. – Passiva: A.-K. 6 000 000, Saldo f. 16 uneingel. Aktien d. Schfes. Kokswerke A.-G. 480, Bankschuld 7 166 257, Kaut.-Wechsel 141 500, Kredit. 446 197. Sa. M. 13 754 435. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 2 758 531, allg. Unk. 75 395, Steuern u. Abgaben 15 227, Zs. u. Bankprovis. 411 139, Effekten (Kursverlust) 3140, Versich.-Zuschüsse für Beamte 8130, Abschreib. 344 099. – Kredit: Gemeinschaftl. Kohlen- u. Koks-Kto. 627531, Kondensat.-Anlage 144 224, Ausbeute 3 enny-Grube 4588, Nebenbetriebe 10957, Effekten 973, Verlust aus 1907/08 2 827 389. Sa. M. 3 615 664. Kurs Ende 1886–1909: St.-Aktien: 19, 17, 35.75, 85, 64, 26.10, 23, 24, 52.90, 44.10, 47.60, 41.50, 34.50, 49, 32, 26.50, 23.10, 22, 17.25, 30.90, 24.70, 15.90, 17.10, 17.50 %. Notiert in Berlin. Dividenden: St.-Aktien 1886/87–1908/1909: 0 %; Prior.-Aktien 1889/90–1908/1909: 6, 6, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Jaroslav Karlik, Carl Riedel. Prokurist: Louis Werner. Aufsichtsrat: (6–9) Vors. Central-Dir. W. Kestranek, Stellv. Bank-Dir. Max Feilchenfeld, Komm.-Rat J. Weinberger, Rich. Lieben, Hofadvokat Dr. Carl Kupelwieser, Komm.-Rat Verwalt.-Rat Rob. Lenk, Wien; Bankier Carl Fürstenberg, Berlin; Bergwerks-Dir. Oberbergrat Carl Reutter, Kladno. Zahlstellen: Eigene Kasse; Prag: Böhmische Eskompte-Bank; Berlin: Berliner Handels- Ges.; Breslau: Breslauer Disconto-Bank. Harbker Kohlenwerke in Harbke, Prov. Sachsen. Gegründet: 1./4. 1887; war früher Gew. Statutänd.8./8. 1898, 27./7.1899, 6./7. 1907 u. 23./6.1909. Zweck: Betrieb des Bergbaues behufs Gewinnung von Kohlen u. anderen Mineralien, Herstell. von Briketts; Erzeug. von Elektrizität u. Abgabe elektr. Stromes. Besitz: Die Zechen August Ferdinand II bei Harbke, Südanlage bei Hohnsleben, sowie Westanlage bei Harbke, Tagebau bei Wulfersdorf, eine Normalanschlussbahn u. zwei Brikettfabriken, beide in Betrieb. Drei 7270 m lange Drahtseilbahnen verbinden die Zechen mit den Brikettfabriken. Auf Zeche Südanlage ist 1907/08 ein neuer Wasserhaltungsschacht abgeteuft; auf der Zeche Westanlage sind zwei Schächte erbaut u. ist dieselbe Ende 1899 voll in Förderung getreten. Auf Zeche August Ferdinand II. ist 1902/1903 je 1 neuer Förder- u. Wasser- haltungsschacht abgeteuft. 1908/09 Erweiterung der Brikettfabrik II. 1909/10 Bau einer elektr. Zentrale, die nicht nur die eigenen Anlagen, sondern auch eine benachbarte Überlandzentrale mit elektr. Strom versorgen wird. 1900/01– 1908/09 Zugang für die gesamten Anlagekonten M. 118 813, 102 634, 146 356, 48 708, 81 517, 68 154, 134 917, 90 141, 36 396. Auf Acker- u. Ackerminderwertskto sind 1908/09 M. 218 865 für bezahlte Entschädigung hinzugekommen, während M. 50 763 auf diesem Kto zur Abschreib. gelangten.