Kohlenbergbau. Die Ges. gehört dem Braunkohlen-Syndikat in Magdeburg und dem Braunkohlen-Brikett- Syndikat in Helmstedt an. An die Braunschweig. Kohlenbergwerke in Helmstedt zahlt die Ges. einen jährl. Tonnenzins (1901/02–1908/09 M. 52 604, 45 502, 39 749, 46 266, 42 054, 44 348, 56 936, 59 134), der unter Grubenbetriebskto als Verlust gebucht wird. Gesamtförderung 1899/1900–1908/09: 3 179 315, 3 798 280, 4 194 185, 3 773 340, 3 988 100, 4 419 970, 4 366 120, 4 346 995, 4 616 475, 4 605 720 hl; Brikettfabrikation: 1 223 800, 1 386 050, 1 627 450, 1 324 800, 1 493 197, 1 708 254, 1 769 105, 1 718 602, 1 747 338, 1 845 655, 1 908 779 Ctr. (Absatz 1902/03 bis 1908/09: 1 460 629, 1 650 551, 1 902 670, 1 728 194, 1 789 929, 1 790 057, 1 836 788 Ctr.). Um neue Konkurrenz im Rohkohlengeschäft zu vermeiden, erwarben die im Rohkohlensyndikat vereinigten Braunkohlenwerke mehrere zus. liegende Braunkohlenfelder bei Ottleben (Kreis Oschersleben) u. bildeten eine Gew., von deren Kuxe die Harbker Kohlenwerke 3 erhalten haben. Kapital: M. 1 695 000 in 1695 Vorz. - Aktien Lit. A (Nr. 1–1695), sämtlich à M. 1000. Die Vorz.- Aktien erhalten 6 % Vorz.- Div. ohne Nachzahlungsverpflichtung. Bis 3./8. 1898 betrug das A.-K. M. 1 350 000 in 1350 Prior.- St.- Aktien à M. 1000. Die G.-V. vom 2./3. 1898 beschloss Erhöhung des A.-K., welche in der Weise durchgeführt wurde, dass auf 1341 St.-Prior.-Aktien gegen deren Umwandlung in Vorz.-Aktien Lit. A ohne Erhöhung des Nominalbetrages insgesamt M. 402 300 zugezahlt (pro Aktie 30 bis 40 %) und weitere 345 neue Vorz.-Aktien Lit. A Nr. 1351–1695 à M. 1000 voll gezeichnet wurden. Die G.-V. vom 14./7. 1900 beschloss Zulassung nachträglicher Umwandlung von Prior.-St.-Aktien in Vorz.-Aktien Lit. A gegen Zuzahlung von 40 % und der entstehenden Kosten. Infolgedessen wurden 1900 M. 3000 Prior.-St.-Aktien in Vorz.-Aktien Lit. A um- gewandelt; ebenso 1906/07 restliche M. 6000 Pr.-St.-A. in Vorz.-A. Lit. A.; die geleisteten Zuzahlungen von M. 1200 bezw. M. 2400 flossen in den R.-F. Es existieren jetzt nur noch Vorz.-A. Lit. A. Anleihe: M. 1 150 000 in 4½ % Oblig., rückzahlbar zu 103 %, Stücke à M. 1000, 500. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1898 durch Verl. im April auf 1./10. Zahlstellen wie bei Div. Noch in Umlauf am 31./3. 1909 M. 1 035 500. Kurs in Magdeburg Ende 1896–1909: 101.75, 100, –, 101, –, 95.50, 98, –, 90, 98, –, –, –, 100 %. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: Bis Ende Juli. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. event. Dotier. weiterer Res., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, bis 4 % Div., vom Ubrigen 10 % Tant. an A.-R. (einschl. M. 5000 fester Jahres- vergütung), Überrest weitere Div. bezw. zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. März 1909: Aktiva: Anlagen 2 573 449, Mobil., Utensil. u. Geräte 25 000, Acker- u. Ackerminderwertkto 170 101, Pferde u. Geschirre 1, Wertpap. 4000, Beständekonten inkl. 9694 Kassa 100 565, Bankguth. 228 894, Debit. 101 412, vorausbez. Ackerpächte u. Prämien 15 271. – Passiva: A.-K. 1 695 000, Oblig. 1 035 500, do. Zs.-Kto 12 420, R.-F. 169 500, Extra- R.-F. 56 950, Kredit. 154 580, Lohnrest 18 332, Div. 67 800, do. alte 470, Tant. 6500, Vortrag 1641. Sa. M. 3 218 695. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Betriebs- u. Handl.-Unk. 941 706, Zs. 37 520, Ab- schreib. 242 966, Gewinn 75 941. – Kredit: Vortrag 2763, Kohlen u. Brikettverkauf 1 294 598, Miete 392, Altmaterial 390. Sa. M. 1 298 135. Kurs Ende 1898–1909: Vorz.- Aktien: –, 101, 101, 90, 70, 78, 58, 74.50, 94, –, –, 101.50 %. Notiert Magdeburg. Dividenden 1891/92–1908/09: Vorz.-Aktien: 5, 5, 5, 5, 5, 5, 5, 5½, 4, 4, 1½, 1½, 1½, 1½, 2, 3, 4, 4 %; Prior.-St.-Aktien 1891/92–1905/06: 2, 4, 4, 4, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Techn. Dir. Fr. Pfister, Harbke; kaufm. Dir. Karl Liestmann, Helmstedt. Prokurist: Oskar Brehme. Aufsichtsrat: (3–5) Vors. Freih. von Oelsen, Vietnitz; Stellv. Rentner Otto Körner, Bank- Dir. Mor. Schultze, Magdeburg; Gen.-Dir. Baeumler, Hildesheim; Komm.-Rat Friedr. Linde- mann, Halberstadt. Zahlstellen: Eigene Kasse: Magdeburg: Magdeburger Privatbank; Halberstadt: Moos- hake & Lindemann. * – 0 7 Braunkohlen-Akt.-Ges. Herkules in Hirschfelde bei Zittau. Gegründet: 22./9. 1906; eingetr. 2./5. 1907. Statutänd. 6./3. 1909. Sitz der Ges. bis dahin in Zittau. Gründer: Braunkohlengewerkschaft Herkules Zittau; Dir. Wilh. Meuthen, Mannheim; Dir. Theodor Faber, Zittau; Rechtsanwalt Carl Siebert, Charlottenburg; Adolf Koch, Berlin. Die Mitgründerin „Braunkohlengewerkschaft Herkules“ bei Hirschfelde hat das gesamte von ihr unter dieser Firma betriebene Unternehmen mit Nutzungen, Lasten, Rechten u. dergl. in die Akt.-Ges. eingebracht. Zweck: Betrieb von Braunkohlenbergbau, Brikettfabrikation und Ziegelei sowie Erwerb und Veräusserung von Kuxen und Anteilen von Bergwerken, sowie die Beteilig. an anderen Unternehmungen und Handelsgeschäften. Der Betrieb in den Unternehmungen, die fertig- gestellt sind, u. welche ausser den Grubenfeldern u. erschlossenem Tagebau eine Brikett- fabrik mit 4 Pressen umfassen, konnte erst wenige Tage vor Schluss des Geschäftsj. 1907/1908 aufgenommen werden, so dass eine Gewinn- u. Verlustrechnung aus diesem Betrieb nicht zur Vorlage gebracht werden kann. Zu den bereits vorhandenen Kohlen- feldern wurde 1907/1908 ein grösserer Komplex für M. 259 445 hinzuerworben.