Maschinen- und Armaturen-Fabriken, Eisengiessereien etc. „. Hofrat N. Frisch, Augsburg; erbl. Reichsrat Th. Freih. von Cramer-Klett, Justizrat Albert Gaenssler, Oberbaurat a. D. Dr. ing. H. Gerber, München; Geh. Komm.-Rat Karl Klönne, Berlin. Zahlstellen: Für Div.: München: Bayer. Fil. der Deutschen Bank; Augsburg: Bayerische Disconto- u. Wechsel-Bank. L. A. Riedinger, Maschinen- u. Broncewaaren-Fabrik A.-G. in Augsburg, Zweigniederlassungen in Berlin, Hannover, München u. Wien. Gegründet: 27./10. 1887; die Fabrik besteht seit 1854. Statutänd. 8./11. 1899, 5./12. 1903, 9./12. 1905 u. 29./12. 1906. Gesamtübernahmepreis der früh. Firma M. 2 685 462, gewährt wurden dafür M. 370 000 bar, M. 730 000 in Aktien, Rest durch die mitübernommenen Passiven gedeckt. Die Zweigniederlass. in Wien 1./7. 1899 durch Ankauf eines brautechn. Bureaus. Zweck: Fabrikation von Masch. u. Bronzewaren; insbes. Erwerb u. Betrieb der in Augsburg unter der Firma L. A. Riedinger betriebenen Masch.-Fabrik. Spec.: Bau von Eis- u. Kühlmasch., Dampfmasch., Dieselmotoren, Turbinen, Masch. f. Pulverfabriken, Brauerei- u. Mälzereimasch., Aufzügen, Transmissionsanlagen, Gasfabrikeinrichtungen, Kunstguss etc. Auch Beleuchtungs- körperfabrik. Zugänge auf Immopbil. u. Einrichtungs-Kti erforderten 1906/07 u. 1907/08: M. 169 519, 245 204. Personalstand 1907/08 durchschnittl. 727 Beamte u. Arbeiter; Löhne u. Gehälter M. 955 920. Gesamtverkauf 1899/1900–1908/09: M. 4 805 000, 2 898 000, 2 728 000, 2 331 656, 2 171 664, 2799 125, 3 247 360, 3 164 420, 2 706 862, 2 537 812. Die Bilanz 1904/05 ergab einschl. Aufwend. für Zs., Amort. etc. M. 108 950 Gesamtverlust, der a. d. R.-F. mit M. 8033 u. durch Heranziehung der aufgelösten Beamt.-Pens.-Kasse mit M. 100 917 Deckung fand. 1905/06 erbrachte nach Abschreib. von M. 64 255 für Amort. einen neuen Verlust von M. 115 348. Die Ursache wurde hauptsächlich auf die noch zu schlechten Preisen abge- schlossenen, aus 1904/05 herübergenommenen Aufträgen, zum grossen Teil auch auf die un. zulängliche Beschaffenheit der Werkstätten-Einricht., u. nicht minder auf die zu knappen Betriebsmittel der Ges. zurückgeführt. Im Jahre 1906/07 liessen die Preise infolge andauernd scharfen Wettbewerbes noch zu wünschen übrig u. vermochten auch dem Steigen der Roh- stoffe u. Arbeitslöhne nicht immer zu folgen. Das Unternehmen war im Verhältnis zu den Einricht. nicht vollauf beschäftigt. Mit der Reorganisation konnte erst nach erfolgter Aktien- aufzahlung begonnen werden, so dass zwar ein Teil der Unkosten der Reorganisation dem vergangenen Geschäftsjahre 1906/07 zur Last fiel, die Verbesserungen jedoch erst im Jahre 1907/08 zur Geltung kommen konnten, welches nach M. 62 454 Abschreib. mit einem Rein- gewinn von M. 46 156 abschloss, verwendet zu weiteren Abschreib. u. mit M. 26 156 zum Vortrag auf 1908/09; auch der Reingewinn für 1808/09 M. 38 537 wurde vorgetragen. Kapital: M. 2 086 000 und zwar 1915 Vorz.-Aktien u. 171 St.-Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1100 000, erhöht lt. G.-V. v. 27./10. 1890 um M. 1 100 000 in 1100 Aktien, div.-ber. ab 1./7. 1890, angeboten den Aktionären zu 103 %; A.-K. somit M. 2 200 000. Zur Sanierung der Ges., speziell zur Tilg. der Unterbilanz, behufs Abschreib. u. Reservestellungen, beschloss die G.-V. v. 29./12. 1906 Herabsetzung des A.-K. von M. 2 200 000 auf M. 1.320 000 durch Zus.- legung der Aktien 5:3 (Frist 31./3. 1907), nicht eingereichte Aktien werden für kraftlos erklärt: ferner beschloss die G.-V. v. 29./12. 1906 behufs Stärkung der Betriebsmittel, sowie für Um- u. Neubauten, die Ausgabe bis zu M. 2 200 000 in 2200 Vorz.-Aktien mit Div.-Ber. ab 1./7. 1907; die- selben wurden den alten Aktionären unter folg. Beding. zur Verf. gestellt: Bei Einreich. von 5 Stück alter = 3 zus. gelegter St.-Aktien sowie Bezahlung von M. 2000 in bar erfolgt die Liefe- rung von 5 Vorz.-Aktien à M. 1000 zus. M. 5000. Um den Besitzern von weniger als 5 St.-Aktien das Bezugsrecht auf Vorz.-Aktien zu ermöglichen, haben sich Augsburger Banken u. Bankiers bereit erklärt, bei Einreichung von je einer Stammaktie u. Bezahlung von je M. 400 in bar eine Vorz.-Aktie dagegen zu liefern. Für jede Bareinzahlung werden bis 15./4. 1907 vom Tage der Einzahlung an 5 % Zinsen vergütet, die bei der Aufzahlung sofort in Abzug ge- bracht werden (Frist 15./4. 1901. Auf 1915 St.-Aktien wurden je M. 400, zus. also M. 766 000, aufgezahlt. A.-K. somit jetzt wie oben. Die Vorz.-Aktien erhalten im Falle der Liquidation Vorbefriedigung aus dem Ges.-V ermögen, ferner erhalten dieselben eine 6 % Vorz.-Div., ohne dass ihnen ein Recht zusteht, N achzahlungen aus dem Gewinne späterer Jahre zu verlangen, wenn der Reingewinn in einem Jahre zur Zahlung einer 6 % Vorzugsdiv. auf die Vorz.- Aktien nicht ausreicht. Der Buchgewinn aus der Sanierung 1906/07 im Betrage von M. 880 000 wurde in folgender Weise verwendet: Extra-Abschreib. auf Einricht.-Kto M. 230 000, Abschreib. auf Inventar 83 676, do. auf Patente 1000, do. auf Debit. 60 000, Aktien-Emissionsspesen u. Gebührenäquivalent-Kto 60 000, Abschreib. Verlust 1905/06 115 348, do. 1906/07 71 376, Zu- weisung auf Res.-Kti 208 600. do. auf Extra-Res. 50 000. Die G.-V. v. 27./11. 1907 beschloss dann, von dem Res.-Kto in Höhe von M. 208 600 die Hälfte einem Abwickelungskto gutzu- schreiben, sowie die Extra-Res. von M. 50 000 in ein Delkr.-Kto umzuwandeln. Hypotheken (30./6. 1909): M. 485 752, verzinsl. zu 4 %. Anleihen: I. M. 500 000 in 4 % Oblig., Stücke (Lit. A u. B) à M. 1000 u. 500. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1895 durch jährl. Ausl. von mind. M. 10 000 in der G.-V. auf 2./1. Am 30./6. 1909 in Umlauf M. 320 000. Kurs in Augsburg Ende 1896–1909: 99, 100, 100, –, 97, 95, –, –, 97.50, 99, 99, 99, 94.50, 95 %. II. M. 300 000 in 4½ % Schuldverschreib. (Lit. A u. B) à M. 1000 u. 500.2 Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. bis 1910 durch jährl. Ausl. in der G.-V. auf 2./1. Am 30.6. 1909 in Umlauf M. 92 040 Nicht notiert.