686 Brektrotechnische Fabriken, Elektricitätswerke und Hilfsgeschäfte. Aufsichtsrat: (4–9) Vors. Dir. Dr. Alfred Stössel, Stellv. Bankier A. Paderstein, Dresden; Finanzrat S. Hirschmann, Arnstadt; Grossherzogl. Rat C. Ludwig, Apolda; Dir. Carl Achter- mann, Annaberg i. Erzg.; Max Wenzel, Imenau; Geh. Staatsrat a. D. Hierling, Gotha. Zahlstellen: Apolda: Gesellschaftskasse, Bank f. Thür. vorm. B. M. Strupp; Dresden: Phil. Elimeyer, Gebr. Arnhold; Arnstadt u. Ilmenau: Hirschmann & Franke. Arterner Electricitätswerke A.-G. in Artern. Gegründet: 1./5. 1893. Statutänd. 31./8. 1904, 25./1., 25./10. 1905, 22./8. 1906, 7./9. 1907 u. 30./3. 1908. Zweck: Betrieb einer elektr. Beleuchtungs- u. Kraftübertragungsanlage. Am 30./6. 1909 waren 247 Anlagen mit einem Anschlusswert von 374.5 Kw., entsprechend einem Strom- bedarf von 7480 Glühlampen à 50 Watt angeschlossen; 1908/09 wurden über 125 000 Kwstd. nutzbar abgegeben. Die Stadtgemeinde Artern hat das Recht, das an der Unstrut gelegene Betriebswerk nebst allem Zubehör, z. B. das Leitungsnetz, welches für den Betrieb in Frage kommt, jederzeit nach Massgabe des zwischen der Stadtgemeinde Artern u. den Arterner Elektrizitätswerken am 24./1. 1908 abgeschlossenen Konzessionsvertrages zum Taxwerte zu erwerben. Kapital: M. 100 000 in 40 St.-Aktien A, 25 Vorz.-Aktien B u. 35 Vorz.-Aktien C, sämtl. à M. 1000. Die Vorz.-Aktien Lit. B sind lt. G.-V. v. 31./8. 1904 bezw. 25./1. 1905, die Vorz.- Aktien Lit. C lt. G.-V. v. 22./8. 1906, sämtl. zu pari ausgegeben; die Vorz.-Aktien B u. C ge- niessen 6 % Vorz.-Div. mit Nachzahl.-Anspruch u. die 25 Vorz.-Aktien B von 1905 auch Vor- befriedigung im Falle einer Liquid. Hypotheken: M. 65 000. Schuldscheine: M. 8556. Anleihe: M. 24 550 in 5 % Oblig., Stücke à M. 100. Tilg. durch jährl. Ausl. in der G.-V. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 A. = 1 St., Max. 5 St. Bilanz am 30. Juni 1909: Aktiva: Immobil. 49 944, Umbau 325, Schalttafel 7366, Grund- stück u. Wasserkraft 29 643, Masch. u. Werk 57 593, Akkumulatoren 3127, Utensil. u. Werk- zeug 3534, Zähler 6444, Kassa 976, Debit. 12 948, Waren 16 374, Freileitungsnetz 66 372, Strassenbeleuchtung 11 719. – Passiva: A.-K. 100 000, Hypoth. 75 000, Prior. 24 550, Schuld- scheine 8556, R.-F. I 8012 (Rückl. 280), do. II 5604, Kredit. 38 803, Tant. an Vorst. 532, do. an A.-R. 500, Div. 4800, Vortrag 12. Sa. M. 266 371. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk. 27 099, Strombezug 4069, Zs. 5398, Abschreib. 6785, Gewinn 6124. – Kredit: Vortrag 523, Lichtstrom 33 464, Kraftstrom 6634, Installat. 1171, Warengewinn 6432, Zählermiete 1252. Sa. M. 49 477. Dividenden: Aktien 1893/94–1903/04: 0, 6, 5, 4 ¾, 4, 0, 0, 0, 0, 0, 0 %. 1904/05–1908/09: St.-Aktien A: 0, 6, 6, 4, 3 %; Vorz.-Aktien B u. C: 6, 6, 6, 6, 6 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: F. A. Angerstein, A. Börner. Aufsichtsrat: Vors. E. Henze, C. Eichfeld, O. Gebhardt, Franz Wirges, P. Krause. Zahlstellen: Artern: Ges.-Kasse, Bankverein Artern, Spröngerts, Büchner & Co. Lech-Elektrizitätswerke Akt.-Ges. in Augsburg. Gegründet: 29./4. 1903 bezw. 29./5. 1903 mit Wirkung ab 1./7. 1902; eingetr. 15./6. 1903. Letzte Statutänd. 17./12. 1904 u. 3./12. 1907. Gründer s. Jahrg. 1903/1904. Bei der 1894 vorgenommenen Regelung des Flussgebietes des Lechs unterhalb Augsburgs bis zur Donau hin ist von der Bayer. Regierung die Konz. für Anlage elektr. Betriebe in jenem Gebiete auf 99 Jahre erteilt. Sie wurde von der Elektr.-A.-G. Lahmeyer erworben, die in Gersthofen ein Elektr.-Werk errichtete, das nach Fertigstellung 1903 gegen Gewährung von M. 4 500 000 Aktien u. M. 3 500 000 Schuldverschreib. der neuen Ges. Lech-Elektrizitäts- werke von dieser Akt.-Ges. übernommen wurde. Mit der Lahmeyer-Ges. wurde ein Betriebs- vertrag auf 10 Jahre abgeschlossen, wonach diese gegen eine mässige Vergütung den Betrieb des Werkes für Rechnung der Augsburger Ges. führt. Zweck: Ausnütz. der Lechwasserkräfte unterhalb Augsburg, zu diesem Zwecke Erwerb. der obengenannten, am 15./11. 1894 bezw. 27./2. 1896 erteilten staatl. Konz.; gewerbl. Erzeug. elektr. Energie u. Verwertung derselben, durch Veräusserung oder eigene Verwendung inner- halb und ausserhalb der Stadt Augsburg. Das Werk besteht aus einem quer in den Lech eingebauten Stauwehr aus Beton und einem ca. 7.3 km langen Triebwerkkanal. Zum Ausgleich der täglichen durch die veränderten Kraftentnahmen entstehenden Schwankungen ist ein künstlicher Stauweiher von 250 000 qm angelegt. Die Turbinenstation hat mit Station Gablingen (3.5 km) Anschlussbahn erhalten, da von dort aus die bereits vorhandenen oder noch anzusiedelnden Industrieanlagen mit Geleisanschluss versehen werden. Bisher sind 5 Turbinen von je 1500 HP. Leistung, die um 10 % gesteigert werden kann, aufgestellt, je zur Hälfte für Wechselstrom (Drehstrom) und für Gleichstrom verwendbar, weil die Höchster Farbwerke, welche auf den grössten Teil der erzeugten Kraft abonniert haben, für ihr dort errichtetes Unternehmen Gleichstrom brauchen. Da die Farbwerke auch noch weitere erheb- liche Strommengen benötigen, für welche die vorhandene Anlage nicht ausreicht, wurde von den Lechwerken eine neue Konzession zur Fortführung des Triebwerkkanals auf 3 km