Elektrotechnische Fabriken, Elektricitätswerke und Hilfsgeschäfte. 687 unterhalb der vorhandenen Anlage u. zur Errichtung einer zweiten Turbinenanlage nach- gesucht, welche Konzess. unterm 25./9. 1905 auf Ruf u. Widerruf erteilt wurde. Die hierfür benötigten Grundstücke sind erworben u. wurde die Neuanlage bei Langweid im Nov. 1907 betriebsfähig. In dem zweiten Werke sind 3 Turbinen vorhanden für eine Normalleistung von je 1500 PS., die um 10 % gesteigert werden kann, und ist jede Turbine mit einem Dreh- Sstrom-Dynamo direkt gekuppelt, die Hoch- u. Wasserbauten sind jedoch bereits derart aus- geführt, dass ohne Weiteres noch eine 4. Turbinendynamo der gleichen Leistung Aufstellung finden kann. Der elektrische Strom wird mit einer Spannung von 10 000 Volt erzeugt und mittelst Fernleitung nach den Transformatorenstationen übertragen. Um in solchen Zeiten, während welchen durch die Witterungsverhältnisse beeinflusst ungünstige Wasserverhält- nisse zu verzeichnen sind, über eine genügende Reserve zu verfügen, wurde im Jahre 1904 in unmittelbarer Nähe der Turbinenstation bei Gersthofen eine Dampfzentrale errichtet, welche mit 2 stehenden Dampfmaschinen von je 1300–1700 PS. eff. Leistung und erforder- licher Kesselanlage ausgerüstet ist. Jede Dampfmaschine ist direkt gekuppelt mit einer Drehstrom-Dynamo von 1250 K W. induktionsfreier Leistung, und kann, wenn das Erfordernis eintritt, auch mit einer Gleichstrom-Masch. von 1000 K W. versehen werden. Die Gesamt-- leistungsfähigkeit der beiden Wasserkraft-Anlagen beläuft sich auf rund 8500 PS., während unter Hinzurechnung der Dampfzentrale rund 12 000 PS. zur Verfügung stehen. Ausser mit den Höchster Farbwerken sind für die Lieferung des erzeugten Stromes Verträge mit den Gemeinden von Augsburg, Friedberg, Göggingen, Lechhausen auf je 40 ab 1901 bzw. 1902, Gersthofen, OÖberhausen auf je 50 Jahre ab 1901 bzw. 1902, Pfersee auf 25 Jahre ab 1899 Langweid auf 50 Jahre ab 1908 abgeschlossen. Die Stadt Augsburg erhält aus der dortigen Brutto-Einnahme zwischen 4 und 6 %, ferner Anteil an dem Supergewinn über 6 % des A.-K., soweit solcher pro rata des dortigen Stromabsatzes entfällt. Ab 1907 darf die Stadt nach voraufgegangener einjähr. u. von 1910 ab nach voraufgegangener dreijähr. Künd. die Leitungen innerh. der Stadt Augsburg u. der event. später noch eingemeindeten Gebiets- teile zum Buchwert ankaufen. In diesem Falle ist die Stadt verpflichtet, von den Lechwerken auf die Dauer von 10 Jahren den ganzen erforderlichen Strom zu einem fest vereinbarten Preise zu beziehen. Ferner kann die Stadt das Leitungsnetz u. die Stromabgabe innerhalb Augsburgs pachtweise gegen Zahlung von 8 % des Buchwertes der Strassenleitungsnetze über- nehmen. Ab 1941 darf Augsburg die Anlagen nach dem Durchschnitt aus Tax- u. Ertrags- wert ankaufen. Für die übrigen Gemeinden erhielt das Lechwerk das ausschl. Lieferungsrecht. Die Ges. hat 1903 von dem Elektrizitätswerk Göggingen-Pfersee, G. m. b. H., die diesem von den Gemeinden Göggingen u. Pfersee erteilten Konc.- im Einverständnis mit den Gemeinden übernommen, von genannter Ges. die Ortsnetze mit Zubehör in den beiden Gemeinden käuflich erworben u. die Orte an die Leitungen der Lechwerke angeschlossen. Angeschlossen waren ausschliessl. Farbwerke an 1./7. 1909: 29 633 Glüh- u. 473 Bogenlampen, 1111 Motore mit 4012 HP. und 323 sonstige Verbrauchsapparate, zus. 94 024 Glühl. à 16 N. K. Die Strom- lieferung an die Höchster Farbwerke beträgt z. Z. 7050 PS. Die Ges. hat z. Z. in der Nähe der Zentralen 2 Beamten-Doppelhäuser u. 6. Arb.-Wohnhäuser errichtet. Kapital: M. 7 500 000 in 7500 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 4 500 000, erhöht zwecks Betriebs- erweiterung lt. G.-V. v. 17./12. 1904 um M. 1 500 000 in 1500 ab 1./1. 1905 div.-ber. neuen Aktien, wovon am 30./6. 1906 M. 750 000 voll, M. 750 000 mit 25 % einbezahlt waren; restliche 75 % zum 1./10. 1907 eingefordert. Die G.-V. v. 3./12. 1907 beschloss zur Deckung der Kosten für Neuanlagen weitere Erhöhung um M. 1 500 000 (also auf M. 7 500 000) in 1500 Aktien, begeben zu pari; M. 500 000 sind voll eingezahlt, M. 1 000 000 z. Z. nur 25 %. Anleihen: I. M. 3 500 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. von 1904, Stücke à M. 1000, lautend auf der Bank f. Handel u. Ind. in Darmstadt u. durch Indoss. übertragbar. Zs. 2./1. u. 1./7., Tilg. zu pari ab 1905 in längstens 40 Jahren durch jährl. Auslos. im Jan. .. verstärkte oder Totalkünd. (diese mit 3 monat. Frist) ab 1910 zulässig. Sicherheit: Erststellige Sicherheits-Hypoth. von M. 3 700 000 auf den gesamten Immobil.-Besitz der Ges. in Gersthofen, Stettenhofen, Gablingen u. Langweid (zus. ca. 103 ha), repräsentierend einen Buchwert von M. 6 225 000, davon entfallen M. 3 440 000 auf bauliche Anlagen, M. 720 000 auf Grundbesitz und der Rest auf maschinelle Anlagen. Verj. der Coup. in 4 J. (K.), der Stücke in 10 J. (F.) Zahlst. wie bei Div.-Scheinen. Noch in Umlauf Ende 1909 M. 3 321 000, Kurs in Frankf. a. M. Ende 1904–1909: 102.30, 101.60, 100, 99, 99.40, 101 %. Zugel. M. 3 500 000, davon zur Zeichnung aufgelegt 14./7. 1904 M. 3 000 000 zu 100, 40 % = München Ende 1904–1909: 102, 101, 101, 99.10, 100, 101.50 %. Zugel. 1904. Einführungskurs daselbst 6./11. 1904: 101.20 %. Im Nov. 1904 auch in Augsburg eingeführt; Kurs daselbst Ende 1905–1909: 102.30, 101. 50, 99.50, 99.50, 101.50 %. II. M. 2 500 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. lt. Beschluss des A.-R. v. 13./10. u. 1./11. 1907, rückzahlbar zu 103 %. Stücke à M. 1000 (Nr. 3501–6000) lautend auf den Namen der Bank f. Handel u. Ind. in Darmstadt oder durch 3 Indoss. übertragbar. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. lt. Plan ab 1./7. 1909 bis spät. 1948 durch jährl. Auslos. im Jan. auf 1./7. (zuerst 1909); ab 2./1. 1914 verstärkte Tilg. oder Totalkünd. mit 3 monat. Frist vorbehalten. Sicher- heit: Hrpefk. zur I. Stelle auf dem neuerbauten Werke bei Langweid u. zur II. Stelle auf den übrigen Besitzungen der Ges. Der Erlös der Anleihe diente zur Bestreitung der Kosten des Grunderwerbs sowie die baulichen u. maschinellen Anlagen des zweiten Wasserwerks bei Langweid. In Umlauf Ende Juni 1909 M. 2 476 000. Coub. Verj.: 4 J. (K.), der Stücke in 10 J. (F.) Zahlst.: Wie bei Div.-Scheinen u. München: Bayer. Bank f. Handel u. Ind.