Elektrotechnische Fabriken, Elektricitätswerke und Hilfsgeschäfte. Gegründet: 18./6. 1897 mit Nachtrag v. 28./6. 1897; eingetr. 3./7. 1897. Statutänd. 19./4. 1900, 5./1. 1903 u. 26./6. 1908. Gründer s. Jahrg. 1898/99. Die Kommandit-Ges. Siemens & Halske hat als Aktionärin auf das Grundkapital das gesamte Vermögen ihres Geschäfts in die Ges. eingebracht, insbesondere die Fabrikationsgeschäfte in Berlin, Wien u. Charlottenburg, die Zweigniederlass., alle zugehör. Grundstücke, Rechte und Gerechtigkeiten, Gebäude, Anlagen, Masch., Vorräte, Konzessionen, Patente etc., Beteilig. an fremden Unternehm., Wertp., bares Geld etc., sowie die Aussenstände und das Firmenrecht unter Zugrundelegung der für den 31./7. 1896 aufgestellten Bilanz. – Die Akt.-Ges. übernahm ferner von der Inferentin deren auf Grund der für den 31./7. 1896 aufgestellten Bilanz berechnete Passiva im Betrage von M. 31 527 959.24. Für die Einlage ist der Inferentin der Betrag von M. 28 000 000 in 28 000 Aktien à M. 1000 gewährt worden. Zweck: Übernahme und Weiterführung des Geschäfts der zu Berlin domizilierten Kom- mandit-Gesellschaft Siemens & Halske (gegründet 1847), sowie Betrieb von Fabriken und Unternehmungen jeder Art im Gebiete der angewandten Elektrotechnik. Bau von Elektrizitätswerken, elektr. Bahnen, elektr. Beleuchtungs- u. Kraftübertra- gungsanlagen; Metallurgie; Fabrikat. von Gleichstrom-, Wechselstrom-, Drehstrommasch., Motoren, Leitungsmaterial., Kabeln, Bogenlampen, Glühlampen (auch Tantallampen), Appa- raten f. Telegraphie u. Telephonie, Messinstrumenten, Eisenb.-Sicherungen, Signalanlagen, Wassermessern etc.; elektr. Schlepplokomotiven für Kanalschiffe, sowie Bau kompletter Schleppzuganlagen, Kraftübertragungsanlagen f. Hüttenwerke etc. Auch Gummifabrikation. Die Ges. ist befugt, Konzessionen zur gewerblichen Ausnutzung der Elektrizität zu erwerben, sich bei staatlichen, kommunalen oder privaten Unternehmungen mit ähn- lichen Zwecken zu beteiligen oder solche zu begründen, zu übernehmen, zu pachten oder zu finanzieren, ihnen Vorschüsse oder Darlehen zu bewilligen, Aktien, Obligationen und sonst. Titel derartiger Unternehmungen, wie auch Forderungen derselben aus ihrem Ge- schäftsbetrieb gegen Dritte zu erwerben, zu beleihen, zu veräussern oder sonst zu verwerten. Die Ges. ist berechtigt, bis zur Höhe des eingez. A.-K. verbindliche Schuldverschreib. mit oder ohne hypoth. Sicherheit auszugeben. Dieselben lauten, sofern nicht durch be- sond. Privileg Inh.-Oblig. gestattet werden, auf Namen und an Ordre. Der Umsatz 1908/09 übertraf den des Vorjahres um ca. 15 %. 1908/09 wurden von den deutschen Ges. des Konzerns (Siemens & Halske A.-G., Berlin u. Siemens-Schuckertwerke G. m. b. H.) an Gehältern u. Löhnen insgesamt ausgezahlt M. 54 712 978; die gesetzl. u. freiwilligen Leistungen für Beamte u. Arb. erreichten eine Höhe von M. 3 979 681. In dem zu Spandau gehörigen Fabrikgelande am Nonnendamm wurnde 1904/1905 ein Fabrikneubau, das Wernerwerk, errichtet, in das der gesamte Geschäftsbetrieb des Berliner Werkes übergegangen ist; das Wernerwerk wurde 1907/09 bedeutend erweitert; Kosten M. 1 951 837. 1906 Errichtung des neuen Blockwerkes, eines physikalisch-chem. Labora- toriums etc. 1907/08 Neubau einer Giesserei. 1906/07 Erwerb der an das Verwalt.- Gebäude Berlin Askanischer Platz 3 angrenzenden Häuser Askanischer Platz 4 u. Schöne- bergerstr. 1/2. Die Ges. baute u. a. die elektr. Hoch- u. Untergrundbahn in Berlin-Charlottenburg-Westend, auch die 1906 begonnene Weiterführung nach dem Stadtinnern Spittelmarkt-Alexanderplatz wird von der Ges. Siemens & Halske ausgeführt, ebenso seit 1909 die Schöneberger Unter- grundbahn von Nollendorfplatz nach Hauptstr. Schöneberg. Im Nov. 1905 erhielt die Ges. im Verein mit der Allg. Elektrizitäts-Ges. in Berlin die Bauausführung der Stadt- u. Vorort- bahnen in Hamburg. Es handelt sich um eine Gesamtsumme von M. 41 143 000. Beide Ges. erhielten 1908 auch die Konzession zum Betrieb dieser Hamburger Stadt- u. Vorortbahnen, 1909 beteiligen sich S. & H. im Verein mit der Allg. Elektric.-Ges. u. den Siemens-Schuckert- Werken G. m. b. H. an der mit M. 30 000 000 A.-K. zu errichtenden Elektro-Treuhand-Akt.- Ges. in Berlin. Die G.-V. v. 9./3. 1903 genehmigte einen mit der Elektrizitäts-A.-G. vorm. Schugkert & Co. in Nürnberg geschlossenen Vertrag zwecks Bildung einer besond. Gesellschaft zur Übernahme der Fabrikat.- u. Vertriebsabteilungen beider Firmen auf dem Gebiete der Starkstromtechnik. Siehe hierüber die mit M. 90 000 000 St.-Kapital errichtete Siemens-Schuckert-Werke G. m. b. H. in Berlin-Nürnberg, woran Siemens & Halske mit M. 40 050 000 beteiligt sind. Div. 1907/08–1908/09: 10, 10 % An genannte Ges. m. b. H. gingen folgende Wertobjekte über: Grundstücke M. 1 779 900, Gebäude 4 272 946, Utensil. u. Werkzeuge 1 341 749, Werk- zeugmasch. 1 377 679, Betriebsmasch., Heizungs- u. Beleucht.-Anlagen 2 113 102, Modelle 3. Infolge der Fusion der Mutter-Gesellschaften in Berlin und Nürnberg gingen 1904 die mit ca. K 12–13 000 000 bewerteten Starkstrombetriebe (Leopoldauer Fabrik etc.) der Wiener Zweigniederlass. von Siemens & Halske an die Österr. Siemens-Schuckert-Werke A.-G. in Wien über. (Div. 1904/05–1908/09: 2, 0, 4, 4, 5 %.) Die Österr. Siemens-Schuckert-Werke erhöhten 1904 ihr A.-K. von K 9 000 000 auf K 18.000 000; die neuen Aktien übernahmen Siemens & Halske A,-G. zu pari, der Rest des Übernahmepreises wird in Jahresraten beglichen. 1907 übernahmen die Österr. Siemens-Schuckert-Werke auch das Kabelwerk Leopoldau für ca. K 6 000 000, gewährt in Schuldverschreib. Kapital: M. 63 000 000 in 63 000 Aktien (Nr. 1–63 000) à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 35 000 000. Erhöhung lt. G.-V.-B. v. 4./3. 1898 um M. 5 000 000 in 5000, ab 1./8. 1898 div.-ber. Aktien (Nr. 35 001–40 000) à M. 1000, weiter lt. G.-V.-B. v. 12./1. 1899 um M. 5 000 000 in 5000 Aktien (Nr. 40 001–45 000) à M. 1000, ab 1./8. 1899 voll div.-ber., begeben zu 155 %.