Elektrotechnische Fabriken, Elektricitätswerke und Hilfsgeschäfte. Das Elektrizitätswerk und die Strassenbahn in Perugia, welche von der A.-G. Elettricitä Umbra betrieben werden. A.-K. Lire 1 200 000. Die Inbetriebsetzung der mit 850 HP. ausgerüsteten Zentrale und der ca. 4 km langen Bahn erfolgte am 1./1. 1900. Konz. bis 31./12. 1929. Anlagewert am 1./7. 1909 M. 1 990 932. Leistungsfähigkeit 950 HP. Die A.-G. Elettricitä Alessandrina betreibt das Elektrizitätswerk Alessandria in Italien. X.-K. Lire 800 000. Zentrale mit 700 HP. Inbetriebsetzung am 1./1. 1900. Konzession bis 31./12. 1929. Anlagewert 1./7. 1909 M. 1 112 404. Leistungsfähigkeit 700 HP. –— Die Anlagewerte bei den 3 italien. Gesellschaften setzen sich aus dem A.-K. und den Buch- forderungen zusammen. Nach einem von der ,Siemens“ Elektrische Betriebe A.-G. mit der Firma Siemens & Halske A.-G. getroffenen Abkommen pachtete letztere Ges. den Betrieb der Zentralen in Hof, München-Ost, Perugia, Alessandria, Malaga und Pisa unter folgenden Be- dingungen: Siemens & Halske A.-G. führen den Betrieb selbständig, bestreiten alle Ausgaben einschl. Steuern, Versicherungen etc. und vereinnahmen alle Einnahmen und garantieren einen an die Verpächterin Ende des Jahres abzuliefernden Betriebs- überschuss von 7½ % des Anlagekapitals. Beträgt der Betriebsüberschuss mehr als 7½ %, so erhalten von dem Mehr die Verpächterin , die Siemens & Halske A.-G. 13. Diese 7½ % sind wie folgt zu verwenden: 5 % zur Verzinsung des Anlagekapitals, 2½ % für Rückstellung in den Ern.- u. Tilg.-F. Der Anteil des Ertrages über 7½ % steht zur freien Verfügung der Verpächterin. Ebenso garantieren Siemens & Halske A.-G., welche unter sinngemässer Anwendung der vorstehenden Pachtbedingungen den Betrieb der Zentralen in Pisa, Perugia und Alessandria überwachen, der Akt.-Ges. auf den von ihr auf- gewendeten Betrag für die einzelnen Anlagen ein J ahresergebnis von mind. 7½ %, wovon 2½ % für den Ern.- u. Tilg.-F. bestimmt sind. Übersicht über die Werke der Gesellschaft: ―― Leistungs- Erzeugte Kilowattstunden Minee der Betriebseröffnung fähigkeit im Geschäftsjahre Anlage PS. 1903/04 1904/05 1905/06 1906/09 „ Zentrale: 15./12. 1898 Weimar Bahn; 4./6. 1899 1700 601 410 732 800 823 560 %.... 15. Oktober 1897 1350 1 834 455 2 166 062 2 426 400 Zentrale: 1./7. 1901 Eet Bahn: 1./8. 1901 1580 2398 180 832 620 960 160 München-Ost. 24. Januar 1900 1250 907 053 959 704 979 365 3.6.%....... 1. Dezember 1899 577 718 629 268 793 499 Perugia . . . 1. Janvuar 1900 950 640 480 731 859 807 790 Alessandria. 1. Januar 1900 700 534 863 564 071 646 640 Die mit Siemens & Halske A.- G. abgeschlossenen Pachtverträge laufen für die Elektrizitätswerke Hof, Osten von München, Perugia, Alessandria bis 30./6. 1921, für das Elektrizitätswerk Malaga bis 30./9. 1921 und für Pisa bis 30./6. 1926. Die Siemens & Halske A.-G. hatte ein Pachtminimum garantiert für jedes Werk. Daten hierüber sind neuerdings nicht veröffentlicht worden. Von den vorstehend erwähnten Anlagen erforderten die im Geschäftsjahre 1900/1901 von der Ges. übernommenen Objekte bezw. deren Ausführung u. Erweiterung die Summe von M. 8 123 000. Zu diesen Zwecken wurde, neben der Einforderung der Vollzahlung auf die Aktien (Nr. 2001–5000) im Betrage von M. 2 250 000, von der Ges. untenstehende 4½ % Anleihe von 1901 im Betrage von M. 5 000 000 aufgenommen. Die Anlagewerte der 6 ver- pachteten Elektrizitätswerke haben sich 1905/06 –1908 /09 infolge Erweiterungen be- trächtlich erhöht. Anfang 1907 Erwerb der der Firma Siemens & Halske Akt.-Ges. gehörenden drei in Österreich belegenen elektrischen Zentralen Asch, Oberleutensdorf u. Nixdorf, welche zu einer Ges. m. b. H. unter der Firma „Österreichische Siemens Elektrische Betriebs-Ges. m. b. H. (St.-Kap. jetzt K. 1 400 000) vereinigt wurden. Der Kaufpreis, welcher dem Buchwerte der Anlagen bei der Firma Siemens & Halske Akt.-Ges. per 1./1. 1907 entsprach, betrug K 1 860 894, wozu die Hälfte der Übertragungskosten mit K 20 000 tritt, während für notwendige Erweiterungen rund M. 600 000 verwendet werden sollen. Einnahmen 1907/08 u. 1908/09 M. 398 432, 438 814. Die Ges, hat bei der Preuss. Regierung für eine im Aurich-Friedeburger Wiesmoor zu erbauende Überlandzentrale eine 65jährige Konzession (d. h. bis 1975) nachgesucht und erhalten. Ganz Ostfriesland soll von hier aus mit Strom versorgt werden. Als Feuerungs- material wird der aus den fiskalischen Mooren gestochene Torf Verwendung finden. Die Bauten sind soweit vorgeschritten, dass die Inbetriebsetzung der Anlage voraussichtlich 1910 erfolgen wird. Wegen einer zweiten neu zu erbauenden grossen Überlandzentrale steht die Gesellschaft in Konzessionsverhandlungen und hofft in Kürze sich auch dieses Objekt sichern zu können. Anfang 1910 erhielt die Ges. die Konzess. für eine Zentrale für den Staat Lübeck, der sämtliche Fübecker Städte nach und nach angeschlossen werden sollen. Die Konzession lauft auf 30 Tahre und wird die Zentrale die Elektrizität zu liefern haben, soweit sie nicht Nicht veröffentlicht.