Elektrotechnische Fabriken, Elektricitätswerke und Hilfsgeschäfte. „ Ges. vereinigt, die den Namen „Societa italiana di elettricitä Siemens-Schuckert“ trägt. 1904 erfolgte die Frrichtung der Rhein. Siemens-Schuckertwerke G. m. b. H. in Mannheim, der „ % Mexiko Elektrizitäts-Ges. m. b. H. u. der Brasilianischen Siemens- Schuckertwerke in Rio de Janeiro Elektr.-Ges. m. b. H., Siemens-Schuckert- Werke für Südamerika-Westküste G. m. b. H., dann eigener Gesellschaften in Brüssel, Buenos Aires, Bukarest, Lissabon, Tokio u. Madrid, sämtl. sich mit dem Vertrieb von Artikeln der Siemens-Schuckert-Werke befassen. Die Ges. ist bei den Österr. Siemens-Schuckert- Werken mit M. 4 250 000 beteiligt (Div. 1906/07–1908/09: 4, 4, 5 %). Mit Rücksicht auf die grosse Ausdehnung, welche die Geschäfte nach Südamerika genommen haben, veranlassten die Siemens-Schuckert-Werke in sämtl. südamerikan. Staa0. an Stelle der bisherigen Ver- tretungen eigene Filialen zu errichten soweit noch nicht erfolgt. Ende 1908 erfolgte der Ankauf der Automobilfabrik Protos. G. m. b. H. Die „„.. werden jetzt im Automobil- werk am Nonnendamm fabriziert. Der Grundbesitz der Ges., welcher im wesentlichen für den Fabrikat.-Betrieb bestimmt ist, umfasst z. Z. insgesamt 61 ha 68 a 34 am, davon sind gelegen: in Charlottenburg 4 ha 34 a 81 qm, in Spandau 10 ha 27 a 77 qm, in Haselhorst 6 ha 56 a 24 qm, in Deutsch- Wilmersdorf 10 a 1 qm, in Tegel 21 ha 48 a 21 qm, in Steinbühl (Gemarkung Nürnberg) 16 ha 86 a 80 qm, in Gibitzenhof 2 ha 4 a 50 qm. Die Charlottenburger Werkstätten sollen allmählich ganz nach dem Nonnendamm verlegt werden. Anleihe: M. 20 000 000 in 4½ % Teilschuldverschreib., rückzahlbar zu 103 %, emittiert lt. Beschluss des A.-R. v. 3./12. 1906, 500 Stücke Lit. A (Nr. 1–500) à M. 5000, 12 500 Lit. B (Nr. 501––13 000) à M. 1000, 10 000 Lit. C (Nr. 13 000–23 000) à M. 500, lautend auf den Namen der Deutschen Bank u. durch Indoss. übertragbar. Zs. ab 1./1. 1907 am 1./7. u. 2./1. Tilg. lt. Plan ab 1908 durch Auslosung im Sept. (zuerst 1907) auf 2./1. (zuerst 1908). Ver- stärkte Tilg. oder Totalkündig. ab 2./1. 1912 zulässig. Die Schuldnerin ist befugt, ab 1911, frühestens also im Sept. 1911, die Auslos. beliebig zu verstärken oder auch sämtliche noch ausstehende Stücke mit Frist von 3 Monaten auf einen Quartalsersten, jedoch nicht früher als zum 2./1. 1912 zu kündigen. Die Anleihe ist dazu bestimmt, die Betriebsmittel der Ges. zu verstärken. Bis zur Einlös. sämtl. Teilschuldverschreib., die hypoth. nicht sichergestellt sind, ist die Ges. nicht berechtigt, Teilschuldverschreib. auszugeben, die den Gläubigern ein besseres Recht gewähren, als den Gläubigern aus den vorliegenden Schuldverschreib. Die Ges. darf vor Einlös. sämtl. Teilschuldverschreib. Grundeigentum nur unter Zustimmung der Deutschen Bank u. der Bayer. Vereinsbank belasten. In Umlauf Ende Juli 1909 M. 19 604 000. Coup.-Verj.: 4 J. (K), der Stücke in 30 J. (F). Zahlstellen: Berlin: Deutsche Bank, Commerz- u. Disconto-Bank, Mitteldeutsche Creditbank; München: Bayer. Vereinsbank, Bayer. Hypoth.- u. Wechsel-Bank, Bayer. Fil. der Deutschen Bank; Frankf. a. M.: Deutsche Bank, Mittel- deutsche Creditbank, Lazard Speyer-Ellissen, Jacob S. H. Stern, E. Ladenburg, J. Dreyfus & Co.; Hamburg: Commerz- u. Disconto-Bank, Deutsche Bank; Elberfeld: Bergisch Märkische Bank; von der Heydt-Kersten & Söhne; Mannheim: Rhein. Creditbank, Süddeutsche Disconto-Ges., Nürnberg: Deutsche Bank, Bankhaus Anton Kohn. Kurs in Berlin Ende 1907–1909: 100 30, 102.10, 103.50 %. Aufgelegt bei den Zahlst. etc. am 24./1. 1907 zu 101.75 % plus 4½ % Stück- Zs. Erster Kurs 4./2. 1907: 102.50 %. Ausserdem fand im Febr. 1907 die in Frankf. a. M., Hamburg u. München statt. Geschäftsjahr: 1./8.–31./7. (das 1. lief v. 1./4.–31./7. 1903). Stimmrecht: Je M. 50 000 Stammkapital = 1 St. Zur Beschlussfassung ist stets Ver- tretung des Stammkapitals nötig. Zweck: Herstellung aller in das Gebiet der Elektrotechnik einschlagenden Apparate, Masch. u. Gegenstände u. Erricht. u. Betrieb damit in Verbindung stehender Unternehmungen- Zu diesem Zwecke wurden insbesondere die der Starkstromtechnik dienenden Werke der beiden genannten Gesellschaften in die G. m. b. H. eingebracht. Die Fabrikationsgebiete umfassen die Herstellung aller Sorten Dynamomasch., elektr. Motoren, Transformatoren, Bogenlampen mit zugehörigen Apparaten, alle Sorten von Kabeln u. Garniturteilen, Leitungs- drähten u. Litzen, von Zählern, Scheinwerfern u. Automobilen. Die G. m. b. H. enthält 5 Dezernate: Allg. Verkaufsabteilung (Beleucht. u. Kraft), ferner elektr. Bahnen (die Hoch- und Untergrundbahnen verbleiben bei Siemens allein), sowie 4 selbständige Fabriken, das Kabelwerk am Nonnendamm, das Charlottenburger Werk, das Nürnberger Werk und das Automobilwerk Nonnendamm. Die Werke besitzen ein ausge- dehntes Areal, eine grosse Anzahl von techn. neuesten Gebäuden; Einricht. sind vorzüglich, mit zahlreichen, modernen Werkzeugmasch. UÜbernommen von der G. m. b. H. sind nach obigem sämtl. techn. Bureaux beider Fabriken im. In- und Auslande, wogegen die aus- wärtigen Häuser der beiden Ges. ausserhalb der Gemeinschaft verbleiben, wenn auch in Zukunft ein freundschaftliches Hand in Hand gehen derselben in Aussicht genommen ist. Die Werke der beiden Ges. ergänzen sich für die Herstellung in günstiger Weise. Ihre Interessennahme an der Dampfturbine hat die Ges. durch Eintritt in das Zoelly-Turbinen- Syndikat bekundet (Herstellung der Dampfturbine nach Patent Zoelly). Die Ges. ist bei dem Bau der Hoch- u. Untergrundbahnen in Berlin u. Schöneberg, sowie bei der Elektrisierung der Staatsbahnstrecke Dessau-Bitterfeld hervorragend beteiligt, ebenso bei der Linie Spiez- Frutigen (Lötschbergbahn). Die von den deutschen u. ausserdeutschen Werken der Ges. im Jahre 1908/09 abgelieferten Maschinen, Motoren u. Transformatoren beliefen sich auf 52 038 Stück mit 1 201 170 Kilowatt Leistung.