― Elektrotechnische Fabriken, Elektricitätswerke und Hilfsgeschäfte. Dividenden 1902–1908: 0, 0, 0, 0, 2, 3½, 5 %. Direktion: Wilh. Rother, Berlin. Aufsichtsrat: Vors. Baumeister Jos. Becker, Stellv. Komm.-Rat H. Kretzschmar, Berlin; Rittergutsbes. Johs. Klewitz, Kl.-Lübars; Bank-Dir. Carl Harter, Rechtsanw. Otto Stomps, Berlin. Gesellschaft für elektr. Industrie in Karlsruhe, Siemensstr. 1. (In Konkurs.) Gegründet: 6./1. 1897. Letzte Statutänd. 3./4. 1902. Gründer s. Jahrg. 1899/1900. Am 15./10. 1909 wurde über das Vermögen der Ges. wegen Mangel an Betriebsmitteln das Konkursverfahren eröffnet. Konkursverwalter: Rechtsanw. Dr. Salo Friedmann, Karls- ruhe, Kaiserstrasse 141. Die Ges. bezweckte Verwertung elektrischer Kraft, insbesondere Herstellung, Erwerb und Veräusserung von Einrichtungen, Anlagen, Maschinen, Apparaten u. sonstigen Gegen- ständen, welche dem Geschäftsgebiet der Elektrotechnik angehören, Betrieb elektrischer Anlagen, sowie die Beteiligung an elektrischen Unternehmungen. Fabrikation von Dynamo- masch. u. Elektromotoren, Ausführung elektr. Licht- u. Kraftanlagen, kompletter elektrisch betriebener Kräne und Hebezeuge. Die Reorganisation 1902 (s. unt,) erbrachte M. 160 000 bare Zuzahl., welche abzügl. d. Unter- bilanz a. 1901 v. M. 132 898 d. gesetzl. R.-F. zugewiesen wurden, ferner M. 600 000 Buchgewinn durch Zus. legen von 1200 alten Aktien im Verhältnis 1:2, welcher abzügl. der Reorganisations- kosten einem Fonds zur Tilg. von Unterbilanzen u. für vorbehaltene Abschreib. überwiesen wurde. Aus diesem Fond wurden die Verluste 1902 u. 1903 von M. 268 690 bezw. M. 151 714 u. ein Teil des Verlustes aus 1904 gedeckt, sodass dieser Fond jetzt aufgebraucht ist. Nach Heranziehung des R.-F. verblieb für 1905 ein Verlustvortrag von M. 36 357, der sich am 30./6. 1905 auf M. 122 954 erhöhte. Der Verlust wurde 1905/06 bis auf M. 56077 herabgemindert und aus dem Gewinn für 1906/07 ganz getilgt. Im Geschäftsjahr 1907/08 betrugen die Bruttoeinnahmen aus dem Betrieb einschl. M. 13 487 Gewinnvortrag M. 483 312, während. allgem. Unk. M. 553 357 und Abschreib. M. 92 760 erforderten. Ferner mussten noch be- sondere Rückstellungen in Höhe von M. 222 580 vorgenommen und M. 205 013 extra abge- schrieben werden. Das Geschäftsjahr 1907/08 schloss danach mit einem Verlust von M. 590 399 ab. Im neuen Geschäftsjahr 1908/09 wurden die Zentralen Mosbach und Nieder- bronn-Reichshofen mit M. 150 000 Buchverlust verkauft, wofür bereits eine Rückstellung von M. 150 000 bei dem Abschlusse p. 30./6. 1908 erfolgte (in d. M. 222 580 Rückstell. inbegriffen). Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im Nov. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Kapital: M. 1 400 000 in 600 abgest. St.- u. 800 abgest. Vorz.-Aktien sämtl. à M. 1000. Die Vorz.- Aktien erhalten nach Dotierung des gesetzl. R.-F. aus dem Reingewinn, soweit daraus nicht Tant. zu berichtigen sind, eine Div. von 5 %, dann die St.-Aktien eine Div. bis zu 5 % (s. auch unten Gewinnyerteilung). Im Falle Auflös. der Ges. erhalten die Vorz.-Aktien vor den St.-Aktien zunächst einen Betrag von M. 200 auf jede Aktie. Die darüber hinaus- gehende den Aktionären zufallende Quote wird an die Vorz.- und St.-Aktionäre in der Weise verteilt, dass jede Vorz.-Aktie von M. 1000 M. 800 und jede St.-Aktie von M. 1000 M. 1000 erhält. Urspr. M. 2 000 000 in 2000 Aktien à M. 1000. Zwecks Tilg. der Unter- bilanz per 30./6. 1901 M. 132 898, Abschreib., Schaffung von Betriebsmitteln u. Reserven, sowie behufs Reorgaaisation der Ges. überhaupt, beschloss die ausserord. G.-V. v. 3./4. 1902 die Herabsetzung des A.-K. von M. 2 000 000 auf M. 1 000 000, durch Zus. legung von je 2 Aktien zu einer und um den Betrag, der beim Bezug von Vorrechts-Aktien in Zahlung gegeben wird. Gleichzeitig wurde beschlossen, das A.-K. um höchstens M. 2 000 000 durch Ausgabe von Vorrechts-Aktien zu erhöhen. Die bisherigen Aktionäre erhielten ein Bezugs- recht bis 6./5. 1902 dahingehend, dass sie auf je eine zus.gelegte Aktie und Zahlung von M. 400 bar 2 Vorrechts-Aktien beziehen konnten. Ferner wurde den Aktionären ein Bezugs- recht dahin eingeräumt, dass sie auf jede zus.gelegte Aktie M. 600 5 % Schuldverschreib. der Ges. eines an erster Stelle hypoth. gesicherten Anlehens in der Höhe von M. 1 000 000 beziehen konnten. Die beiden Bezugsrechte waren nur gemeinschaftlich auszuüben. Für die auf diese Weise ausgegebenen 800 Vorrechts-Aktien wurden keine neuen Aktien- titel geschaffen, sondern die in den Besitz der Ges. gelangten alten Aktien als Vorrechts- Aktien mit dem Aufdruck ,Giltig als Vorrechts-Aktie“ versehen. Diejenigen Aktien, deren Besitzer von dem Bezugsrechte von Vorrechts-Aktien und Oblig. keinen Gebrauch gemacht haben, waren bis 31./7. 1902 zur Zus legung und Abstempelung einzureichen. Hypoth.-Anleihe: M. 1 000 000 in 5 % Oblig. v. 1902, Stücke à M. 2000, 1000, 600 u. 300. Zs. 1./6. u. 1./12. Tilg. ab 1907 zu pari. Ende Juni 1908 in Umlauf M. 997 100. Am 15./1. 1910 fand eine Versammlung der Obligationäre zur Bestellung eines gemeinsamen Vertreters statt. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., vertr. Tant. an Dir. u. Beamte, 5 % Diy. an Vorrechts- Aktien, alsdann 5 % Div. an St.-Aktien, vom Übrigen 10 % Tant. an A.-R., Uberrest Super- Div. an beide Aktienarten gleichm. bezw. zur Verf. der G.-V. Ausser der obigen Tant. erhält der Geschäftsausschuss des A.-R. M. 5000 u. der Gesamt-A.-R. M. 5000 als feste Vergüt. Bilanz am 30. Juni 1908: Aktiva: Grundstück 109 265, Gebäude 730 820, Geleisanlage 22 564, Entwässer.-, Wasserleit.- u. Heiz.-Anlage 40 766, Dampfmasch., Transmiss., Kraft- u. Lichtanl. 222 564, Werkzeugmasch. u. Apparate 456 322, Werkzeuge u. Geräte 99 066, Bureau-