Spitzen-, Tüll- und Gardinen-Fabriken. grossen Anzahl Heimarbeiter insgesamt gegen 1300 Beamte u. Arbeiter. Die Ges. arbeitet nach dem Hickton-Patent. In Falkenstein wird die Tüllfabrikation aufgenommen werden, zu welchem Zwecke daselbst eine Fabrik errichtet wird. An dem unter der Firma „Akt.-Ges. der Dresdener Gardinen- u. Spitzen-Manufaktur“ in Warschau im Jahre 1898 erricht. Unternehmen (A.-K. Rbl. 1 000 000) ist die Ges. mit nom. Rbl. 350 000 = M. 756 000 Aktien beteiligt. Diese Beteil. wurde beschlossen, um das mit sehr grossen Kosten jährl. erneuerte Mustermaterial besser auszunutzen, sowie die in den Dresdner Fabriken gemachten Erfahrungen in dem durch hohe Zölle geschützten Russland zu verwerten. Wegen der ungünstigen wirtschaftlichen Lage der letzten Jahre in Russland hatte diese An- lage bis 1906 keine Verzinsung gebracht; erst für 1906/07 u. 1907/08 wurden je 5 % Div. ver- teilt Infolgedessen wurde diese Beteilig. bis auf M. 200000, also ca. 26½ % des Nom.-Wertes, abgeschrieben (davon M. 100 000 in 1906). Der dieser Fabrik von der Ges. gegebene Kredit ist durch eine Kaut.-Hyp. von Rbl. 500 000 = M. 1 080 000 zur I. Stelle auf dem Warschauer Etabliss. sichergestellt. Von der z. Z. darauf gewährten Darlehns- summe, die ca. M. 950000 beträgt, ist ein Betrag von Rbl. 100 000 = M. 216 000 an die Vorbesitzer der Falkensteiner Fabrik abgetreten worden 6. oben), ausserdem sind M. 904 000 durch Akzepte abgedeckt, so dass das Obligo der Ges. jetzt noch M. 21 518 beträgt. Das Warschauer Unternehmen besitzt einen Flächenraum von 10 668 qm, wovon 4590 qm bebaut sind. Kapital: M. 4 000 000 in 1000 Akt. (Nr. 1–1000) à M. 500 u. 3500 Akt. (Nr. 100 1–4500)a M. 1000. Urspr. M. 500 000, erhöht lt. G.-V. v. 28./9. 1886 auf M. 900 000, lt. G.-V. v. 23./3. 1897 um M. 450 000 in 450 ab 1./1. 1898 div.-ber. Aktien à M. 1000; hiervon angeboten den Aktionären 100 Stück zu 150 %; auf je M. 9000 nom. alte Aktien entfinl 1 neue à M. 1000; ferner erhöht lt. G.-V. v. 26./8. 1898 um M. 450 000 in 450 Aktien à M. 1000, div.-ber. ab 1./1. 1899. Diese 450 Aktien wurden zu 150 % ausgegeben, und zwar 180 Stück den ersten Zeichnern, welche bis Ende 1899 der jeweiligen Erhöhung zum Em.-Kurse zu verlangen hatten, und 270 Stück der Firma Günther & Rudolph, Dresden, welche dieselben den Aktionären v. 17./10.–1./11. 1898 zum Kurse von 155 %, d. h. für je 5 Aktien 1 Aktie zur Verf. stellte. Die G.-V. v. 27./3. 1900 beschloss weitere Erhöhung um M. 600 000 in 600 Aktien à M. 1000, dividendenberechtigt ab 1./1. 1900, an- geboten den Aktionären 540 Stück v. 28./4.–14./5. 1900 zu 134 % und M. 60 Stück-Zs., wovon einzuzahlen 25 % und das Aufgeld bei der Zeichnung, 75 % und M. 60 Stück-Zs. am 30./6. 1900; auf M. 10 000 alte Aktien entfielen 3 neue à M. 1000. Die jeweil. Erhöh. geschahen zur Deckung des Geldbedarfs der neuen Anlagen in Gross-Dobritz-Niedersedlitz, für die Beteil. in Warschau und zur Verstärkung der Betriebsmittel. Zwecks Ankauf der Falkensteiner Gardinen- und Spitzenfabrik von Oertel & Co. (s. oben) beschloss die G.-V. v. 12./1. 1905 Erhöhung des A.-K. um M. 250 000 (auf M. 2 650 000) in 250, ab 1./6. 1904 div.-ber. Aktien à M. 1000. begeben zu pari an Zahlungsstatt an die Inhaber genannter Firma. Das Bezugsrecht der Aktionäre für diese Em. war ausgeschlossen. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 13./9. 1909 um M. 1 350 000 (auf M. 4 000 000) in 1350 Aktien à M. 1000, div.-ber. für 1909/10 zur Hälfte, übernommen von der Allg. Deutschen Credit-Anstalt Abt. Dresden, angeboten den alten Aktionären 2:1 vom 27./9.–12./10. 1909 zu 110 % franko Zs., eingezahlt 50 % u. das Agio bei der Zeichnung, restl. 50 % sind spät. bis 31./5. 1909 zu begleichen. Diese Kapitalserhöhung dient zur Aus- dehnung des Betriebes auch auf die Tüllfabrikation bezw. zur Stärkung der Betriebsmittel. Hypoth.-Anleihen: I. M. 500 000 in 4 % Schuldverschr. von 1892, 1000 auf Namen lautende Stücke 4 M. 500. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. zu pari ab Okt. 1898 durch jährl. Ausl. von 1 % zuzügl. ersp. Zs. im Juni auf 1./10.; ab 1898 verstärkte oder Totalkündig. zulässig. Die Anleihe ist durch Kaut.-Hyp. in Höhe von M. 525 000 an erster Stelle auf die Grundstücke Blumenstr. 66 und Arnoldstr. 16/24 hypoth. eingetragen. Zahlst. wie bei Div.-Scheinen. In Umlauf Ende Mai 1909 M. 383 000. Kurs in Dresden Ende 1897–1909: 102, 101.75, 99.75, 97.50, 98, 100, 101.50, 100.50, –, 100.50, 101.50, 98, 99.50 %. IT. M. 1 200 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. von 1902, rückzahlb. zu 102 %, 600 Stücke Lit. A (Nr. 1–600) à M. 1000, 1200 Lit. B (Nr. 601–1800) à M. 500, lautend auf Namen des Dresdner Bankhauses Günther & Rudolph oder dessen Ordre u. durch Indoss. übertragbar. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1908 durch jährl. Ausl. von 1 % u. ersp. Zs. im Jan. auf 1./7.; ab 1908 verstärkte Tilg. oder gänzl. Künd. auf einen Zs.-Termin vorbehalten. Die Anleihe diente zur Tilg. nicht fundierter Schulden, zur Rückzahlung einer Hyp. von M. 60 000 und zur Verstärkung der Betriebsmittel der Ges. Zur Sicherung des Anlehens ist zu gunsten genannten Dresdner Bankhauses auf den Fabrikgrundstücken der Ges. in Grossdobritz u. Niedersedlitz eine jetzt erststellige Sicherungs- Hyp. in Höhe von M. 1 300 000 eingetragen. Die verpfändeten Grundstücke umfassen 35 070 qm Fläche, wovon 5136,30 am bebaut sind; Taxwert von Grund, Boden, Gebäuden u. Zubehör im Juni 1902 zus. M. 1 442 181. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Zahlst. wie bei Div.-Scheinen. In Um- lauf am 31./5. 1909 M. 1 186 000. Kurs in Dresden Ende 1902–1909: 103.25, 103.50, 103.25, 104.25, 103.50, 101.50, –, 103.25 %. Zugelass. M. 1 200000, davon M. 1000000 25./6. 1902 zu 100.75 % unter Ausgleich der Stück-Zs. u. des Schlussnotenstempels zur Zeichnung aufgelegt. Die Anleihe ist voll begeben. Hypotheken: M. 125 000 auf Oppellstr. 12 in Dresden-N. in 5 Posten, verzinsl. zu 4½ bzw. 5 %, unkündbar vor dem 31./3. 1906, ab da halbj. Kündig.; M. 9000 zu 4 % auf Wohn- hausgrundstück in Leuben; M. 30 000 auf Grossdobritz-Niedersedlitz zu 4 %, M. 100 000 zu 3 auf Falkenstein, M. 48 000 auf Wohnhauskolonie. Geschäftsjahr; Ab 1902 1./6.–31./5., bis 1902 Kalenderj.; das am 1./1. 1902 begonnene Geschäftsjahr endete am 31./5. 1902. Gen.-Vers.: Spät. Nov.