994 Papier-, Pappen- und Cellulose-Fabriken. Verein für Zellstoff-Industrie, A.-G. in Dresden. Gegründet: 27./7. 1889; eingetr. 4./11. 1889. Letzte Statutänd. 16./12. 1901, 7./11. 1902 u. 14./12. 1909. Börsenname: Zellstoff-Verein. 3 Die Ges. übernahm die Zellstofffabrik-Anlagen der Firma F. Pfeiffer & Co. in Egelsdorf (Reg.-Bez. Liegnitz), die der Firma von der Becke-Klagges & Reuther in Wildshausen (Bez. Arnsberg), die der Firma Kerber & Wiedermann in Oberleschen (Bez. Liegnitz). Gesamtpreis für alle Objekte M. 2 236 553. Wegen Wasserverunreinigung ist der Betrieb in Egelsdorf ab 17./8. 1892 auf Veranlassung der Behörde eingestellt und das dertige Grund- stück verkauft. Zweck: Herstellung von Zellstoff, Holzstoff oder sonst. Papierstoffen und Verarbeitung von diesen Stoffen oder von Holz oder von solchen, welche zur Papierstoff- u. Holzindustrie in Beziehung stehen. Der Ges. gehören die Zellstofffabriken Wildshausen- Oeventrop (Bez. Arnsberg, Westf.) und Oberleschen (Bez. Liegnitz), woselbst seit 1899 auch ein Sägewerk * u. seit 1906 eine Papierfabrik in Betrieb genommen wurnde. Die Ges. hat 1899 zu ihrem 19 ha 50 a 21 qm grossen Areal bei Wildshausen benachbarte Grundstücke (Kunstwiesen und Waldbestand) für M. 40 600 hinzuerworben bei Anzahlung von M. 10 600; restl. M. 30 000 waren in 10 Jahresraten zu zahlen. Hierdurch ist die Fabrik in ihrer Wasserversorgung unabhängig u. beliebig ausdehnungsfähig geworden. Aufwendungen für Neuanlagen 1903/1904–1908/1909 einschliesslich Papierfabrik Nieder- leschen M. 100 011, 286 934, 219 246, 55 874, 125 552, 34 027, für Instandhaltung der Anlagen 1907/08 M. 107 353, 1908/09 M. 9533 zu Lasten des Betriebes. Die Ges. hatte sich s. Z., un; einer angedrohten Schadenersatzklage wegen Verunreinigung der Wasserläufe durch die Ober- leschener Zellstofffabrik zu entgehen u. um sich die Verarbeitung ihrer Abfälle in Nieder- leschen zu sichern, bereits bei Gründung der Papierfabrik Niederleschen an dieser mit M. 100 000 Aktien zu pari beteiligt (davon M. 400 wieder verkauft), später von einem Vorbesitzer der Fabrik weitere M. 181 000 Aktien zu M. 20 000 gekauft, jedoch wurde bei letzterem Erwerb von den Organen der Papierfabrik Niederleschen festgelegt, dass auf das gesamte A.-K. eine Zuzahl. bis 30 % eingefordert werden sollte. Letztere wurde mit M. 54 300 geleistet; Ge- stehungspreis für obige M. 181 000 also M. 74 300. Diese Beteil. bot aber keine ausreichende Bürgschaft für die Erfüllung der oben genannten Zwecke; es wurde deshalb in der G.-V. v. 16./12. 1901 eine Art Fusion mit der Niederleschener Fabrik vorgeschlagen; d. h. diese bleibt als selbständige Ges. bestehen; die Dresdner Ges. hat nur den gesamten Betrieb übernommen, sie kann aber das Niederleschener Unternehmen jederzeit für M. 40 000 in eigenen Aktien mit Übernahme seiner Schulden ankaufen. Als Vergütung hat der Verein für Zellstoff-Industrie der Papierfabrik Niederleschen alljährl. einen Betrag zur Verfüg. zu stellen, der dem gleichkommen soll, was auf das A.-K. der letzteren als Div. entfallen würde, wenn dasselbe ein Teil des A.-K. des Vereins für Zellstoff-Industrie wäre, event. auch noch die Abschreib. Dieser Vertrag hat die Genehm. der beiderseitigen G.-V. gefunden und ist lt. G.-V. v. 7./11. 1902 dahin erweitert, dass der Verein für Zellstoff-Ind. mit Wirkung ab 1./10. 1901 auch die Verwalt.-Kosten von Niederleschen zu tragen hat. Der Verein für Zellstoff-Ind. übernahm darauf weiter M. 116 000 Aktien der Papierfabrik Niederleschen zu pari u. besass nunmehr zus. M. 396 600 Aktien von dem A.-K. letzterer Ges. von damals M. 430 200. Von diesen M. 396 600 wurden gemäss G.-V. v. 16./12. 1901, wie unter Kapital angeführt, M. 310 000 von den Aktionären zu pari bezogen u. M. 19 000 an die Aktionäre unentgeltlich ausgefolgt. Die verblieb. M. 67 600 Aktien sind der Niederleschener Ges. zwecks Amort. zu 46 % zuzügl. 4 % St.-Zs. per 30./6. 1904 überlassen; der dabei erzielte Buchgewinn von M. 32 995 wurde einem Rückstell.-Kto zugeführt u. diesem die der Niederleschener Ges. für 1903/1904 zu vergütenden Abschreib. von M. 14 725 entnommen. Die Papierfabrik Niederleschen hat 1901 eine zweimalige Reorganisation durchgemacht; es wurde eine Aktienzuzahlung von 30 % eingefordert bei starker Kapitalreduktion für die nicht zu- zahlenden Aktionäre (10 bezw. 50: 1), sodann wurden M. 116 000 neue Aktien ausgegeben u. sämtl. Aktien (jetzt M. 352 800) gleichgestellt. – Gemäss obigen Betriebsvertrages hatte der Verein für Zellstoff-Industrie an Niederleschen für 1901/1902 (9 Monate) zu vergüten M. 12 436 für Betriebsverlust, M. 12 611 für Abschreib. u. M. 1613 zur Zahlung von ½ % Div. auf die Niederleschener Aktien, zus. M. 26 651, für 1902/1903 M. 2391 für Abschreib., M. 27 548 für Betriebsverlust u. M. 8604 zur Zahlung von 2 % Div. auf die Niederleschener Aktien, zus. M. 38 543, für 1903/1904 ausser obengenannten Abschreib. M. 14 112 zur Zahlung von 4 % Div., für 1904/05 M. 2896 für Abschreib. u. M. 15 876 für 4½ % Div., für 1905/06 für Abschreib. M. 10581, z. Bildung des gesetzl. R.-F. 1901/02–1905/06 M. 3230, sowie M. 21 168 für 6 %% Div.; für 1906/07 für Abschreib. M. 2076, z. R.-F. 1206, sowie M. 22 932 für 6½ % Div. für 1907/08 für Abschreib. M. 2027, z. R.-F. M. 1206, sowie M. 22 932 für 6½ % Di (ür 1908/09 für Abschreib. M. 1693, z. R.-F. 742, sowie M. 14 112 für 4 % Div. In Niederleschen werden nur noch Packpapiere hergestellt. produktion von Zellstoff und Holzschliff 1902/1903–1908/1909: kg 9 249 900, 9 659 893, 9 883 045, 10 930 386, 11 330 066, 11 978 649, 11 311 270; fakturiert wurden: 9 206 774 kg (Wert M. 1 551 915), 9 638 832 (Wert M. 1 584 973), 9 886 077 (Wert M. 1 684 857), 10 928 958 (Wert M. 1 829 745), 11 287 421 (Wert M. 1 879 790), 12 030 704 (Wert M. 2 028 501), 11 390 065. Papierproduktion in Ober- u. Niederleschen: 1 127 212, 1 952 769, 2 344 279, 3 577 963, 3 937 183, 4 370 014, 4 359 957 kg, fakturiert wurden 1 267 749 (Wert M. 358 766), 1 874 842 (Wert M. 471 803), 2 314 608 (Wert M. 590 526), 3 559 941 (Wert M. 927 844), 3 929 784 kg (Wert